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KommentarSchlechter Stil

■ Uni klammheimlich für Tierversuche

In aller Stille hat die Bremer Universität im vergangenen Jahr einen Schritt getan, der einen Bruch mit früheren Diskussionsprozessen bedeutet. Experimente mit den Reiz-Reaktionen von lebenden Menschenaffen, das haben viele Mitglieder der Universität vermutlich bisher für unmöglich gehalten.

Daß der Akademische Senat bei der Vorlage des Berufungsberichtes nicht auf das Problem hingewiesen wurde, deutet darauf hin, daß die Eingeweihten ein schlechtes Gewissen bei der Sache hatten und lieber Tatsachen schaffen wollten. Der Ruf an den Frankfurter Wissenschaftler ist ergangen, Verhandlungen mit dem Wissenschaftsressort haben abschließend stattgefunden, da erst wird der Akademische Senat gezwungen, sich mit dem Problem zu befassen.

Das ist nicht nur schlechter Stil. Damit erweist man auch der Sache einen Bärendienst. Wenn die „Ethik-Kommission“sich für mehr hält als für ein Feigenblatt, dann müßte sie zunächst den Stop der Berufung fordern, bevor sie sich mit dem Fall befassen kann.

Und wenn Andeas Kreiter nun nach Bremen kommt, um mit Kritikern über seine Arbeit zu reden, wird er sich vorkommen wie ein erwischter Dieb, der seine Ausreden vorbringt. Warum haben es ihm seine Befürworter am Fachbereich nicht ermöglicht, gegenüber der Uni-Öffentlichkeit mit offenen Karten zu spielen und sich aufrecht zu bewerben? i Klaus Wolschner

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