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Kommentar zu SarrazinDie SPD muss sich abgrenzen

Antje Lang-Lendorff
Kommentar von Antje Lang-Lendorff

Sarrazin bekommt nur so viel Aufmerksamkeit, weil seine Positionen von denen der Partei abweichen. Sie sollte ihn rausschmeißen. Dann müsste ihm niemand mehr zuhören.

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Antje Lang-Lendorff
wochentaz
Teamleiterin Gesellschaft in der wochentaz. Seit 2007 fest bei der taz, zunächst im Berlin-Teil, dann in der Wochenend-Redaktion. Schwerpunkte: Soziales und Reportage.
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14 Kommentare

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  • E
    EpiProf

    Noch entsetzter als ueber diesen sarazin bin ich ueber die Reaktionen der Mehrheit der LeserInnen, er habe im Grunde recht. Internationale Studien haben ergeben, dass Migranten in kaum einem OECD-Land so wenige Aufsteigs- und Karrierechancen haben wie in Deutschland. Empfehle allen, die Sarazins Meinung teilen, ein laengeres Auslandspraktikum zB in Kanada, wo Multikulti funktioniert, weil es staatlich gefoerdert und im Alltag erwuenscht ist. Schoene Gruesse aus dem wunderschoenen (asiatisch gepraegten) Vancouver, wo ich als Weiße schon lange nicht mehr zur Mehrheit gehoere- und wieso sollte das ein Problem sein?

  • P
    pater.rolf@t-online.de

    WIR SOLLTEN NICHT DEN ÜBERBRINGER SCHLECHTER NACHRICHTEN SO SCHELLTEN !

  • F
    Freesmann

    Genau, Frau Lang-Lendorff. Nicht mal das Buch gelesen, sondern nur den Vorabdruck, aber ihn erstmal rausschmeissen wollen.

    Scheint ja einen ziemlichen Nerv getroffen haben, der Herr Sarrazin. Passt Ihnen nicht? Dann rausschmeissen, damit Thema für Sie erledigt. Alles sehr einfach in Ihrer Welt, finden Sie nicht?

  • H
    Hatem

    Die SPD muss Sarrazin nicht zustimmen, aber zuhören sollte sie ihm unbedingt.

     

    Denn Sarrazin spricht Dinge aus, die durch die SPD jahrelang verschwiegen und tabuisiert wurden.

  • H
    Hl.Pius-X

    Gottes Zorn über die Ungerechtigkeit der Menschen

    Der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart gegen alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.

  • AB
    August Bebel

    Peinlich peinlich - diese totale Realitätsverweigerung.

     

    Aber "wer nicht hören will muss fühlen" - und diese Zukunft wird grausam, darauf könnte Ihr Clowns Gift nehmen.

  • T
    TheJoke

    Da will sich wohl einer als deutscher Geert Wilders in Position bringen.

     

    Laut Internet ist im deutschen Namenslexikon zu lesen:

     

    "Sar®azin (frz. Sarrasin): der im Land der Sarazenen, im Morgenland geweilt hat".

     

    Also ist er einfach Traditionalist, denn er entstammt offensichtlich einer alten Kreuzfahrer Sippe!

  • M
    MatthiasM

    Der Mann hat doch recht!

     

    Natürlich kann man anderer Meinung sein, Frau Lang-Lendorff. Aber das ist dann nur eine Nebelkerze und lenkt von dem wirklichen Problem ab, welches lautet: Deutschland ist total verschuldet, hat kein Geld mehr für die eigenen Leute. Wie lange können und wollen wir uns arabische und türkische Schmarotzer leisten? Zudem macht genau diese Gruppe von Immigranten die meisten Probleme (siehe Gewalt).

  • PF
    Peter Ferber

    Ja, aber warum hat denn die taz Herrn Sarrazin interviewt? Da könnt Ihr ihm doch nicht j e t z t vorwerfen, er wolle Aufmerksamkeit ?

    Übrigens, Frau Lang-Lendorff, man m u s s Herrn Sarrazin nicht zuhören, aber man kann !

  • DA
    Daphne Apollonia

    Ist Sarrazin ein Muslim?? Ist sein Name ein Beweis dafür??

    Spanisch:sarraceno: (Del lat. Sarracēni, y este del arameo rabínico sarq[iy]īn, habitantes del desierto, der. de srāq, desierto).

    1. adj. Natural de la Arabia Feliz, u oriundo de ella. U. t. c. s.

    2. adj. mahometano (‖ que profesa la religión islámica). U. t. c. s.

    Deutsch: Sarazẹne, der; -n, -n 〈arab. → griech.〉 hist. /Bez. für den Araber, Mohammedaner im Mittelalter, bes. zur Zeit der Kreuzzüge/ ein Sarazene im Turban und weißen Mantel I. Kurz Vanadis 376;

  • A
    A.Grech

    Sarrazin dürfte es egal sein, ob ihn die SPD rausschmeisst oder nicht. Also ist allein die Frage relevant: schadet Sarrazin der SPD? Die Frage würde ich mit einem klaren Nein beantworten.

     

    Also besteht kein Handlungsbedarf.

  • I
    Icke

    Ich bezweifle, daß die Leute Sarrazin zuhören weil er bei der SPD ist. In jeder Umfrage nach seinen ersten Äußerungen bekam er zwischen 70% und 90% Zustimmung. Die Umfragen verschwanden danach blitzschnell oder boten Wahlmöglickeiten wie in der DDR a la "finden sie Sarrazin hat Unrecht oder finden sie er hat Unrecht und ist ein Rassist?". Nicht wegen der Form seiner Aussagen bekam er von vielen Recht, sondern wegen der Tatsache des fast völligen Verschweigens der realen Probleme der multikulturellen Idee. Natürlich kann man ihn mundtot machen. Dann kommt aber bald ein neuer Sarrazin. Irgendeiner macht dann eine Partei oder Bewegung auf. Was dann passiert kann man mit Wilders in Holland sehr gut beobachten. Übrigens: Warum eine Ablehnung des Katholizismus eine Meinung sein soll und eine Ablehnung des Islam Rassismus, das wird man niemandem ernsthaft beibringen können. Es sei denn derjenige braucht dringend die Rassismuskeule gegen Sarrazin weil er keine Sachargumente hat. Eine Lösung für Einwanderungs- und Kriminalitätsprobleme haben bisher alle Parteien nicht aufgezeigt. Irgendwie Integration, etwas Sprachkurs und für das alles mehr oder weniger Geld ausgeben, so lautet die offizielle Lösung aller Parteien. Man "integriert" jetzt seit dem beginn von Rot-Grün. Das ist über 10Jahre und die Erfolge sind nur in selbstgemachten Statistiken darstellbar. Die plötzlicher Eierei der früheren Volksentscheidbefürworter in der Politik hat übrigens auch mit den Themen Einwanderung (und zwar fast auschließlich die aus dem Orient), dem Thema Islam und der Angst vor dem Volk zu tun. Seit der Minarettabstimmung, einer Alibifrage über die Einwanderungspolitik der Schweiz, verschwand plötzlich und fast heimlich der vorgesehene europäische Volksentscheid. Wer aber das Volk fürchtet, der fürchtet es meist wegen eigenem Versagen. In unserem Fall ist der Grund eine fehlende ausgleichende Politik die reale Probleme, wirtschaftliche Notwendigkeiten, und begründete wie unbegründete Sorgen einfach ausblendet und medial totschweigt. Mit wirtschaftlicher Notwendigkeit meine ich nicht eine Politik bei der ein paar Konzerne billige Arbeitskräfte bekommen und alle anderen die sozialen Kosten und gesellschaftliche Probleme jenseits der Villenviertel tragen dürfen. Mit "kultursensibler Sprache" und einem Parteiausschluß aus der SPD löst man die Probleme sicher nicht. Sarrazin hat wohl eine Kodderschnauze aber das ist nicht der Grund für die Aufregung. Vor kurzen forderten islamische Verbände in Berlin mehr islamische Geistliche in Gefängnissen. 90% der Insassen sind dort nämlich Muslime. Solche Dinge einfach mit Rassismus und Fehlern der deutschen Gesellschaft zu begründen fällt schwer wenn man sich vergleichend Einwanderer aus Vietnam oder Polen ansieht. Wegen solcher Dinge hat Sarrazin so viel Zuspruch und die Verursacher in Politik und orientalischen Gruppen solche Wut. Ich werde mir Sarrazins Aussagen jedenfalls genau ansehen und zwar mit oder ohne SPD-Parteibuchbesitz des Herrn.

  • N
    Nachdenklich

    Ich teile die Schlussfolgerungen dieses Kommentars nicht:

     

    Die Aussage "Schmeisst ihn aus der SPD, dann muss ihm keiner mehr zuhören" impliziert, dass man gezwungen wäre, ihn aufgrund seiner SPD-Mitgliedschaft zur Kenntnis zu nehmen und etwas auf seine Äußerungen zu geben. Meinen Sie, wenn Herr Sarrazin aus der Bundesbank oder aus der SPD geworfen wird, bekommt er für seine Ideen automatisch weniger Aufmerksamkeit? Das kommt mir unwahrscheinlich vor, bedenken Sie, vor einigen Jahren hat der Finanzminister Oskar L. sowohl sein fiskalisches Amt als auch seine SPD-Mitgliedschaft aufgegeben. Man kann nicht behaupten, dass sich das Medieninteresse an seiner Person dadurch verringert hätte.

  • H
    huth

    und was ist mit atom-schily?

    korruption und spd, passt das?