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KommentarLatent rassistisch

■ Ersatz-Perso für Ausländer muß her

Robert Chukwurah hatte seine Sozialversicherungskarte und eine Kopie seines Ausweises bei sich. Trotzdem wurde er von seinem Arbeitsplatz abgeführt und nach Hause geschleppt, bis ein Bremer Polizeipärchen ihm endlich seine Identität abnahm. Ob dies einem deutschen Bauarbeiter passiert wäre, ist zu bezweifeln. Zusammen mit den Aussagen der Ausländerbeauftragten, die darin keinen Einzelfall sieht, wirft das kein gutes Licht auf die Polizei.

Offensichtlich wird bei Razzien auf Baustellen, im Drogenmilieu etc. mit zwei Ellen gemessen. Das ist latent rassistisch. Zumal der Polizei bekannt sein muß, daß gerade AusländerInnen oftmals Probleme mit Dokumenten haben. Kommen diese abhanden, sind sie nur schwer wiederzubeschaffen. Hinzu kommen unzählige Behördengänge, um Stempel – wie etwa für die Aufenthaltserlaubnis – neu zu beschaffen. Darum ist es verständlich, wenn viele Betroffene nur Kopien mit sich führen. Mit der Konsequenz, daß sie sicher immer wieder zur Überprüfung auf der Polizeiwache wiederfinden. Daß sie auf Dauer von Arbeitgebern nur ungern eingestellt werden. Oder daß sie wegen Arbeitsausfalls mit Lohnabzug oder gar Kündigung rechnen müssen (was sich in diesem Fall nicht bestätigen ließ).

Darum ist die Forderung der Ausländerbeauftragten nach einem Personal-Ersatzausweis nur zu begrüßen. Er würde die Polizei-Arbeit erleichtern und Rassismus vorbeugen. Jens Tittmann

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