Kommentar: Noch mehr gut drauf
■ Bremer Privatfunk wird Konkurrent
Huhu, hihi, haha, jetzt gibt's noch mehr gute Laune aus dem Radio. „Wu-huunderbar, daß ihr jetzt endlich auf Sendung seid“, ju-hubelten scheinbar live zugeschaltete „Hörer“ gestern über den Start des ersten privaten Bremer Vollzeitradios „Antenne Bremen“. Das Ereignis verglichen sie in aller Unschuld mit den schwersten Bombenangriffen auf die Hansestadt anno 1944, und auch ansonsten sind die Moderatoren sowas von gut drauf. „Grinsen“, „im Stau stehen“ oder „Parkplatzsuche in Bremen“ geben drei von ihnen als Hobbys an. Das ist ja mal spaßig, hat Bremen noch gefehlt und taugt sogar für einen Witz auf den Fluren beim ungleich größeren Heimatsender an der Bürgermeister-Spitta-Allee. Bis denen das Lachen vergeht.
Denn trotz unklarer Namensfrage wird der Privatfunk auch Radio Bremen (RB) an den Quoten nagen. Die alles entscheidende Musik wirkt „jünger“ als auf der Hansawelle. Was kein Wunder ist, weil die „Musikfarbe“ dort im Vorgriff auf den „Antenne“-Sendestart (mal wieder) auf ein etwas älteres Publikum zugeschnitten wurde. Dieser Rückzug ist beispielhaft. Statt offensiv gegen die neue Konkurrenz anzutreten, basteln die RB-Verantwortlichen wie schlechte Heimwerker an ihren Programmen herum. Da werden die Musikfarben und Konzepte beinahe wie Unterhosen gewechselt und – für Hörer nicht nachvollziehbar – auf RB 2 Wettermeldungen aus Nordrhein-Westfalen und Berlin gesendet. Haha. Hihi. Christoph Köster
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