Kommentar: Wettbewerb jetzt!
■ Hamburg packt heißes Eisen an
Hamburgs Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) beweist Mut, auch heiße Eisen anzupacken: Sie schreibt neue Sozialprojekte künftig aus und setzt auf Wettbewerb unter den Trägern. Das soll das behördliche Zuschachern von Projekten fortan unterbinden, wie es jetzt gerade beim Neubau der Kita in Arsten-Südwest befürchtet wird (siehe Seite 22). Gegen solche Anti-Filz-Vorhaben will in Hamburg so auch erstmal niemand etwas haben,aber im Detail wird mächtig gezetert.
Der Ausschreibungsgewinner im Fall der Billstedter Fixerstube wird schlecht gemacht, bevor er überhaupt angefangen hat. Und es werden diffuse Ängste vorm Neuen geschürt: Wer weiß schon, so fragen die irgendwann auch mal von einer Ausschreibung betroffenen Einrichtungen in Billstedt, wie sich „der Neue“ so in das Umfeld integriert?
Gelassenheit? Offenheit für Neues? Mut zum Wettbewerb? In Hamburg-Billstedt sucht man danach vergeblich. Klar kann man zum Beispiel längere Laufzeiten vereinbaren, damit gerade Akzeptanzprojekte wie in der Drogenhilfe längere Laufzeiten haben, und der Träger nicht jedes Jahr wechselt. Aber das sind Kleinigkeiten gegen das große Ganze, das vor allem gegen eines angeht: Pfründewahrung von Trägern und Zuschacherei von lukrativen Aufträgen im Sozialbereich. Katja Ubben
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