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KommentarKontrolle ist gut

■ Rechnungshof bewies Unabhängigkeit

Henning Scherf ist immer gut gelaunt, freundlich, optimistisch, er weiß auf Leute zuzugehen. Dieses Bild pflegt er und hat auch in der Seniorenwohnanlage in Fockbek bei Rendsburg damit vollen Erfolg gehabt: „Er hat sich dann richtig zu den alten Leutchen gesetzt“, schwärmt der Organisator der SPD-Wahlkampf-Veranstaltung.

Daß Scherf ausgerechnet diesen Nachmittags-Termin als Ausrede benutzte, warum er nicht vormittags in Bremen den Präsidenten des Rechnungshofes verabschieden könne, paßt wie die Faust aufs Auge. Denn hinter der Kulisse der allseitigen Freundlichkeit ist Scherf ein nachtragender, eiskalter Machtpolitiker. Wer ihm in die Quere kommt, der bekommt es zu spüren – und da geht es meist um mehr als um die Etikette bei förmlichen Veranstaltungen.

Der Rechnungshofpräsident Hartwin Meyer-Arndt, selbst überzeugter Sozialdemokrat, hat sich nicht unterworfen.

Gleichzeitig „versäumte“ Scherf die Einführung ins Amt für den neuen Rechnungshof-Präsidenten, Lothar Spielhoff – als Strafe dafür, daß „sein“ Kandidat für die Nachfolge von Meyer-Arndt nicht durchkam?

Der Vorfall zeigt: Kritische Kontrolle ist notwendiger denn je. Die peinliche Ausrede von Scherf wirft Licht auf eine gute Botschaft: Der Rechnungshof ist nicht gleichgeschaltet. Klaus Wolschner

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