Kommentar: Schweigen ist Silber
■ Auch Zentralbibliotheken sind machbar
Lieber nicht drüber reden, man könnte ja merken, daß es kein Konzept gibt. So präsentiert sich im Moment die CDU zum Thema neue Zentralbibliothek. „Albern“, „unmöglich“, kommentiert die Opposition, die Koalitionspartnerin SPD läßt sich in Person der Bildungssenatorin zum Sparen nach Rasenmäherprinzip zwingen und schweigt ansonsten.
Dabei kam just aus den Reihen der SPD vor einem halben Jahr die Vision, die auch marode städtische Haushalte werden verkraften können: das Investorenmodell. Detmar Leo, wirtschaftspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten, propagierte ein „multimediales Zentrum“, das eben nicht nur von der Stadt Bremen alleine getragen werde, sondern von einer Investorengemeinschaft, die an Bibliotheksservice verkaufe, was zu verkaufen ist. Online-Dienste zum Beispiel. Damit liegt Leo durchaus im Trend der bundesweiten Bibliotheksdebatte.
Jetzt hat in Bremen ein Privatmann die Initiative ergriffen und möchte ein schickes, ovales Bibliothekshaus bauen und der Stadt vermieten. Er habe vor allem ein persönliches, emotionales Interesse, sagt der Mann. Von wem er die Idee hat? Von der Bremischen, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Diese hatte ihm ein „kulturelles Zentrum“ in Gröpelingen schmackhaft gemacht. Hätten wir da nicht ein wenig Diskussionsstoff? Silvia Plahl
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