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Kommentar zur Debatte um GrundschultestsZöllners schlägt zu und haut daneben

Kommentar von Alke Wierth

Die Antwort des Bildungssenators auf die Kritik von Lehrer- und ErzieherInnen am Grundschultest VERA unterstellt diesen Inkompetenz.

Genervt: Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) Bild: DPA

Dass Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) manchmal genervt ist von seinem Job, ist verständlich. Im Stadtstaat Berlin sind die Wege kurz - wer sich zur Teilnahme an Bildungsdebatten berufen fühlt, steht schnell vor des Senators Tür. Auch, wenn da nicht jeder Beitrag von Sachkenntnis geleitet sein mag: Zöllner sollte froh sein, wie wichtig das Thema genommen wird. Und er sollte wissen, wer mit Kompetenz zur Debatte beiträgt.

Wie Zöllner aber am Donnerstag im Abgeordnetenhaus die Kritik an dem Grundschulvergleichstest VERA beantwortet hat, lässt vermuten, dass diesmal seine Genervtheit über seine Sachkenntnis gesiegt hat. Den über tausend Lehrer- und -erzieherInnen, die die Drittklässler-Tests kritisieren, zu unterstellen, es ginge ihnen gar nicht um die Qualität der Schulen, grenzt an Demütigung. Und wenn Zöllner dann noch nachschießt, es könne ja auch an den Lehrkräften selbst liegen, wenn mancherorts die VERA-Ergebnisse schlecht seien, tut er so, als wisse er nichts von den schwierigen Bedingungen an manchen Schulen, auf die die KritikerInnen hinweisen wollen. Viele, die die Kritik der Initiative "Grundschulen an sozialen Brennpunkten" unterschrieben haben, arbeiten selbst an solchen Brennpunktschulen. Dass gerade dort oft engagierte PädagogInnen tolle Projekte entwickeln, um ihren SchülerInnen trotz schwieriger Voraussetzungen den Schulerfolg zu ermöglichen, sollte Zöllner wissen. Denen nun vorzuwerfen, sie seien an den Misserfolgen ihrer Schüler bei den Vergleichstests schuld, haut böse rein.

Mit seinem Vorschlag, die Lehrkräfte hätten sich eben konstant zu fragen, wie sie die Ergebnisse ihrer SchülerInnen beim nächsten VERA-Test verbessern könnten, ignoriert der Senator eine weitere ihm wohlbekannte Tatsache, auf die die Lehrkräfte in ihrer Kritik hinweisen. Berlins Grundschulen folgen bewusst einer Pädagogik, die Kinder nicht von Anfang an auf Konkurrenz trimmt. Sie lernen, mit- und voneinander, gemeinsam zu lernen. Deshalb wurde das jahrgangsübergreifende Lernen eingeführt, deshalb gibt es in den ersten Klassen keine Zensuren.

Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob das gut ist. Man kann auch darüber reden, ob Vergleichstests in anderer Form zu diesem System passen. Das sollte man mit Experten diskutieren: Die VERA-Kritiker hatten ihre Bereitschaft zu dieser Debatte formuliert. Zöllner hat sie autoritär abgewatscht.

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Kolumnistin taz.stadtland
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2 Kommentare

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  • A
    Anne

    ach so ein quatsch...hier wird die schuld auch von der einen seite in die andere geschoben...man kann in keinem fall alles über ein kamm scheren

     

    die eltern,die kinder, die schule, die lehrer, die politik, das geld...wir drehen uns im kreis

     

    also wo fangen wir an????

     

    wichtig ist das wir anfangen...augen auf

    und was tun

  • H
    Hatem

    Eins ist doch klar: Die schlechten Ergebnisse des Testes liegen nicht am Schulsystem und nicht an den Lehrerinnen und Lehrern.

     

    Das Hauptproblem sind die Eltern!

     

    Die Eltern sind dafür verantwortlich, dass viele Kinder, wenn sie zur Schule kommen, nicht richtig deutsch können, motorisch zurückgeblieben, sozial inkompetent sind, mit einem Wort: unbeschulbar sind.

     

    Die Eltern müssen gezwungen werden, ihren Pflichten nachzukommen, zur Not auch mit der Kürzung des Kindergeldes.

    Die Kinder sind nicht doof, aber viele Eltern verweigern sich.