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Kommentar zum BEREs darf weiter gelacht werden

Bert Schulz
Kommentar von Bert Schulz

Dass der Testbetrieb am BER abgesagt wurde, macht Hoffnung: Entweder, dass in Schönefeld endlich Vernunft einkehrt. Oder dass Mehdorn bald seinen Hut nimmt.

D ie politische Bühne ist derzeit Schauplatz für eine boulevardeske Komödie – anders lassen sich die jüngsten Ereignisse nicht mehr beschreiben. Hauptdarsteller sind zwei Alphatiere, die nicht verwinden können, wenn das andere mehr Öffentlichkeit bekommt.

Erst hat Klaus Wowereit, Regierender und Aufsichtsratschef des Flughafens, die Affäre um seinen Kulturstaatssekretär zu einem bundesweit beachteten Debakel gemacht, dann schmiss Flughafenchef Hartmut Mehdorn seine offenbar zu selbstbewusste Bauleiterin noch in der Probezeit raus. Daraufhin musste Wowereit rechtfertigen, dass André Schmitz doch nicht richtig zurücktritt, woraufhin Mehdorn am Donnerstag seinen geliebten Testbetrieb cancelte. Okay, Sie mögen sagen: Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. Aber es ist gerade wirklich nicht leicht, einem Münchner zu sagen, man lebe in Berlin.

Hauch von Realitätssinn

Auf jeden Fall aber hat der eine mit dem anderen zu tun: Beide, Wowereit und Mehdorn, sind aufeinander angewiesen, wollen sie erfolgreich sein. Und beide könnten mit einer baldigen Flughafeneröffnung viel gewinnen.

Wenn Mehdorn nun den von ihm gegen immensen Widerstand propagierten Traum vom teuren Testbetrieb – freilich nicht freiwillig – aufgibt, deutet das darauf hin, dass er überraschenderweise einen Hauch von Gespür für die politischen Realitäten hat. Das macht Hoffnung. Darauf, dass beim BER doch noch Vernunft einkehrt. Oder dass Mehdorn konsequent ist und auch seinen eigenen Testbetrieb beim Flughafen bald beendet.

Beides wäre eine Überraschung. Aber davon leben ja Komödien. Lachen Sie – wenn Sie noch können.

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Bert Schulz
Ex-Leiter taz.Berlin
Jahrgang 1974, war bis Juni 2023 Leiter der Berlin-Redaktion der taz. Zuvor war er viele Jahre Chef vom Dienst in dieser Redaktion. Er lebt seit 1998 in Berlin und hat Politikwissenschaft an der Freien Universität studiert.
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4 Kommentare

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  • Noch mehr Ideen,

    wie der Willy Brandt Flughafen bis zum 30. März 2014 eröffnet werden könnte, wenn jemand das will.

    1. Umbennenung des Flughafens in Franz Josef Strauss der 2. Flughafen. Ich bin sicher, das wäre für jedes CSU Mitglied ehrensache, samt Parlamentarier zu Fuß mit Spaten und Bohrmaschine nach Berlin zu kommen und zu helfen, das der Eröffnungstermin eingehalten wird und der Name ihres Idols nicht länger in aller Welt durchden Kakaoangesichts dessen, worum es geht, muss man wohl eher sagen, durch den Dreck gezogen wird. Wieso klagt die Familie Brandt eigentlich nicht, das die Flughafengesellschaft den Namen wieder zurückgegeben wird, wenn der Flughafen nicht dieses Jahr eröffnet wird?

    2. Der Geldhahn wird zugedreht. Alle Löhne und Gehälter bishin zum Aufsichtsrat werden auf ein Sperrkonto überwiesen und erst nach eröffnung ausgezahlt, mit Minuszinsrechnun g.

    SPD das wird ein Schlachtfest bei der Berlinwahl 2016. Wowereit kanns ja egal sein, der hat ja sowieso kein Bock mehr. Ich werd das ja dank eurer Sozialpolitik trotz meiner 52 jungen Jahre nicht mehr erleben. Ich will neben Rosa Luxemburg begraben werden, von Noskes Häschern ermordet.

    Die Familienministerin Schleswig sagte bei Jauch das Kinderschutz bei der SPD ganz groß geschrieben würde. Really, zeig mir ein Waisenhaus auch in SPD regierten Ländern, wo sich die Kinder wirklich zu Hause fühlen. Da kann die Ministerin auch nichts für. Die müssen ja immer vor dem Büro der Finanzminister Sitzmit Hungerstreik machen, bevor die mal einen Euro mehr kriegen, weil der muss ja Flughäfen bauen, damit man mal rauskommt und das Elend nicht mehr mi8tansehen muss

  • AO
    Aleksandr Orlov

    Da ist der Superheld Mehdorn endlich mal auf dem harten Boden der Realität aufgeschlagen. Zeit wurde es, nach all dem, was er bis jetzt so "geleistet" hat.

    Wer biegt das Wowi jetzt bei, dass dieser Flughafen, so wie er ist, nicht betreibbar ist, egal wie? Dass das einfachste und günstigste Vorgehen wäre, das Gebäude abzureißen und ein gescheites neu zu bauen?

  • Lacht noch jemand?

    Angesichtzs der 3 stelligen Millionenbeträge die da verpulvert werden für Spinnweben und Staubwischen bis 2016? Für mich klingt das eher danach das da noch Leute ihre Hand aufhalten und auch noch ein Stück vom Kuchen haben wollen, Steuergelder, die ja wohl sinnvoller eingesetzt werden könnten. Berlin hat wohl nicht nur eine Goldelse, sonderrn Esel dazu. Wer kann dazu schon nein sagen: Tischlein deck dich und mich. Hätte ja eine Idee wie der Flughafen in 2 Monaten eröffnen könnte, ohne die Brandschutzbestimmungen zu ändern. Wenn die Gelder aber schon bis 2016 verteilt sind, unser Steuergeld, kann man wohl nichts machen. Kriegen die im Berliner Senat auch was ab, oder warum machen das alle mit? Meine Idee ist nicht umsonst, kostzet aber nichtmal 7 stellig, oder gerade so? Was macht man dann mit dem Rest. Das ist wohl das Problem, das man nicht weiss wohin mit dem vielem Geld und wieviel man wohl noch kriegen, ausreizen könnte. Wieviel Arbeitsplätze , zB. Lehrerstellen(mit welcher Begründung werden eigentlich die Forderungen der GEW abgelehnt? Das ist die Lachnummer), oder Wohnraum könnte Berlin damit schaffen? Aber das hat ja damit nichts zu tun. Das ist eine andere Abteilung.

  • PH
    Peter Haller

    "Aber es ist gerade wirklich nicht leicht, einem Münchner zu sagen, man lebe in Berlin."

    Muss man ja auch nicht. Geht den Münchner ja nix an !