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Kommentar zur Kritik am BMW Guggenheim LabSo weit kommts noch!

Kommentar von Claudius Prösser

Man kann gut und gerne gegen das BMW Guggenheim Lab sein. Aber die unreflektierte, bisweilen schon infantile Kritik geht auf die Nerven.

Vorläufig letzter Landeplatz des BMW Guggenheim Lab: der Pfefferberg an der Schönhauser Allee. Bild: dpa

D as BMW Guggenheim Lab zieht auf den Pfefferberg, die Kreuzberger Cuvrystraße war den New Yorker Machern als Standort zu heiß. Fertig, aus. Gibt’s noch was dazu sagen? Ja, gibt es, und zwar Folgendes: Die unreflektierte, bisweilen schon infantile Kritik an dem Projekt soll endlich mal aufhören. Weil sie gewaltig nervt.

Der Stunk geht weiter

Auch nach dem Umzug des BMW Guggenheim Lab in den Pfefferberg in Prenzlauer Berg geben die Gegner des Projekts nicht nach. Man werde die Kritik an BMW auch dort „vor dem Lab, ums Lab herum und auch im Lab selbst“ thematisieren, kündigte das Bündnis „BMW Lab verhindern“ an. Kritisiert wird die Rolle des Lab in Aufwertungsprozessen sowie die Ausbeutung von Leiharbeitern durch BMW und die Beschäftigung von Zwangsarbeitern in der NS-Zeit. Das Lab, eine sechwöchige öffentliche Workshop-Reihe, hatte sich wegen Drohungen von einer Brache am Kreuzberger Spreeufer zurückgezogen und soll nun am 15. Juni im Pfefferberg starten. KO

Ja, BMW stellt lärmende Klimakiller her und hat Zwangsarbeiter beschäftigt. War das bis dato unbekannt? Nein. Ist möglicherweise das Sponsoring des Lab das Neue, der Tabubruch? Noch mal nein. BMW ist seit Jahren Hauptsponsor der Berlinale. Wollen die Lab-Kritiker jetzt die Filmfestspiele aus der Stadt jagen? So weit kommt’s noch.

Regelrecht abstrus ist die Behauptung, das „urbane Forschungslabor“ erhöhe den Verwertungsdruck seines temporären Standorts. Zumindest was den Pfefferberg betrifft, entbehrt das Argument jeder Logik. Wenn die bespielte Freifläche im Rahmen des Lab tatsächlich zu einer Agora werden sollte, einem offenen Ort, der Interessierte und Flaneure anzieht, färbt das denn nicht auf das Gelände ab? Wird man nicht irgendwann sagen: Bebaut diese Fläche nicht, macht sie zu einem attraktiven öffentlichen Raum, wie damals beim Lab? Ja, man wird.

Seid doch kreativ!

Und schließlich: Wer Probleme mit dem Lab hat – was vollkommen legitim ist –, der soll seinen Protest verdammt noch mal kreativ zum Ausdruck bringen. Soll hingehen und zivilisiert demonstrieren, mitdiskutieren, Flugblätter verteilen, ein spontanes Gegen-Lab um die Ecke veranstalten, was auch immer. Aber die dumpfen Rausschmeißer-Rhetoriker an den linken Stammtischen, die dürfen gerne mal … fein stille sein. Danke.

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19 Kommentare

 / 
  • AU
    ASTERIX UND OBELIX

    Liebe TAZ, manchmal verstehe ich diese euere Zeitung nicht.

    Warum wird solch einem neoliberalen 'relativierenden' polemischen Versuch eines Textes von Herrn Claudius Prösser, Platz in Dieser Zeitung gegeben?! Was soll das??!! Es kann einem nur schlecht werden, wenn man das liest! MORGENPOST-INHALT! UND DAS IN DER TAZ! UNFASSBAR! Muss man wirklich daran erinnern das Berlin und zwar speziell Kreuzberg eine mutige Protestkultur besitzt!? Worüber man sich freuen kann. Das hier eben von Investorenseite einfach so gemacht werden kann was die wollen? Zum glück, gibt es dieses kleine Gallische tolerante Dorf Kreuzberg noch. BYE BYE LAB(ERRABARBER)

  • AD
    auch das noch

    @arme, arme reiche

    tja, sag, oder schreib ich doch, der sack kann garnich voll genug sein.

    scheiß lumpenproletariat, hinterläßt ja eh nur dreck.

  • DM
    Dr. Motte

    Wer braucht das BMW Guggenheim Lab? BMW! Die Willen das nur aus Image Gründen. Dafür geben sie Geld aus wie ein Sprecher von BWM bereits sagte! Keiner in Berlin braucht Geld. Soll BMW Guggenheim Lab doch irgendwo für ein paar Wochen diskutieren. Berlin sollte sich das aber teuer bezahlen lassen und mit dem Geld Gemeinnutz fördern! Oder nervt diese Förderung auch? Laßt uns doch interessante fragen sammeln und die Liste den Besuchern vor dem Zelt aushändigen...

  • PM
    Pro Mediaspree

    Die „Zei­chen der In­to­le­ranz“ zei­gen sich nun ver­stärkt auch in an­de­ren Be­zir­ken Ber­lins: Mit einer ag­gres­si­ven pan-​ber­li­ne­ri­schen Kam­pa­gne, die von einer de­mo­kra­tisch nicht le­gi­ti­mier­ten Po­li­ti­ker­ge­mein­de ge­tra­gen wird, sol­len dut­zen­de wohl­ha­ben­de Ber­li­ner ein­ge­schüch­tert wer­den. Un­ver­ho­len wird sei­tens der Po­li­ti­ker damit ge­droht, ihnen nicht nur ihre 121 Boots­ste­ge, son­dern auch einen Teil ihrer Gär­ten weg­zu­neh­men.

     

    Rund um den Groß Glie­ni­cker See soll näm­lich ein Ufer­weg ent­ste­hen, der dann haupt­säch­lich Frem­den und Nich­tei­gen­tü­mern dient. Und die werden so­wie­so nur „Dreck und Müll brin­gen“. Ein ähn­li­ches Pro­blem be­steht auch am Spree­ufer durch den ver­ant­wor­tungs­lo­sen Bür­ger­ent­scheid und am Pfefferberg durch das BMW Guggenheim Lab.

  • AD
    auch das noch

    ja, für bmw ist das nicht

    nur super werbung, es ist

    auch der schlüssel zur

    informationsbeschaffung:

     

    wie maximieren die bereiche

    die nix mit autoproduktion

    zu tun haben (bmw bank?)

    die profite. konzerne dieser

    größe wissen nur zu gut,

    dass auch zeiten kommen

    wo frühe, richtige investitionen

    möglicherweise das überleben

    sichern. kulturinteresse?

    glaube macht ja bekanntlicher

    weise seelig.

     

    (armer armin müller-...

    zitty werbung seiner ausstellung,

    der brauch doch vw garnich)

     

    allerdings sind drohungen und

    gewalt nicht der richtige weg,

    denke ich.

  • S
    spin

    madok, martin reiter und andere haben das meiste nötige ja schon gesagt: kommentar und die vulgär-antilinken postings sind weitgehend inhaltsleere hetze.

     

    aber eins fehlt doch noch: seit wann braucht kreuzberg bmw, um über gentrifizierung zu diskutieren?

     

    und: es ist richtig, dass sich leute gegen diese werbeveranstaltung wehren. gut, dass sie in kreuzberg damit erfolgreich waren. schade, dass im prenzlauer berg die kritik vermutlich nur marginal bleibt.

  • MR
    martin reiter

    Linksgrüne Faschos? Autowerbung von Guggenheim über Wowereit bis nach Taz-hausen....?

     

    der artikel ist schlicht, die kommentare sind schlichter und alle haben angst vor dem großen bösen linkslinksgrünen faschowolf den es gar nicht gibt.....mann würde ich in einem deutschen autokonzern arbeiten - würde ich mir genau solche werbung wünschen....??!!

     

    wie wäre es sich mal um wirklich wichtiges zu kümmern und nicht über dinge, die banal und gestrig sind. viel erfolg wünsch ich dem autobauer/künstler labor, dass nach achziger jahre vorbild auf dem hinterhof eines kulturbetriebes im prenzlauer berg jetzt 3 monate autowerbung betreiben kann...und ja, die bildungskrise ist schon krass in deutschland...

  • S
    smash_what

    @Claudius Prösser

    sorry,leider kein guter kommentar

     

    @Kein Linker:

    guter kommentar

     

    übrigens: in der heinrich-roller straße sollen ab sommer 2012, 37 parkplätze verschwinden, ursprünglich sollten es sogar 73 parkplätze weniger werden...

     

    das wär mal direkt ein thema mit lokalbezug, vielleicht schafft es das thema ja bis zum pfefferberg. ist ja nich weit

     

    thema:

    gentrifizierung 2.0 radfahrer und fußgänger vertreiben

    autofahrer ausm prenzelberg.

     

    DAFÜR!

  • L
    logo

    "wenn BMW wirklich wie angakündigt ( bei euch

    gelesen), uns den mauerpark bebaungsfrei hält

    ist das eine gute sache...,

     

    [...,]

     

    wie jemand von BMW sagte...,

    was sind schon 10 millionen für BMW bei einem

    gewinn pro jahr in milliarden"

     

     

     

     

    Lieber Tomas,

    das mit den geschenkten Millionen für den Mauerpark zur Befriedung Berliner Seelen, die Peanuts aus dem Milliardengewinn von BMW, das war der Aprilscherz der Berliner Zeitung. BMW-Mauerpark sollte der Rasen dann im übrigen heißen.

  • MS
    Michael Springer

    Die Unbedarftheit der Szene ist grenzenlos - man macht fleissig mit:

     

    Der größte und dämlichste Gentrifizierungsbeschleuniger ist gerade ans Netz gegangen:

     

    http://www.leerstandsmelder.de

     

    Man sorgt auch noch, den Markt bis in die letzte Ecke der Stadt auszuweiten!

     

    Mal sehen, wer nun schneller ist: Künstler, Makler oder Investoren?

  • K
    Kreuzbergerin

    @ von Kein Linker

     

    Sehr guter Kommentar!

     

    "das ganze zu tarnen unter einen " KOmmunikationsprojekt" zu Stadtentwicklung ist lächerlich (...)Die sollen dafür richtig bezahlen, und das ganze nicht Falsch deklarieren."

     

    Dass Politiker wie Wowereit (SPD) oder Bezirksbürgermeister Schulz (Grüne) das BMW-LAB so toll finden, kriegt einen ganz seltsamen Beigechmack, wenn man liest, dass BMW erst im März 2012 den Parteien fette Spenden hat zukommen lassen (soweit ich weiß allen Parteien,außer der Linkspartei und den Piraten).

     

    Diskussionen über die künftige Stadtentwicklungspolitik sollen die Parteien gefälligst selbst organisieren! Und dabei die BürgerInnen verbindlich mitbestimmen lassen! Für solche Diskussionen brauchen wir keine Autokonzerne!

     

    Dss ist doch absurd.

  • M
    madok

    Das Lab ist prima! und in NY hat es doch auch geklappt mit der Gentrifizierung. Die City wurde gesäubert von Zahlungsunfähigen Normalos und die wurden einfach in ihre Slums an den Stadtrand geschoben.

    Das ist doch in Berlin praktizierte Politik, die jeder der Augen und Ohren hat, sehen und hören kann. Nur zugeben will es keiner. Diese Verlogenheit ist das eigentliche Übel. Die Gentrifizierung leugnen und sie praktisch zu betreiben ist hinterhältig.

     

    Wo bleibt eigentlich die Grossdemo für Gentrifizierung der Bionadefraktion der Grünen?

     

    Dann bin ich doch eher bei den Linken und den Normalos.

     

    Eure Parole: "Seid doch kreativ!" ist Dufte!

     

    Am besten am 1. Mai gleich mal am Pfefferberg vorbeischauen und ein eigenes LAB errichten

     

    madok

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Ich halte es für infantil, es als ein Menschenrecht zu betrachten, mit dem Auto fahren zu dürfen.

     

    Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.

  • KL
    Kein Linker

    Es gibt gute Gründe, das sogenannte Guggenheim Lab zu kritisieren, jenseits linker Folklore.Marken Marketing funktioniert längst nicht mehr so banal, dass ein Plakat hingehängt wird, wo drauf steht, "kaufen da super". Besonders BMW hat sein Jahren sein " Brand Marketing" so strukturiert, dass die KOmmunikation der Marke über sekundäre Mittel transportiert wird, z.b über Architektur. Schaut man sich den konkreten Bau des Labs nun an, so schreit einen die Marke BMW regelrecht an, und ist verwechlsgleich mit Einer BMW Niederlassung. Das benötigt keine Werbetafeln zusätzlich. Dagegen spricht dennoch zunächst nichts. Aber das ganze zu tarnen unter einen " KOmmunikationsprojekt" zu Stadtentwicklung ist lächerlich, und Guggenheim hat sich sowieso längst von ernsthafter künstlerischer oder gesellschaftlich relevanter Reflexion verabschiedet.Es bleibt also eine fette getarnte Werbeveranstaltung. Auch das finde ich gar nicht mal schlecht, NUR die sollen dafür richtig bezahlen, und das ganze nicht Falsch deklarieren.

  • T
    tomas

    stimmt, diese unreflektierte nörgelei geht

    auf die nerven...,

     

    wenn BMW wirklich wie angakündigt ( bei euch

    gelesen), uns den mauerpark bebaungsfrei hält

    ist das eine gute sache...,

     

    hauptsache sie wollen nicht aus dem mauerpark

    den englischen garten, wie in münchen, machen...,

     

    wie jemand von BMW sagte...,

    was sind schon 10 millionen für BMW bei einem

    gewinn pro jahr in milliarden

     

    bis denne

    tomas

  • E
    EnzoAduro

    Lab ist Werbung.

    Und?

    Berlin ist eben auch eine Werbeplattform.

  • R
    reflekt

    Unreflektierter, pseudoliberaler und unkritischer Kommentar!

     

    Akzeptieren Sie doch alles, was Vati Staat und Mami Markt wollen.

     

    Litschko, ist da etwas kritischer!

  • R
    Renee

    Hat Claudius Prösser irgendwas zum Thema beizutragen? Nein. Sollen "die Kritiker" jetzt still sein? Nein. Soll ich diesem furchtbar polemischen Ton in diesem Artikel ernst nehmen? Na? Soll ich deswegen aufhören, die TAZ zu lesen?

    ...vielleicht.

     

    Danke, für nichts.

    Genervt, Ihr Renee.

  • G
    Gerd

    Kreuzberger Linksgrüne wollen auch keine Touris in ihrem Kiez.

    Für mich sind die Linksgrünen die wahren Faschos.