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KommentarDie Keule

■ Warum man bei der TV World schon vorher mal hinter die Kulissen schauen sollte

Arbeitsplätze sind gut. Vor allem sind sie ein gutes Argument. Wer als Investor mit guten Jobprognosen winkt, kann bester Hoffnung sein, dass dahinter alle Bedenken verschwinden: Umweltbelastung, Verkehr, Unwirtschaftlichkeit. Da kann man nach Finkenwerder schauen, wo aus 4000 Arbeitsplätzen irgendwann nach Zuschüttung 1500 geworden sein werden. Da kann man nach Jenfeld schauen.

Bei der TV World sollen die BesucherInnen hinter die Kulissen von Film und Fernsehen gucken. Es wäre gut, wenn auch die Politik schon mal im Vorfeld einen Blick hinter die Fassade der Arbeitsplatzversprecher werfen würde. Denn 1300 Jobs bei einem Entertainment Park – das scheint doch arg unrealis-tisch zu sein.

Die Freizeitparks, ob Warner in Bottrop oder Phantasialand in Brühl, arbeiten heute weitgehend mit Saisonkräften, die meisten auf 630-Mark-Basis. Das können wohl kaum die Stellen sein, die einen Stadtteil wie Jenfeld wirtschaftlich aufwerten. Gerade die BezirkspolitikerInnen von SPD und CDU sollten die Ehrlichkeit haben, zuzugeben, dass TV World vor allem zur Stützung des schwächelnden Filmstandortes Studio Hamburg dienen soll. Und die Offenheit, einzuräumen, dass die Verkehrsprobleme, die ein Vergnügungspark im Wohngebiet aufwerfen, enorm sind.

Aber statt sich solchen Fragen zu stellen, wird lieber die Arbeitsplatzkeule herausgeholt. Wenn die optimistischen Prognosen am Ende nicht eingetroffen sein werden, kann man immer noch mit den Achseln zu-cken. Dann halt beim nächsten Projekt. Peter Ahrens

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