Kommentar: Blamiert!
■ CDU auf dem Weg zur 27%-Partei
Im Zuge der Staatsräson schließen SPD und CDU einen Kompromiß über die Zukunft von Staatsrat Hoffmann. Bloß jetzt keinen Bruch der Koalition riskieren, wo doch so wichtige Entscheidungen für das Wohl Bremens anstehen, unter anderem in diesem Monat die Verhandlungen über weitere Sanierungsmilliarden aus Bonn.
Wenn ein erfolgreiches Ende der Koalition allen Beteiligten aber so wichtig ist, warum führt dann die Koalition eine derartige Schmierenkomödie auf? Das ganze Theater um Hoffmann war ein von der CDU eröffneter Nebenkriegsschauplatz. Den Sozialdemokraten kann man immerhin attestieren, daß sie bei der Waffenwahl gewonnen haben. Hoffmann bleibt vorerst, auch wenn die Keule „Koalitionsfrage“hätte gestellt werden müssen.
Wer sich bis auf die Knochen blamiert hat, ist die CDU – vor allem das Spitzengespann Nölle-Neumann. Die Ankündigungen des Landes-Chefs Neumann, Hoffmann sei untragbar, können nur als großkotzig bezeichnet werden. Genauso wie Nölle in der Frage um den Landesvorsitz hätte er wissen müssen, daß die Gegenpartei, in dem Fall die SPD, zurückkeult. Damit entlarvt sich in 24 Stunden bereits der zweite CDU-Spitzenpolitiker in Bremen als blutiger (sic!) Polit-Anfänger. Die Bremer CDU ist auf dem besten Weg sind, zur 27-Prozent-Partei – wie in der geheimen Umfrage, die zum Bruch Nölle-Neumann gaführt hatte, bereits attestiert. Jens Tittmann
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