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Die ganze Angelegenheit ist schon ziemlich seltsam. Die taz stellt 200 seiten aus dem Vertrag onlien und behauptet, dass sei der vollständige Vertrag. Später stellt sich heraus, es sind 700 Seiten. Herr Heiser behauptet, die übrigen Vertragsbestandteile seien ziemlich unwichtig. 500 Seiten nur vernachlässigbares Papier? Das traue ich nicht mal den schlimmsten Bürokraten zu. Woher aber konnte die taz wissen, dass die 200 Seiten der ganze Vertrag sind? Und wem nütze die Veröffentlichung? Eigentlich nur der SPD, die das Thema aus dem Wahlkampf heraushalten will, nachdem klar war, dass das Volksbegehren erfolgreich war. Und genau passend zur SPD-Linie kommentiert die taz, dass eine Volksabstimmung über das Berliner Wasser jetzt überflüssig sei. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. man könnte den Eindruck bekommen , dass die großartige taz-Enthüllung nichts weiter ist, als ein Ablenkungsmanöver der SPD, die dafür die taz instrumentalisiert hat.
Das sehe ich überhaupt nicht so!
Wer sagt mir, dass jetzt ALLE Verträge offen liegen?
Und die NEBENABSPRACHEN?
Und andere BESCHLÜSSE?
Ich möchte, dass alle 90.000 Seiten einsehbar werden!
Vertrauen ist gut (das habe ich aber längst nicht mehr), Kontrolle ist besser!
Nur ein Volksentscheid kann garantieren, dass tatsächlich ALLES offengelegt wird (wenn es nicht vorzeitig vernichtet wurde...)
Mit weiterhin misstrauischen Grüßen,
jo
In der Missbrauchsdebatte um Rammstein-Frontmann Till Lindemann melden sich neue Stimmen. Eine Rolle spielt die entlassene „Casting Direktorin“.
Kommentar Volksentscheid Wasserverträge: Überflüssig dank Erfolg
Die Verträge zum Verkauf der Wasserbetriebe liegen endgültig offen. Der Volksentscheid ist nun absurd. Das Volksbegehren dazu aber ein voller Erfolg.
Eins ist seit Mittwoch klar: Der Volksentscheid zu den Wasserverträgen ist überflüssig. Es gibt nichts mehr zu entscheiden. Die Verträge stehen im Internet. Nicht mehr nur auf einer Seite der taz. Auch das Land Berlin, RWE und Veolia haben sie offengelegt. Dass das Volk aus rechtlichen Gründen dennoch zur Abstimmung gerufen wird, klingt absurd. Einige werden das gar als Beleg dafür sehen, dass direkte Demokratie eh nur Murks sei. Dabei hat die Initiative Wassertisch nur einen Makel: Sie hat schon vor dem Urnengang alle Ziele erreicht.
Ohne das Volksbegehren hätten sich niemals so viele Berliner für die Wasserbetriebe interessiert. Ohne dieses Interesse wäre es der taz kaum möglich gewesen, die Verträge ins Netz zu stellen. Und ohne diese Veröffentlichung hätten die Eigentümer nicht so schnell klein beigegeben. Jetzt kann jeder nachlesen, welche Luxusbedingungen die Käufer 1999 vom damaligen CDU-SPD-Senat bekamen. Dass ihnen eine Renditeberechnung garantiert wurde - obwohl ein Gericht die für illegal erklärt hat. Das Schlimmste aber ist: Man kann nachlesen, dass Berlin aus diesen Verträgen kaum wieder rauskommen wird.
Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?, fragte einst Bert Brecht. Zeitgemäße Geldvermehrer gründen keine Bank mehr, sie lassen sich von Politikern einen Monopolbetrieb verkaufen, der mittlerweile fast exorbitante 25 Prozent seiner Einnahmen als Gewinn verbuchen darf. Diese Erkenntnis dürfte das Vertrauen in die Politik weitaus mehr untergraben als ein überflüssig gewordener Volksentscheid.
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Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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Gereon Asmuth
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Das „Klimaparadox“
Verhält sich die Mehrheit der Bevölkerung widersprüchlich zum Klimaschutz? Der Eindruck täuscht.
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