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KommentarNachhaltig warten

■ Agenda 21 ist wichtig – als Alibi

Es scheint eine bestechende Vorstellung zu sein, als eine Art Nebenregierung am Runden Tisch der Agenda 21 „nachhaltige“ Politik für das 21. Jahrhundert auszutüfteln – und das unter der Schirmherrschaft desselben Mannes, der als „Präsident des Senats“ am Kopfende der richtigen Regierung sitzt. Die lokale Agenda sei „ein wichtiges Element der Bürgerbeteiligung“, wird sogar in den Koalitionsvereinbarungen stehen, „der Runde Tisch wird unter Vorsitz des Präsidenten des Senats als Beratungsgremium eine wichtige Funktion haben“. So weit, so schön.

Die unschöne Realität sieht anders aus. Als jüngst endlich ein Vertreter der Schüler für den Runden Tisch gewonnen worden war und auch wirklich auftauchte, „verstand der die Welt nicht mehr“, berichten die Umweltgruppen: In der Schule hatte er das Aufstellen von Dosenautomaten verhindern können, die Agenda-Runde war aber nicht bereit, seinem Antrag gegen das Aufstellen solcher Automaten auf öffentlichen Plätzen zuzustimmen. „Dies war das erste und letzte Mal, daß die Jugend am Runden Tisch vertreten war.“

Die nachhaltigen Entscheidungen werden woanders getroffen. Der Vorsitzende am Runden Tisch der Agenda hat Wichtigeres zu tun, als dort Rechenschaft abzulegen über seine Ziele bei den Koalitionsverhandlungen. Der Runde Tisch hat volles Verständnis und wartet nachhaltig auf das 21. Jahrhundert. Klaus Wolschner

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