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KommentarAußer Kontrolle

■ Controlling-Loch entdeckt – per Zufall

Die Liste der „Unregelmäßigkeiten“, die die Bremer Sozialbehörde der Staatsanwaltschaft gemeldet hat, ist erschreckend lang. Wobei die Behörde bisher nur Hinweisen von außen nachgegangen ist: Letzte Aufklärung könne nur eine „Vorortprüfung“geben, schreiben die Behörden-Kontrolleure selbst. Denn aufgrund der zersplitterten Kompetenzen der Ressorts – beteiligt sind die für Arbeit, für Bildung und für Soziales – sei es außerordentlich schwierig, die Zuschüsse des einen Senators mit den Verwendungshinweisen anderer Zuschuß-Geber zu vergleichen.

Eine umfassende Kontrolle der Finanzströme im Verein „Bremer Hilfe zur Selbsthilfe“hat es also nie gegeben, bis heute nicht. Eine Beschlagnahme und Sicherung von Geschäftsunterlagen durch die Staatsanwaltschaft auch nicht. Man darf also davon ausgehen, daß es nur die Spitze des Eisberges ist, die bisher ans Licht kam.

Wenn die Sozialbehörde mit der Prüfung der „Bremer Hilfe“durch ist, wird sie sich vermutlich auch einmal fragen, wie derselbe Mann bei der AWO in Bremerhaven, wo er selbst als Geschäftsführer verantwortlich ist, wirtschaftet. Denn die „Verschachtelung“der Projekte der Bremer Hilfe ist ja nur das Spiegelbild der Verschachtelung des Finanzierungswesens, in dem sich der Verein zur Selbsthilfe aufgrund seiner guten Kontakte unbemerkt bedienen konnte.

Klaus Wolschner

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