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KommentarBlatt auf den Tisch!

■ Die gezinkten Karten der Koalition

So wird unter der großen Koalition in Bremen Politik gemacht: Bereits in Kenntnis der unangenehmen Gutachten formulieren die Partner für den Koalitionsvertrag: Bremen braucht einen „qualitativ durchstrukturierten Technologiestadtteil“. Die Leitidee wandelt sich von einer einfachen Erweiterung des universitären Technologieparks hin zu einem Techno-Stadtteil. Und das alles, um die EU vielleicht doch noch herumzubekommen, einer Bebauung des symbolträchtigen Naturschutzgebietes Hollerland zuzustimmen.

Gut, daß jetzt die EU Druck macht: entweder schützenswerte Flächen als FFH-Gebiete anmelden, oder Mittel aus dem Strukturprogramm werden gekürzt. Die Ausweisung als FFH-Gebiet ist dringend notwendig, um den Befürwortern der Bebauung noch mehr Wind aus den Segeln zu nehmen. Ewig können Scherf und seine CDU-Getreuen das nicht hinauszögern.

Am Dienstag machte CDU-Fraktionschef Jens Eckhoff in der Bürgerschaft noch dicke Backen: Davon, daß das Hollerland Technologiestadtteil werden muß, werde man die SPD auch noch überzeugen. Daß die EU damit nicht einverstanden wäre, muß Eckhoff gewußt haben – aber als argumentatives Faustpfand gegenüber der SPD will die CDU vom Hollerland nicht lassen. Eines muß man den Politikern lassen, die seit Jahren das Hollerland zubetonieren wollen: An Renitenz sind sie kaum zu überbieten. Christoph Dowe

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