Seit den tragischen Ereignissen von Winnenden werden mehr als 2,1 Millionen Sportschützen, Jäger, Waffensammler und sonstige Legalwaffenbesitzer in Deutschland unter Generalverdacht gestellt, als "Waffennarren" bezeichnet und als potentielle Gefahr für die Sicherheit in Deutschland dargestellt. Während praxisnahe Fachleute von Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern immer wieder betonen, daß Legalwaffenbesitzer keinerlei Gefahr für die innere Sicherheit darstellen, melden sich täglich thematisch inkompetente und praxisunerfahrene Politiker mit immer neuen Diffamierungen und realitätsfernen Forderungen gegen Legalwaffenbesitzer zu Wort. Viele Medien bieten diesen rein ideologischen geprägten Kampagnen eine Plattform, bei der Sachlichkeit und Ausgeglichenheit zu vermissen sind.
Die Legalwaffenbesitzer in Deutschland haben es weder nötig, sich zu verstecken, noch sich mit realitätsfremden Einschränkungen in der Ausübung ihres Sports und ihrer Interessen immer mehr behindern zu lassen. Müssen Zahlen und Fakten in diesem Land vor dem populistischen Medienrummel um Einzelfälle zurückstehen? Zählen Emotionalität und die hemmungslose Durchsetzung gesellschaftspolitischer Visionen durch Verordnungen und Verbote mehr als die Realität, die sich in nüchternen Fakten und Statistiken widerspiegelt?
In Deutschland werden 97 % aller Schußwaffendelikte mit illegalen Waffen begangen !
Nur 3 % aller Schußwaffendelikte werden mit legalen Waffen begangen. Das heißt nicht, daß diese Delikte mit Legalwaffen auch von den Eigentümern dieser legalen Waffen begangen werden, denn dazu zählen auch gestohlene Waffen aus Privat- und Staatsbesitz, die von Verbrechern mißbraucht werden. Und zu diesen 3 % zählen auch Taten, die von staatlichen Waffenbesitzern begangen werden. Warum widmen sich unsere Politiker also weiteren Einschränkungen bei legalen Waffen, die in der Kriminalitätsstatistik nur ein verschwindendes Randthema darstellen? Selbst wenn es keine privaten Waffen mehr geben würde, würde dies die Schußwaffendelikte also kaum verringern. Das Gegenteil ist der Fall, wie z.B. das Beispiel Großbritannien zeigt:
Seit dem fast vollständigen Privatwaffenverbot in Großbritannien haben die Schußwaffendelikte dort um fast 100 % zugenommen !
Nach dem Amoklauf an einer Schule in Dunblane 1996 wurde in Großbritannien der private Waffenbesitz fast vollständig verboten. Seitdem haben Schußwaffendelikte um fast 100 % zugenommen. Tageswohnungseinbrüche trotz Anwesenheit der Bewohner sind an der Tagesordnung. Waffengewalt unter Jugendlichen und zwischen Jugendbanden ist alltäglich geworden. Das Privatwaffenverbot hat also nicht nur nichts bewirkt, sondern hat zum genauen Gegenteil geführt, denn Straftäter wurden durch das restriktive Waffengesetz nicht entwaffnet. Da nur die gesetzestreuen Bürger entwaffnet wurden, haben Verbrecher nun keinerlei Risiken mehr zu befürchten.
Strengere Waffengesetze entwaffnen keine Verbrecher, sondern ausschließlich gesetzestreue Bürger, die legal im Besitz von Waffen sind !
Deutschland hat heute bereits eines der strengsten Waffengesetze Europas und der Welt. Seit Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde das bis dahin sehr liberale Waffenrecht in Deutschland immer weiter verschärft. Seitdem haben bewaffnete Straftaten (mit illegalen Waffen) permanent zugenommen. Gewalt und Kriminalität - gerade unter Jugendlichen - haben permanent zugenommen. Die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, hat für alle gesetzestreuen Bürger immer weiter zugenommen. Und dies alles trotz immer weiter verschärfter Waffengesetze.
Wenn Waffen die Ursache für Straftaten sind, dann sind Kugelschreiber auch die Ursache für Rechtschreibfehler !
Menschen sind die Täter und nicht etwa die Waffen. Nicht Waffen waren die Ursache für Amokläufe, sondern die psychischen Störungen der Täter. Frustration, Schulstreß, mangelnde Aufmerksamkeit, fehlende Zuwendung und Anerkennung, nicht mehr vermittelte Werte, Abstumpfung durch die Alltäglichkeit von Gewaltdarstellungen in den Medien, Realitätsverlust durch die Flucht in virtuelle Gewaltwelten ... die Liste der Ursachen und Auslöser für Amokläufe oder Gewalttaten gerade von Jugendlichen ließe sich noch deutlich verlängern. Waffen sind immer nur Mittel zum Zweck, aber weder Ursache noch Auslöser für ein derartiges Verhalten.
Kein noch so strenges Waffengesetz wird künftige Amokläufe verhindern oder die Anzahl der Schußwaffendelikte in Deutschland verringern !
Diese einfache Tatsache muß ganz einfach auch einmal offen gesagt werden. Tatsachenverdrehende, ideologisch geprägte Diffamierungskampagnen gegen Waffenbesitzer tragen nicht dazu bei, das Vertrauen in den Staat und die Unabhängigkeit der Medien zu stützen. Die Tat von Winnenden wurde nicht von einem Legalwaffenbesitzer begangen, sondern von einem offensichtlich psychisch gestörten Einzeltäter. Daß sein Vater als Legalwaffenbesitzer dabei gegen bereits bestehende gesetzliche Regelungen verstossen und damit die Ausführung der Tat begünstigt hat, zeigt nur, daß die bestehenden Gesetze vollkommen ausreichen. Es wird immer und überall Einzelne geben, die sich nicht an bestehende Gesetze halten. Genausowenig wie sich aus den kriminellen Machenschaften einzelner Politiker ein Generalverdacht gegen alle Politiker ableiten läßt, kann aus dem Fehlverhalten einzelner Legalwaffenbesitzer, das nachweislich verschwindend gering ist, ein Rückschluß auf die Gesamtheit der Waffenbesitzer in Deutschland abgeleitet werden.
Das Fehlverhalten einzelner Personen darf nicht zum Anlaß genommen werden, Millionen gesetzestreuer Bürger weiter in ihren Rechten einzuschränken !
Im Jahr 2007 wurden in Deutschland bei alkoholbedingten Unfällen im Straßenverkehr fast 600 Menschen getötet und 7.400 Menschen schwer verletzt. Werden deshalb private Autofahrten verboten? Wird deshalb Alkohol verboten? Kein Politiker käme auf eine solche Idee. Im gleichen Jahr wurde 164 mal eine Schußwaffe bei einem Tötungsdelikt eingesetzt, dabei kam - wenn wir von den oben aufgeführten 3 % verwendeten Legalwaffen ausgehen - also bei nicht einmal 10 Delikten eine Legalwaffe zum Einsatz. Trotzdem sind publikumswirksame und durch Medien ausgeschlachtete Taten einzelner Straftäter für Politiker offensichtlich ein Grund, Millionen von Legalwaffenbesitzern zu diffamieren und in ihren Rechten einzuschränken.
Nur ein liberales Waffenrecht ist Ausdruck eines wirklich freiheitlichen und demokratischen Staates !
Je totalitärer ein Staat organisiert ist, desto restriktiver sind seine Waffengesetze. Egal ob im feudalistischen Mittelalter, im Dritten Reich, der DDR oder im sonstigen ehemaligen kommunistischen Ostblock: Totalitäre Staaten und Regierungen lassen so wenig legalen Waffenbesitz bei Sportschützen, Jägern oder Sammlern zu, wie möglich. Je liberaler ein Staat ist, je mehr Vertrauen eine Regierung ihren normalen, gesetzestreuen Bürgern entgegenbringt, desto liberaler sind auch die Waffengesetze gestaltet. Mangelndes Vertrauen in das Volk, überwachungsstaatliche Tendenzen und zunehmende Einschränkungen der bürgerlichen Freiheitsrechte gehen immer und zuerst einher mit strengeren Waffengesetzen und Einschränkungen des privaten Waffenbesitzes. Ein Staat, der Loyalität und Vertrauen von seinen Bürgern erwartet, muß zuallererst einmal den Bürgern gegenüber Loyalität und Vertrauen entgegenbringen.
Schweizer Selbstverständnis: "Waffentradition ist Ausdruck des freiheitlichen Bürgerstaates !"
An dieser Stelle sei aus einer Rede des Schweizer Bundesrates Ueli Maurer von Anfang 2009 zitiert, die das Staatsverständnis eines Politikers der stabilsten und sichersten Demokratie in Europa widerspiegelt:
"Der Schweiz ist das Oben und Unten anderer Länder fremd: Kein Adelsstand, keine Beamtenelite, kein Berufsoffizierskorps prägte unsere Geschichte, verkörperte den Staat und vertrat oder vertritt ihn obrigkeitlich gegenüber dem Bürger, Soldaten und Steuerzahler. Aus diesem Grund brauchte sich unsere Regierung nie von einer bewaffneten Bürgerschaft zu fürchten, denn Bürgerschaft und Regierung sind eins. Dass dagegen Zwangsstaaten dem Bürger keine Waffen zugestehen, ist nicht verwunderlich; ein Alleinherrscher will nur seine Getreuen Waffen tragen lassen.
Das Modell Schweiz ist anders, es ist demokratischer, es ist freiheitlicher. Es gibt keinen Gegensatz Staat – Bürger. Der freiheitliche Staat, das ist unser gemeinsames Projekt. Der Staat, das sind die Bürger. Wir Bürger, wir sind der Staat. Wir, das Volk, wir sind der Souverän. Und deshalb ist es gar nicht anders möglich, als dass der Souverän auch die Waffen trägt ... Wer jetzt einwendet, der bewaffnete Bürger sei gefährlich, sei ein Risiko, der spricht ihm die Selbstverantwortung ab. Und konsequent weitergedacht führt dieses Misstrauen gegenüber dem Volk in den totalen Verbots- und Verwaltungsstaat.
Wer dem Bürger die Waffe wegnimmt, der zeigt ihm so seine Unmündigkeit an. Der Staat übernimmt die Vormundschaft. Und diese wird sich bald nicht mehr allein auf die Waffenfrage erstrecken ... Weshalb soll ein unmündiger Bürger an der Urne über die Geschicke unseres Landes befinden können? Die Entmündigungsspirale stoppt nicht bei der Volksentwaffnung."
Unsere Politikern sind aufgefordert, sich um die Bekämpfung der tatsächlichen Ursachen von Gewalt und Kriminalität zu kümmern!
Politiker und Medien sollten sich nicht um die Diffamierung und gesetzliche Drangsalierung der nachweislich gesetzestreuen Legalwaffenbesitzer, sondern um die Beseitigung der tatsächlichen Ursachen kümmern, die zu einer Gesellschaft geführt haben, in der Gewalt alltäglich geworden ist:
- Konsequente Ahndung von Gewaltdelikten, gerade schon bei Jugendlichen beginnend: Nur wenn hier frühzeitig auch harte Maßnahmen ergriffen werden, setzt bei ihre Grenzen austestenden Jugendlichen ein entsprechender Erziehungseffekt ein. Hier sind klare Signale zu setzen, daß Gewalt und Straftaten in unserem Land nicht geduldet werden. Dieselbe Konsequenz ist selbstverständlich auch bei erwachsenen Straftätern anzuwenden. Hierzu sind keine schärferen Gesetze notwendig, sondern nur die konsequente Ausschöpfung der heute bereits vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten.
- Keine exzessive Gewaltdarstellung in den Medien: Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2002 enthalten fast 80 % aller Sendungen Gewaltdarstellungen, und dieser Prozentsatz dürfte sich seitdem kaum verringert haben. Gewalt wird alltäglich und führt so zur Abstumpfung. Muß es sein, daß ein Jugendlicher bis zum Erreichen des Erwachsenenalters bereits tausende von Morden und zigtausende von Gewaltdarstellungen gesehen hat? Die gleichen Medien, die Legalwaffenbesitzer diffamieren, verdienen ihr Geld mit der permanenten Darstellung von Gewalt, die noch dazu teilweise zu Selbstzweck mancher Filmmachwerke verkommen ist.
- Vermittlung eines Werteverständnisses: Nur wenn Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, Werte wie soziale Verantwortung und Respekt im Umgang miteinander vermittelt werden, kann sich auch ein Bewußtsein für Recht und Unrecht entwickeln.
- Soziale Integration von Jugendlichen: Die frühzeitige soziale Einbindung von Jugendlichen in eine intakte Familie und in außerfamiliäre Institutionen wie Vereine - dazu zählen gerade auch Schützenvereine - ist zu fördern. Eine solche Integration führt zur Erfahrung von gewaltlosen Konfliktlösungen, zur Übernahme von Verantwortung, zum Respekt vor anderen und zum Verständnis von Gewaltlosigkeit im Umgang miteinander.
- Konsequente Bekämpfung des illegalen Waffenhandels: Nach polizeilichen Schätzungen sind in Deutschland doppelt so viele illegale Waffen wie legale Waffen im Umlauf. Nachdem 97% aller Schußwaffendelikte mit illegalen Waffen begangen werden, ist hier der eigentliche Ansatzpunkt für mehr Sicherheit in unserem Land. Aber es ist für Politiker natürlich leichter, den nicht deliktrelevanten legalen Waffenbesitz einzudämmen als den illegalen Waffenhandel zu bekämpfen.
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