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■ KommentarMobbing in Posemuckel

Mal heißt es, der Regierende Bürgermeister werde noch entscheiden, mal, er habe schon entschieden, daß Amnon Barzel gekündigt wird. Damit das Jüdische Museum endlich in Ruhe wird, was es schon ist, nämlich eine in das Berlin Museum „integrierte“ Hauptabteilung. Gemessen an dem, was die Erfinder des „integrativen Modells“ 1988 damit meinten, nämlich die Geschichte der Berliner Juden nicht zu trennen von der Stadtgeschichte und umgekehrt, kann man die Fokussierung auf Barzel und Organisationsfragen nur als verkommen bezeichnen.

Um so wichtiger wäre die internationale Diskussion im Wissenschaftskolleg gewesen, die jetzt abgesagt wurde. Hier hätte eine Chance bestanden, die auf Provinzniveau heruntergefahrene Posse um „Hauptabteilung“ und „Hauptabteilungsleiter“ zu ersetzen durch eine konstruktive Debatte über Minder- und Mehrheitskultur und über den jeweiligen Blick darauf. So eine Tagung ist überfällig, zumal 1998 der Libeskind-Bau eingeweiht werden soll und bisher niemand weiß mit was. Die Absage des Kultursenators, vor allem ihre Begründung zeigt, daß man lieber weiter wie bisher in Posemuckel herummobben möchte. Aber die Reaktion des Wissenschaftskollegs beweist auch nicht gerade viel Souveränität. Die Konzeptionalisierung des Jüdischen Museums ist eine Zukunftsaufgabe. Die Beteiligten hätten sich auch ohne die Kulturpolitiker zusammensetzen können. Anita Kugler

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