Kommentar: Starrsinn für Tunnel
■ Koalition hört Gegen-Argumente nicht können besser sein
Die Konzepte der Grünen gegen das Millionen-Loch in Hemelingen kommen zu spät, so steht zu befürchten. Die Koalition aus SPD und CDU hat sich festgelegt: Der Hemelinger Tunnel kommt. Immerhin haben die Matadoren absurde Streits um zwei oder vier Spuren ausgefochten und sich schließlich zusammengerauft.
Dabei sind die Grünen mit ihren Vorschlägen sogar über ihren Schatten gesprungen. Sie wollen den Brüggeweg zur Auto-Meile machen – romantische Verkehrsberuhigung kommt nicht vor. Der vernetzte Ansatz der Verkehrsökologen ist aber richtig: Die Verkehrsprobleme im Bremer Osten sind sicher nicht mit dem Tunnel alleine zu entschärfen. Das wissen auch die Fraktionschefs von SPD und CDU, die selbst noch vor wenigen Monaten den Tunnel als zu teuer abgelehnt hatten.
Das einzige sachliche Argument gegen die Vorschläge der Grünen, man könne die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht aus dem Investitionssonderprogramm finanzieren, offenbart kleingeistiges Bürokratendenken. Aber die Koalition muß noch vor der Wahl Aktivität heucheln, und wenn es mit einem mindestens 350 Millionen Mark teuren Projekt aus den siebziger Jahren geschieht. Das Kind ist wohl schon in den Brunnen – Pardon – in den Tunnel gefallen. Ober besser: Die Beton-Fraktion hat das Kind und mit ihm 350 Millionen Mark Steuergeld hineingeworfen. Joachim Fahrun
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