Kommentar zu einwandernden Arten: Die Natur findet immer einen Weg
Sollen ökologische Kreisläufe nicht an noch mehr Orten aus der Balance geraten, muss die unnatürliche Verbreitung von Arten verhindert werden.
M igration gab es schon immer, bei Menschen, Tieren und Pflanzen. Anpassung an sich verändernde Klima- und Umweltbedingungen ist natürlich, so lange diese Änderungen natürlich sind. Das Eingreifen des Menschen in die Kreisläufe jedoch verschärft das Tempo weit über Gewöhnungsprozesse hinaus. Und da liegt das Problem.
Welche katastrophalen Folgen das Einbrechen einer dominanten Spezies in geschützte Räume habe kann, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die flugunfähigen Vögel Neuseelands wurden, nur ein Beispiel, binnen Jahrzehnten von den zugewanderten Räubern Ratte, Katze und Hund ausgerottet. Da zeigte sich die Kartoffel in Mitteleuropa deutlich integrationsbereiter.
Unnatürliche Verbreitungswege in Zeiten der Globalisierung müssen deshalb so weit wie möglich verhindert werden. Das Ballastwasser ist das größte und zugleich am schwierigsten zu kontrollierende Transportmedium. In jedem Hektoliter Ozeanwasser drängeln sich Millionen vom Larven oder Eiern, die nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind, und am Zielort werden sie in fremde Biotope geschwemmt. Das muss aufhören, wenn ökologische Kreisläufe nicht noch stärker und an noch mehr Orten aus der Balance geraten sollen.
Die Natur, das ist bekannt, findet immer einen Weg, sich zu entfalten. Aber nur selten einen Rückweg.
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