Kommentar: In die Kaschperlbude!
■ Die Koalition macht sich lächerlich
Super, wirklich ganz Super: Bremerhaven ist gerettet! Endlich hat sich die Koalition dazu durchgerungen, ein Zeichen des Aufbruchs und der Erneuerung zu setzen. Bremerhaven kann und darf nicht mehr links liegengelassen werden, Bremerhaven braucht ein „politisches und psychologisches Signal“, wie der CDU-Parteichef Bernd Neumann ganz richtig bemerkt hat. Bremerhaven braucht Beckmeyer!
Im Ernst, der Irrwitz um den Umzug des Hafenressorts ist kaum noch zu überbieten. Da macht der Bremerhavener Spitzenkandidat und Hafensenator ein kostspieliges, kontraproduktives und sündhaft teures Wahlversprechen – und die Landesregierung samt Koalitionsfraktionen und -parteien wälzen geschlagene 14 Monate den blödsinnigen Vorschlag hin und her. Bis sich dann am Ende die CDU einen „Kompromiß“ abdrückt, mit dem sich die Koalition nur noch lächerlich macht. 15 bis 20 Arbeitsplätze sollen nach Bremerhaven verlagert werden. Und das ganze ist dann ein „Signal“ – gegen den ökonomischen Niedergang und die Arbeitslosigkeit von mehr als 20 Prozent.
Mit der Nummer kann die Große Koalition beim nächsten Hafenfest in der Kaschperlbude auftreten. Aber mit verantwortungsvoller Politik und verantwortungsvollem Umgang mit Steuermitteln hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Jochen Grabler
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen