Kommentar: Ausgebremst
■ Schul-Studie kommt CDU gerade recht
„Das wurde auch Zeit“– so ungeduldig kommentierte Klaus Bürger den Startschuß für die Kienbaum-Studie. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion erhofft sich nämlich klare „Einspar- und Optimierungspotentiale“. Was er damit meint, haben die letzten Monate gezeigt: Da werden Schulzentren zusammengelegt, die CDU argumentiert mit „Einspareffekten“und die Lehrerschaft ahnt schon, wie die CDU ihre bildungspolitische Linie durchsetzen will: Mit „vorgeschobenen Zahlen“, so ein Lehrer jüngst im taz-Streitgespräch.
Ein Blick in die Kienbaum-Studie aus Nordrhein-Westfalen sagt nichts Gutes voraus: Bildungspolitische Wege wie die von der CDU verhaßten Gesamtschulen mit Ganztagsbetreuung oder Langzeitschulformen wurden da als „besonders teuer“entlarvt. Solche Zahlen wird die Kienbaum-Studie in Massen liefern, dann wird in Bremen der Rotstift angesetzt, und dabei spricht Finanzsenator Ulrich Nölle (CDU) das letzte Wort – während Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) schon jetzt mit hilflosem Hinweis auf „den Finanzsenator“auf der Strecke bleibt.
Wie in NRW wird es auch in Bremen auf die Interpretation der Zahlen ankommen. „Das wurde ja auch Zeit“, wird dann wohl die CDU zufrieden zur Sanierung trommeln. Und das Bremer Schulsystem wäre endgültig ausgebremst. Katja Ubben
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