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KommentarMarktplatz Krankheit

■ Warum es bei der CardioCliniC nicht und warum es doch um Patienten geht

Da schließt ein Unternehmen eine Marktlücke und verdient sich eine goldene Nase. Das weckt Neid. Am Ende gewinnt der Pionier oder wird ausgebootet. So sind die Gesetze des Marktes, und ein solcher ist auch das Behandeln von Krankheiten.

Vermutlich hätte die CardioCliniC auch gar keine Angst, auf einem Markt zu bestehen. Schließlich ist sie auf ein Segment spezialisiert, verlangt von den Mitarbeitern höchste Flexibilität und erreicht bei den Patienten gute Noten.

Aber die Zeiten haben sich geändert, um jedes Krankenhausbett wird gerungen. Klar ist, dass die Behörde kein Interesse am Überleben der CardioCliniC hat. Denn jede OP hier geht theoretisch vom Kuchen der städtischen Häuser und den anderen im Krankenhausplan aufgenommenen ab. Wie sollte die Stadt erklären, dass Mitarbeiter im Landesbetrieb Krankenhäuser gehen müssen, weil die CardioCliniC bleibt? Da gilt der Spruch vom Hemd, das näher ist als der Rock.

Die Kassen haben in erster Linie ein Interesse daran, Leistungen möglichst billig einzukaufen. Kann gut sein, dass die CardioCliniC so kostengünstig ist, wie sie behauptet. Aber auch die Kassen haben mit allen Häusern im Krankenhausplan Budgets vereinbart, die sie auch dann zahlen, wenn die Operationen woanders durchgeführt werden.

Am Ende ist es also doch nur ein „Quasi“-Markt. Das mag im Falle der CardioCliniC zu absurden Konsequenzen führen. Aber ein rein privatwirtschaftlich organisiertes Krankenhauswesen hätte für die Patienten vermutlich viel dramatischere Folgen.

Sandra Wilsdorf

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