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■ KommentarVor der Schlittenfahrt

Das Klingelhöferdreieck liegt im Schatten des Tiergartens. Das bedeutet jedoch nicht, daß es auf der Liste von Investoren als Terra incognita gilt. Im Gegenteil. Der Standort war schon immer ein Objekt der Begierde, liegt dort doch viel Geld vergraben: erst mit Planungen für Wohnungsbau, dann für ein World Trade Center und nun mit Ideen für Luxusherbergen, Botschaften und die neue CDU-Zentrale. Daher nimmt es nicht Wunder, daß die Baulöwen Groth+Graalfs jetzt den Senat an seine Zusage aus den achtziger Jahren erinnern und die Option auf die zukünftige Bebauung per Bebauungsplan einfordern.

Ist es schon merkwürdig genug, daß sich ein Investor durch die Finanzierung des B-Plans in ein Verfahren „einkauft“, so bleibt es unverständlich, daß der Bezirk und das Land diesen dabei gewähren lassen, als handle es sich bei dem Grundstück um einen abgehängten Acker im Stadtgrundriß. Das Planungsrecht gehört zu den „Essentials“ kommunaler Baupolitik. Gibt man es auf, fahren die Investoren mit der Stadt Schlitten – wie beim Victoria-Areal geschehen, wo die Victoria-Versicherung das Bebauungsplanverfahren diktierte und nach dessen Verabschiedung das Grundstück teuer verkaufte. Beim Klingelhöferdreieck kann Gleiches passieren. Erst werden die Pläne gemacht, dann satt vermarktet, und der Bezirk guckt mit seinen Interessen in die Röhre. Daß Baustadtrat Porath glaubt, die Belange des Bezirks vor Ort im Griff zu haben, ist rühmlich, aber naiv. Denn auf der anderen Seite lauert schon die Senatsverwaltung für Finanzen, die sich nichts sehnlicher wünscht, als dieses landeseigene Grundstücke an Groth+Graalfs teuer loszuschlagen. Rolf Lautenschläger

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