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KommentarHeile Welt

■ Gewerkschafter unter Demagogen

Fast alle (linke) Welt verliert in diesen Kriegswochen die Unschuld. Nur im kleinen Bremen ist sie noch in Ordnung. Da versammelt sich ein Häuflein Journalisten und Medienleute, das in der IG Medien gewerkschaftlich organisiert ist. Und dieses Häuflein weiß nach der Versammlung aber sowas von glasklar zwischen Schwarz und Weiß zu unterscheiden, daß einem der Hut hochgeht.

Ehrenwerte alte Herren wie Egon Bahr und Erhard Eppler winden sich in diesen Kosovo-Kriegswochen, bevor sie eine Meinung kundtun, und ringen sich dann zu zwei – unterschiedlichen – Standpunkten durch. Leuten wie Joschka Fischer oder Rudolf Scharping, die wie damals Eppler gegen den NATO-Doppelbeschluß demonstriert haben, und heute kriegführende Minister sind, ist der ganze Skrupel dieser Verantwortung anzusehen. Denn möglicherweise machen sie einen Riesenfehler. Möglicherweise ist es aber dieser Riesenfehler, der eine Riesenkatastrophe auf dem Balkan verhindert.

Doch es geht hier gar nicht darum, zu welcher Position man sich durchringt. Es geht darum, wie man es macht. Die GewerkschafterInnen um die neue IG-Medien-Bezirksvorsitzende Monique Trödel, die als Bremer Organisatorin der sogenannten Lichterketten öffentlich in Erscheinung trat, machen es sich ärgerlich einfach. Sie gehören zu den letzten Gutmenschen unter all diesen widerwärtigen „Kriegsbefürwortern und Demagogen“. Christoph Köster

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