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KommentarZur Kaffeetafel

■ Warum der Intendant keiner sein wollte

Nehmen wir mal an, es war so: Ein wichtiger Neubremer, der Intendant von Radio Bremen werden sollte und in den Volk und Welt große Hoffnungen setzen, kommt ins Rathaus. Rot livrierte Kellner haben für die Kaffeetafel eingedeckt. Ein wichtiger Altbremer, den Volk und Welt kaum kennen, über den andere aber wegen seiner Riesenslalomsprechweise um den heißen Brei herum spötteln, empfängt den Neubremer und redet ausnahmsweise Klartext:

Radio Bremen muß auf zwei Hörfunkwellen verzichten. Muß die Fernsehzulieferung für das ARD-Gemeinschaftsprogramm von 2,5 Prozent deutlich senken. Muß auf mindestens 50 Millionen Mark seines 180-Millionen-Etats verzichten. Wir nämlich müssen gegenüber den anderen Bundesländern ein Signal setzen, daß es mit dem Weiter-so ein Ende hat. Denn schließlich geht es nicht um diesen Minisender, sondern um die Existenz des Bundeslandes Bremen. Und übrigens: Was ihr sendet, kann ein Privatfunk auch. Woraufhin der Neubremer erst zornig wurde und dann an sein Herz griff, weil es schmerzte.

Nein, so wird es nicht gewesen sein. Ärzte haben an und in Michael Schmid-Ospach eine verschleppte Krankheit diagnostiziert. Auch das Bremer Rathaus wünscht ihm Besserung. Muß halt ein anderer kommen zur Kaffeetafel. Mit dem Staatsrat Reinhard Hoffmann. Ins Bremer Rathaus. Christoph Köster

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