Kommentar: Zu kurz gesprungen
■ „Jadeport“ allein wäre nur halbherzig
Das Vorhaben, in Wilhelmshaven der niederländischen Konkurrenz ein zehn Kilometer langes Containerterminal vor die Nase zu setzen, ist aus rein Hafen-wirtschaftlicher Sicht ein Schritt nach vorne. Stellt sich doch ernsthaft die Frage, wie lange vor allem Bremen mit seinen Häfen in der Seestadt im internationalen Vergleich mithalten kann. Spätestens beim Containerterminal Nummer 4 wird es massive Probleme geben. Nicht zuletzt mit Niedersachsen, weil ein CT 4 zumindest mit Ausgleichsflächen dort hineinreichen würde.
Die Planungen zu Wilhelmshaven beinhalten dagegen einen neuen Gesichtspunkt: Sie sind ein erster Schritt zu einer nationalen Hafenpolitik. Würden bezüglich des Jadeports doch schon zwei Länderregierungen in einem Containerfrachter sitzen.
Doch offensichtlich scheint man in der Hafen-Politik mal wieder zu kurz springen zu wollen. Denn von einer nationalen Hafenpolitik kann erst gesprochen werden, wenn sich die norddeutschen Bundesländer allesamt unter einem Hafen-politischen Dach vereinigen. Solange dies nicht geschieht, werden sich die einzelnen Gesellschaften bis aufs Messer bekämpfen. Solange dies nicht geschieht, läuft jeder Containerfrachter, der im Jadeport vor Anker geht, nicht Bremerhaven an. Und: Solange dies nicht geschieht, lacht man sich in Rotterdam weiter ins Fäustchen. Jens Tittmann
siehe Bericht Seite 22
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