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Kommentar (s. Seite 18)Streit der Guten

■ Lächerliche Posse um Hilfsaktionen

Wenn Gutmenschen sich streiten... Am Anfang steht die gute Idee, Straßenkindern in Izmir zu helfen. Das Rote Kreuz steigt ein. Das Institut für deutsch türkische Zusammenarbeit (TDI) zieht nach – mit Hilfe des Sozialamtes, dessen Leiter schon aus seiner Zeit in Gröpelingen ein Herz für türkische Straßenkinder hatte. Wie rührend! Und er will wirklich nicht gewußt haben, daß das DRK schon im Rennen war? Immerhin wären die Rotzkreuzler aufgrund seiner Erfahrung für die Trägerschaft prädestiniert gewesen.

Doch plötzlich steigt ein neuer Träger ins Boot und übernimmt das Steuer. Zufall? „In Bremen ist alles immer so miteinander verquickt“, erklärt der Leiter Sozialamtes. Ein verräterischer Satz. Das Sozialamt ist mit Senatorin Tine Wischer SPD regiert. Daß Bürgermeister Henning Scherf (SPD) auf dem Straßenkinderkongreß auftritt, liegt nahe. Und daß das DRK, deren Vorsitzende CDU-Politikerin ist, in den Reden nicht erwähnt wird, ist sicherlich nur ein Versehen. Oder? Nur ganz, ganz böse Geister werden vermuten, daß das Sozialamt dem Institut für türkisch-deutsche Zusammenarbeit die Trägerschaft zugeschanzt hat.

Doch egal, wie die Verstrickungen aussehen. Es sind die Straßenkinder in Izmir, die darüber stolpern werden. Deshalb ist es Zeit, daß die guten Menschen beider Organisationen endlich an einem Strang ziehen. Kerstin Schneider

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