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KommentarUniforme Bildung

■ Warum die neue Regierung gute Ideen hat, die trotzdem Sorgen machen

Es bahnt sich ein Paradigmentausch an in dieser Stadt, und dabei ist nicht alles schlecht: Was Jahrzehnte selbstverständlich war, kommt auf den Prüfstand. Themen, an die man sich bisher nur halbherzig herangetraut hat, werden angepackt. Mehr Geld für Gesamtschulen gibt es nur dann, wenn sie auch mehr Integration leisten. Kinder sollen bei der Einschulung Deutsch können, weil sie sonst unnötigen Frust erleiden. Mehr Ganztagsschulen, Sparschluss an den Hochschulen: klingt ganz gut.

Ronald Schill bringt sich zum Thema Bildung nur mit schülernahen Beamten ein, die Ansprechpartner bei Gewalt unter Jugendlichen sein sollen: meinetwegen. Schulmanager, die LehrerInnen vom Verwalten entlasten, kleinere Klassen in sozial benachteiligten Stadtteilen: auch nicht schlecht.

Doch es stehen auch Dinge auf dem Spiel, die jahrzehntelang zu Recht als Errungenschaften galten: ein kostenloses Studium zum Beispiel. Da ist die Forderung nach Studiengebühren leider viel konkreter als das vage Versprechen, dafür auch die erforderlichen Studienbedingungen schaffen zu wollen.

Und dass Rudolf Lange ausgerechnet seine jahrelange Tätigkeit als Offiziersausbilder an der Führungsakademie der Bundeswehr als Qualifikation für den Posten als Bildungssenator in den Ring wirft, macht eher Angst. Das klingt nicht nach Förderung freier Geister, sondern nach wirtschaftskompatib-lem Wissen, nach Anwendung statt Hinwendung, nach Uniformität statt Individualität, nach Nicken statt Kritik erlernen. Note fürs Betragen: rückwärts gewandt. Sandra Wilsdorf

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