Kommentar: Nüchtern geblieben
■ Leiser Ton gegen Law-and-Order-Geschrei
Hoffmann-Riems leises Rufen wird verhallen. Zu laut und einstimmig ist das Gejammer all jener, die im ehrwürdigen Hamburg das Mekka skrupelloser Gewaltverbrecher entdeckt haben und jetzt selbst die Säbel schwingen. Vielleicht legt sich das Getöse nach den Wahlen wieder. Doch dann wird der Justizsenator kaum noch im Amt sein.
Parteilich ungebunden kann er in trunkenen Wahlzeiten nüchtern bleiben. Im Wettlauf um die schärfsten Parolen und das konsequenteste Auftreten wird das „Ob“von Strafverfolgung um jeden Preis nicht mehr in Frage gestellt, allein das „Wie“steht noch zur Debatte. Hoffmann-Riem jedoch erinnert daran, daß man nicht alles kriminalisieren muß, was verboten ist – Beispiel Schwarzfahren. Damit geht er in der Diskussion zwei Schritte zurück – und in der Kriminalitätsbekämpfung mindestens 20 nach vorne. Elke Spanner
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen