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KommentarTadel verpflichtet

■ Nach der Demo ist vor der Demo, wenn SPD, GAL und GEW nicht handeln

Der Anfang ist gemacht. Hamburgs SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern haben gezeigt, was sie bildungspolitisch sind: die Mehrheit. Wer in der Schulbehörde noch hoffte, der Protest gegen die Sparvorschläge von Senatorin Rosemarie Raab werde sich auf ein kurzes Murren in den Lehrerzimmern beschränken, weiß es nun besser. Doch das macht die folgenden Wochen nicht leichter – weder für die SPD-Senatorin noch für die GAL oder die Gewerkschaften.

Rosemarie Raab müßte schon eine beachtliche Sturheit aufbieten, um den Tadel der Achtzigtausend zu ignorieren – zumal Bürgermeister Ortwin Runde demnächst selbst mit der GEW reden wird. Will Raab sich das Schulheft nicht aus der Hand nehmen lassen, muß sie sich ebenfalls der Debatte stellen.

Das gilt auch für die mitregierende GAL. Die gestrige Demo richtete sich zwar hauptsächlich gegen die SPD-Senatorin, doch an den neuen Sparvorschlägen sind auch die Grünen beteiligt. Sie werden sich dafür rechtfertigen müssen – oder der nächste Demo-Aufruf könnte sich auch gegen sie richten. Unter Zugzwang steht Hamburgs gesamte Regierung.

Doch auch die GEW muß sich berappeln. Nach dem riesigen Erfolg von gestern geht sie zwar gestärkt in die Gespräche mit dem Bürgermeister. Doch die Demo hat Erwartungen geschürt; die Lehrergewerkschaft muß zeigen, daß sie Hamburgs Schulpolitik aktiv mitgestalten will. Mit den neuen rot-grünen Sparplänen liegt die nächste Herausforderung schon auf dem Tisch. Seit gestern gilt: Nach der Demo ist vor der Demo.

Judith Weber

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