piwik no script img

KommentarLärm um nichts

■ Werftarbeiter machen keinen Druck

Der Betriebsrats-Vorsitzende der Vegesacker Vulkan-Werft forderte gestern das Unmögliche: die Gleichbehandlung der West-Werften mit den Ost-Werften bei den staatlichen Subventionen. Und dann fuhren die Arbeiter wieder brav nach Hause. Eine Karikatur.

Dazu paßt, daß die Arbeiter wieder eimnal – bei der großen Ministerpräsidenten-Demo in Bremerhaven war das genauso – von ihrer Demo-Leitung nach Hause gelotst wurden, bevor auf dem Domshof die Ergebnisse verkündet werden konnten. Im Vergleich mit der Lethargie vor acht Wochen, als der Betriebsrat erklärte, er wisse nicht, gegen wen der Protest sich richten sollte, war der Auto-Korso gestern beachtlich. Gemessen an der aktuellen Lage aber eher Verschwendung von Benzingeld: Die Krankenkassen befassen sich bereits mit der Frage, was aus ihren Beiträgen wird nach dem Auslaufen des Konkursausfallgeldes in zwei Wochen. Niemand hat bis heute erklären können, wie denn im Mai in Vegesack Löhne bezahlt werden sollen. Daß niemandem seit Monaten dazu etwas einfällt, heißt doch übersetzt nur: Es gibt keinen politischen Druck. Wenn die Werftarbeiter ihre Arbeitsplätze sichern wollen, müssen sie gegen die europäische Rechtslage eine effektive Subventionierung durchsetzen – und das in den nächsten zwei Wochen.

Das ist keine Zeit mehr, wo Hupen am Schüsselkorb nützt.

Klaus Wolschner

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen