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KommentarBSAG zu teuer

■ Reform im Interesse der Fahrgäste

Ein normaler Fahrschein kostet 3,40 Mark, denkt der Fahrgast, der das beim Einsteigen bezahlen muß. Falsch gedacht: Im Grunde kostet ein Fahrschein 6,80 Mark. Den Rest bezahlt der Fahrgast nämlich mit seiner Steuer.

Die Bremer Straßenbahn-AG hat die Unternehmenskultur des Öffentlichen Dienstes. Das hat sich Bremen bisher sechsstellige Summen an Subventionen jedes Jahr kosten lassen.

Nach dem neuen EU-Recht wird es transparente Entscheidungen geben müssen, wofür staatliche Subventionen gezahlt werden und wofür nicht. Eine Kommune sollte es sich sicherlich etwas kosten lassen, daß abends nach 22 Uhr noch Busse und Bahnen fahren, die niemals kostendeckend sein können. Aber was kostet es, die tonnenschweren Stahlkolosse für drei oder vier Fahrgäste durch die Stadt zu bewegen? Wenn ein privater Anbieter anbieten würde, mit den dafür ausgelobten Subventionen einzelne Nachtlinien wie ein „ÖPNV“-Taxi-Dienst zu bestreiten, dann wäre das sicherlich preiswerter und für die Kunden ein großer Gewinn. Zum Beispiel.

Wenn die Kommune den Rahmen klar definiert, kann eine Privatisierung des Nahverkehrs große Vorteile haben. Offenbar hat sich der Senat bisher nicht getraut, das heiße Eisen anzupacken, und lieber einen Gutachter beauftragt, für viel Geld die unangenehmen Wahrheiten aufzuschreiben. Klaus Wolschner

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