Kommentar: Zu kurz gedacht
■ Für Kids gibt's immer zu wenig Angebote
Bedarfsanalyse hin, Bedarfsanalyse her: Für Kinder und Jugendliche kann es nie zu viele Freizeitangebote geben. Zu viele gibt es nur dann, wenn die Stadt sparen muß. Jetzt ist ein Freizeitheim abgebrannt, und plötzlich soll die Neustadt Altenwohnungen nötiger haben als einen Treffpunkt für Kids in einem zugebauten Stadtteil.
Mit dem Argument „Altenwohnungen“wurden in den letzten Jahren in Bremen schon besetzte Häuser in den Erdboden gestampft. Aber BesetzerInnen sind ebensowenig Wählerklientel wie Jugendliche. Was liegt da näher, als aus einem attraktiven Gelände nicht nur finanziellen, sondern auch politischen Gewinn zu schlagen.
Natürlich gibt es in Bremen Freizeitheime, die schlecht besucht sind oder gar zu nah nebeneinander liegen. Das darf aber kein Argument dafür sein, die Häuser zu schließen. Es muß vielmehr ein Argument dafür sein, sie attraktiver zu machen oder für weitere Gruppen zu öffnen. Genau dafür sollte die Bedarfsanalyse in den Stadtteilen gut sein – als Vorlage für eine bessere und effektivere Jugendarbeit. SozialarbeiterInnnen könnten ihr Haus zum Beispiel selber bewirtschaften.
Jugendkriminalität wollen SozialarbeiterInnen und Jugendliche nicht mehr als Argument für Freizis anführen, weil es ihnen zu abgedroschen klingt. Obwohl es wahr ist. Es gibt immer zu wenig Angebote für Kinder und Jugendliche im Stadtteil. Katja Ubben
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