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KommentarLeinen-los

■ Die Unis müssen mit ihren neuen Freiheiten und Pflichten umgehen lernen

„Freiheit“ wäre übertrieben. Nicht gekappt, sondern nur gelockert hat Hamburgs Wissenschaftsbehörde die Leinen, an denen sie die Hochschulen führt. Die Unis – einige von ihnen zerren schon länger ungeduldig an dem, was TU-Präsident Hauke Trinks einst Gängelband nannte – haben nun die Möglichkeit, mittelfristig finanziell zu planen und größtenteils selbst zu bestimmen, wie sie sich entwickeln wollen.

Daß so nicht mehr jeder Briefbogen in der Behörde für Wissenschaft und Forschung beantragt werden muß, macht Sinn. Denn autonome Unis sind flexibler und attraktiver. Das ist dringend notwendig angesichts der prima ausgestatteten Elitehochschulen, die derzeit aus dem Hamburger Boden sprießen und neben den staatlichen Unis um die begabtesten StudentInnen buhlen. Doch die große Freiheit wird nicht einkehren in die Hamburger Hochschulen. Denn die Sparzwänge bleiben bestehen – wenn auch das Hauen und Stechen um das knappe städtische Geld nicht mehr in der Wissenschaftsbehörde stattfindet, sondern direkt in den Unis.

Für die PräsidentInnen ist das eine Doktor-, mindestens aber eine Diplomarbeit. Sie müssen mehr denn je ein Auge haben auf die Gesamtentwicklung des Betriebs, den sie leiten – auch auf die wirtschaftliche. Von den Ergebnissen ihrer Arbeit hängt es ab, ob die Ziel- und Leistungsvereinbarungen in den kommenden Jahren fortgeschrieben werden.

Die Unis müssen deshalb schnell lernen, mit ihrer neugewonnenen Freiheit umzugehen – und mit den dazugehörigen Pflichten. Judith Weber

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