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KommentarIdeenarmut

■ Noch jede Innovation verschlafen

Wenigstens nicht Nummer 20 unter den deutschen Musical-Anbietern will Bremen sein. Vielleicht Nummer 12. Mehr als diese verdruckste Hoffnung kriegen die obersten Ansiedelungsspezialisten nicht über die Lippen. Kein Wunder, daß die Hoffnungen so bescheiden geworden sind. Seit Jahren boomt der Musical-Markt – woanders. Seit Jahren spurten sich Großstädte, um wenigstens noch den allerletzten Waggon eines Zuges unter volldampf zu erreichen – auch woanders. All diese Anstrengungen finden woanders statt, derweil die Bremer Ansiedler sauertöpfisch im eigenen Saft schmoren.

Diese Klage geht beileibe nicht allein an die Adresse des Senats. Die Bremer Unternehmerschaft ist nicht weniger von der Lähme erfaßt. Wo sind denn die Bremer Unternehmer, die den Namen verdienen, die sich was trauen? Wo ist denn der Rückenwind der Arbeitgebervertretungen für innovative Projekte, Ideen für neue Märkte. Nein, wo es pfiffig und peppig und bunt zugehen müßte, damit diese marode Stadt hinten hochkommt, da ist die Stimmung müde und grau. Die größte Leidenschaft entwickeln die Verantwortlichen noch beim Kampf um eine grüne Wiese am Stadtrand. Als stünden die Investoren Schlange. Innovationsgeist wie eingeschlafene Füße. Der letzte macht das Licht aus. Jochen Grabler

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