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Wenn Kuba heute mehr ist als die Zuckerrohrplantage von Bacardi, und Nachtclub und Puff für die USA, liegt das an der Kubanischen Revolution. Unter Embargo und Isolation kann Sozialismus sich nicht freiheitlich entwickeln, das sollte in Deutschland bekannt sein. Unterstützung und praktische Solidarität sind angemessen für eine linke Partei. Grüße wären mir persönlich lieber am Jahrestag der Revolution als am Geburtstag des Maximo Lider. Mit Rücksichtnahme auf bürgerliche Opportunisten ist aber weder Kuba noch der Linken gedient.
ed wolf
Das ist ein Dokument der Dummheit:
Nicht Mangel an Geist, sondern ein Geist*, der sich ununterbrochen selbst gegenwärtig ist, eine Ausgeglichenheit, gegen die nichts und niemand ankommt. Die Menschen reden, die Karawane zieht vorüber: Die Dummheit erkennt man an jenem ruhigen Fortschreiten eines Wesens, das Worte von aussen weder ablenken noch berühren können. Sie ist nicht das Gegenteil der Intelligenz, sondern jene Form der Intellektualität, die alles auf ihr eigenes Maß zurechtstutzt und jeden Anfang in einem vertrauten Vorgang auflöst. Der Dummheit ist nichts menschliches jemals fremd; die macht - über die Lächerlichkeit hinaus - ihre unerschütterliche Kraft und ihre mögliche Grausamkeit aus. (Alain Finkielkraut) *Zeitgeist / Bewußtseinsbetäubung
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Da regt sich die bürgerliche Presse zusammen mit Gutmenschen auf, wenn man Fidel Castro zum Geburtstag gratuliert, wer regt sich aber auf, wenn man Berlusconi, Bush (hat blutige Kriege zu verantworten) gratuliert oder wenn man Panzer nach Saudi-Arabien zur Festigung einer Diktatur schickt, Moral sieht anders aus.
Ja, richtig Udo Radert, diesen Kommentar von Stefan Reinecke sollte man als Dokument der Dummheit nennen.
'Also, er hat schon Charisma, der Fidel - und auch sehr viel positives erreicht.'
Das hat die gleiche Qualität wie zu sagen, Hitler hat auch positive Dinge erreicht, z.B. Autobahnen gebaut.
Fidel Castro ist ein Diktator der ein Land seit Jahrzehnten unterdrückt, da gibt es nichts positives zu sehen.
Warum machen sie nicht ein Kommentar über den Brief von Fr. Merkel an den Premierminister von Vietnam nach seiner wiederwahl,nachzulesen bei Nachdenkseiten.
Immer wieder versuchen antikommunistische Kräfte die Linke zu steuern und zu beeinflussen!
Normal sollte man sich nicht rechtfertigen,
sondern sich gegen die Einmischung in die innerparteilichen Angelegenheiten verwahren.
Eines stelle ich fest,
um so mehr die Linke in der Verteidigung Stellung bezieht,
umso weniger ist Sie meine Partei.
Und wenn dann noch Grabenkämpfe in der Partei geführt werden, erwäge ich den Austritt in richtung.
Diesen empfehle ich dem "Herrn" Lederer,
der ist in der SPD besser aufgehoben.
Cuba Si
Rainer
Der Autor sollte schon mal bedenken, dass Deutsche Regierungen auch mit Diktatoren keine Schwierigkeiten haben, solange sie davon Nutzen ziehen.Ja,sogar Waffen werden dorthin geliefert. Dagegen ist ein Geburtstagsgruß an einen "Diktator" doch nur ein Fauxpas. Immer diese Verunglimpfungen von denen, die sich an die eigene Nase fassen sollten. Wenn das hier in unserem "Meineid-System" politisches Talent sein soll, doch dann nur auf Kosten des gemeinen Bürgers. Hier wird ein System erhalten, damit der Reichtum Weniger erhalten bleibt.Die Masse stürzt zusehends mehr und mehr ab.Hier haben wir die Diktatur des Kapitals-, Fragt mal die Menschen, ob sie mit diesem System zufrieden sind, indem sogar schon das Sozialgericht Angst hat ein moralisches Urteil auszusprechen. Bei den Arbeitsgerichten sieht es nicht viel besser aus.
"Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen könnte"
Natürlich ist die Art und Weise dieses Geburtstagsgrußes - gelinde ausgedrückt - sehr unglücklich. Ich würde aber gerne einmal wissen, wie viele nette ebensolche Grüße in den letzten Jahren an die Despoten im arabischen Raum und der offiziellen Bundesregierung ausgetauscht wurden!? Ekelhafte Heuchelei!!!
Ein völlig sinnfreier Artikel. In keinster Weise analysiert und kritisiert dieser Artikel, was in dem Geburtstagsbrief stand. Die Wahrheit ist, nichts von dem, was in diesem Brief stand, ist falsch !!! Kuba wäre heute nicht frei von Hunger und unabhängig, wenn es nicht Fidel Castro und Che Guevara gegeben hätte. Und Fakt ist auch, dass die schlechte wirtschaftliche Lage der Insel eine direkte Folge des illegalen westlichen Embargos ist. Die Linke ist so beliebt, WEIL sie sich nicht der Mainstream-Meinung unterwirft....jegliche Dämonisierung dieser Partei verschafft ihr nur mehr Sympathisanten...
D'accord. So isses leider.
In der Grußbotschaft hätte nur noch die Ansprache "lieber, sozialistischer Führer" gefehlt, dann wäre der Grad an Geschmacklosigkeiten komplett. Wenn man sich die vielfältigen Probleme im heutigen Kuba anschaut und sich Anschaut, wie viele junge Menschen mit diesem Revolutionskult überhaupt nichts mehr anfangen können, dann kann ich den soeben gelesenen Text einfach nur als zynisch betrachten. Im Grunde fehlen jetzt bloß noch eine Grußbotschaft für Kim Jong Il mit dem Verweis auf die "hervorragende" Versorgungslage Nordkoreas. Das skandalöse ist nicht die Botschaft an sich sondern die völlig kritiklose, pathetische Verherrlichung der Verhältnisse auf Kuba. Auf mich wirkt der Text, als ob der Name Fidel Castro im Grunde nur eine Blaupause für Honecker ist. Ekelhaft, einfach nur ekelhaft, liebe GenossInnen, diese Partei schadet Eueren legitimen Anliegen und zieht Euch in den Dreck.
Das Problem sind eher die Schlagzeilen, die jede stärkere Kritik an Kapitalismus und Demokratie direkt mit Mainstreammeinungen überhaufen, anstatt die Hintergründe erforschen zu wollen.
Ich sehe das ähnlich. Das Schreiben an Fidel ist - realistisch und nüchtern betrachtet - kein Skandal, aber wieder mal eine schöne Steilvorlage für Sozialistenhasser, einen solchen daraus zu machen. Man beweist damit in der Linkspartei wenig Fingerspitzengefühl und beraubt sich der Chance, über wirklich wichtige politische Probleme reden zu können. Nun wird man sich in Verlautbarungen mal wieder gegen Forderungen nach Beobachtung durch den Verfassungsschutz wehren müssen, anstatt Politik im Sinne der Menschen in diesem Land machen zu können. Währenddessen lautet das allgemeine mediale Echo wieder: "Linke kokettiert mit Totalitarismus", was nicht stimmt, aber niemanden wirklich interessiert angesichts solch schöner Schlagzeilen und scheinbarer Bestätigungen gern propagierter Stammtischparolen.
Die Linke marginalisiert sich selbst mit so viel Ungeschick. Ich bin auf die anstehenden Wahlen gespannt.
Die CDU hält Kontakte zu faschistischen Parteien aus Kroatien, fungierte als Auffangbecken für Altnazis, und Gedenkt Jährlich dem mit dem Pinochet-Regime in Verbindungen stehendem Franz-Josef-Strauß, setzt sich für Waffenverkäufe nach Arabien ein, und schmeichelt sich bei den "Falun Gong" Anhängern schlachtenden Chinesen ein.
Wer die CDU dafür als misanthropisch, faschistisch, oder verbrecherisch Bezeichnet, der würde für Verrückt erklärt-
doch selbst hier, in einer Zeitung die (zumindest früher) Wert darauf legte, abseits des großen Springerstromes zu stehen hetzen die Kommentatoren gegen die Linkspartei, weil die Parteiführung dem ausrangierten Präsidenten des Landes mit der höchsten Lebenserwartung Lateinamerikas zum Geburtstag gratuliert, oder ein dem Kapitalismus überlegenes Gesellschaftsmodell in Betracht zieht.
Dieser Brief ist ein Skandal! Die Linke muss endlich verboten werden, zusammen mit der NPD!
Nun lasst sie doch das sagen, was die Linke denkt. Dann weiß doch jeder, was er wählt (wenn er denn des Lesens mächtig und willens sein sollte!),
;)
"Dokument der Dummheit"
Die Überschrift stimmt ohne Zweifel.
Ich habe sowohl den Geburtstagsgruß, als auch diesen taz-Artikel hier gelesen und ich weiß jetzt hundertprozentig, welches der beiden Dokumente mit der Überschrift nur gemeint sein kann! :-(
Noch zwei weitere Punkte zur Sache selber:
---- Was Castro angeht:
Also, er hat schon Charisma, der Fidel - und auch sehr viel positives erreicht.
Das kann man nun nicht ernsthaft bestreiten.
Sicher, wie jede Medaille hat auch die hier zwei Seiten und wenn man nur eine Seite erwähnt (egal welche) dann verfälscht man das Bild doch gehörig.
Eine ausgewogene Beurteilung aber, die ist von Politikern in der Regel sowieso nicht zu erwarten, genausowenig, wie von politischen Journalisten übrigens.
Nein, man beurteilt einen Sachverhalt (oder auch eine Person) halt immer in Schwarz oder Weiß, je nach dem politischen Standpunkt.
Die Wahrheit aber, die liegt halt doch (wie meistens übrigens) in der Mitte.
---- Was das Schreiben der Linken angeht:
Jetzt aber wirklich mal, der Fairniss halber:
Es handelt sich hier um ein *Geburtstagsschreiben*, also Leute, bitte!
Schreibt ihr vielleicht auf die Glückwunschkarten, die ihr an Freunde oder Verwandte verschickt:
"Herzlichen Glückwunsch zu deinem X-ten Geburtstag, du siehst wirklich noch ganz toll aus (für dein Alter) aber deine Zickigkeit und dein Hinter-dem-Rücken-Reden das nervt mich doch gewaltig, nur, das du es mal weißt. - Eine schöne Feier wünsche ich dir aber noch."
:-))
Nein, das macht man eben am Ende dann doch nicht (obwohl man es manchmal vielleicht gern tun würde ;-) aber alles hat eben nicht nur seine Zeit, sondern halt auch seinen Platz.
Es gibt andere Gelegenheiten, wo man Kritik äußern kann, am richtigen Platz und in der richtigen Form und deshalb verstehe ich diesen ganzen Zirkus, den man hier um dieses Geburtstagsschreiben macht, auch überhaupt nicht.
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar zur Linkspartei: Dokument der Dummheit
In der Linkspartei kann jeder ungestraft jeden Unfug von sich geben. Der Castro-Gruß zeigt: In der Parteispitze verbindet sich Gedankenlosigkeit und Mangel an politischem Talent.
Die Linkspartei hat zwei Probleme, die zusammen für die Partei einen äußerst unerfreulichen Effekt haben: Es fällt manchmal schwer, sie noch ernst zu nehmen. Erstens: Im Osten ist sie nach innen eine sehr libertäre Partei. Jeder kann ungestraft jeden Unfug von sich geben oder die DDR-Diktatur schönreden.
Diese selbst verordnete innere Liberalität ist eine Antwort auf die Praxis der SED, in der missliebige Genossen kurzerhand aus der Partei, die eine säkulare Kirche war, exkommuniziert wurden. Die PDS hat daraus gelernt, dass man innerparteilich ganz tolerant sein muss und es nur ein Verbot gibt - nämlich Meinungen zu verbieten. Andersdenkende vor die Tür zu setzen hält man für stalinistisch. Die Linkspartei hat es mit einem Paradox zu tun: Weil sie eine historische Lektion gelernt hat, wird sie ihre Vergangenheit nicht los. Diese Toleranz sorgt bei den unausweichlichen DDR-Jubiläen regelmäßig für miese Schlagzeilen.
Das zweite Problem heißt Klaus Ernst und Gesine Lötzsch. Anstatt sich aufmerksam und empfindsam der Diktaturvergangenheit zu widmen, tut diese Parteispitze entweder so, als hätte sie damit nichts zu tun, oder sie lobt den Kommunismus oder druckst missverständlich beim Mauerbau herum. Der in realsozialistischem Sound verfasste Geburtstagsglückwunsch an Fidel Castro passt ins Bild.
Dieser Castro-Gruß ist kein Beweis, wie die politische Konkurrenz glauben machen will, dass in der Linkspartei bösartige, totalitäre Energien schlummern. Dieser Text ist kein Skandal, sondern eine kurioses Dokument beachtlicher Dummheit. Er zeigt, dass sich bei dieser Parteispitze Gedankenlosigkeit mit einem erstaunlichen Mangel an politischem Talent verbunden haben. Ernst und Lötzsch waren immer Kompromisskandidaten. Sie sollten die Fliehkräfte in der in West und Ost, Pragmatiker und Fundis aufgesplittete Partei halbwegs unter Kontrolle bringen. Aber diese Parteispitze löst keine Probleme. Sie ist das Problem.
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Kommentar von
Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.