Kommentar (vgl. S. 22): Sanierungsfall STN
■ Neuer Boß ist offensichtlich unqualifiziert
Es ist normal, daß neue Machthaber ihre eigenen Leute installieren. So auch die Rheinmetall AG, die zusammen mit den Badenwerken und British Aerospace STN Atlas Elektronik übernommen hat. Nicht normal ist aber der Rundumschlag, mit dem die neuen Herren im Haus den alten Geschäftsführer Hans Hoffmann und mit ihm fünf weitere Getreue abgesägt haben. Ohne Not ging der Firma damit wertvolles Fachwissen um die erfolgreiche STN-Leitung verloren.
Wenn nun der neue Geschäftsführer Gerhard Krischer das Unternehmen als Sanierungsfall bezeichnet, beweist er nur, daß er nicht weiß, an wessen Spitze er steht. Kaum ein Monat verging im letzten Jahr ohne einen erfolgreichen STN-Deal – egal ob Flugsimulatoren oder Schiffselektronik. Nicht umsonst hieß das Unternehmen „die Perle des Vulkan“. Ein Sanierungsfall ist STN absolut nicht.
Es steht aber zu befürchten, daß STN zu einem solchen wird. Ein Geschäftsführer, der sich derart unqualifiziert und dumm vor seiner eigenen Belegschaft präsentiert, scheint kaum in der Lage zu sein, den Bremer High-Tech-Rüstungselektronik-Spezialisten zu führen. Das beweist zudem Krischers nicht sehr glorreiche Vergangenheit, in der bereits ein Sanierungsfall verbucht ist. Die neuen Herren im Hause STN haben einen großen Fehler gemacht. Sie hätten niemals die gesamte Führungsetage austauschen und gleichzeitig einen vorlauten Sanierungsfall holen dürfen. Jens Tittmann
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