Kommentar über Hapag-Lloyd: Leeres Versprechen

Das Risiko war von Anfang an hoch und die Aussicht auf eine verlustfreie Refinanzierung Glaubenssache. Nach der HSH Nordbank droht Hamburg mit Hapag-Lloyd ein zweiter teurer Verlustbringer.

Eine Rechnung mit vielen Unbekannten war es, die der SPD-Senat im März für die Erhöhung der Anteile an der Reederei Hapag-Lloyd präsentierte. Klar war, dass der Deal für Hamburg mit hohen Risiken verbunden ist, unklar war hingegen, ob er für die Stadt zu einem guten Geschäft werden kann.

Die politische Priorität lautete, eine Hamburger Reederei mit Weltgeltung in der Hansestadt zu erhalten. Das ist nachvollziehbar: Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft, Steuereinnahmen – all das sind gute Argumente für eine Beteiligung an Hapag-Lloyd. Der Einstieg einer Konkurrenzreederei oder gar einer sogenannten Heuschrecke war und ist nicht im Hamburger Interesse.

Zu klären aber ist spätestens jetzt, ob der Preis nicht doch zu hoch war. Die vollmundige Ankündigung des Bürgermeisters, das eingesetzte Geld werde mit Gewinn zurückfließen, entpuppt sich als leeres Versprechen. Nicht nur aktuell, auch in näherer Zukunft wird mit einer Rendite nicht zu rechnen sein – von sprudelnden Einnahmen aus einem Weiterverkauf der Aktien ganz zu schweigen.

Das Risiko war von Anfang an hoch und die Aussicht auf eine verlustfreie Refinanzierung reine Glaubenssache. Nicht auszuschließen, dass die Opposition damals zu Recht warnte. Nach der HSH Nordbank droht Hamburg mit Hapag-Lloyd ein zweiter teurer Verlustbringer.

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