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Kommentar Volksbegehren VersorgungsnetzeErste Warnung an Olaf Scholz

Kommentar von Sven-Michael Veit

Das Volksbegehren beschert dem Umweltflügel der Hamburger SPD Aufwind. Er wird nicht mehr lange schweigen.

D as Signal ist deutlich. Der glänzende Erfolg des Volksbegehrens für die Re-Kommunalisierung der Versorgungsnetze ist eine klare Warnung an Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und seinen Senat. Die Botschaft: Wir haben euch gewählt, wir bereuen das auch nicht - das zeigte vorige Woche eine Umfrage -, aber in dieser Frage sind wir nicht eurer Meinung.

Scholz und sein Senat sind gut beraten, dieses Votum ernst zu nehmen, das warnende Beispiel 2004 vor Augen. Damals hatten die HamburgerInnen Ole von Beust die absolute Mehrheit verliehen und am selben Tag entschieden, der Landesbetrieb Krankenhäuser solle nicht verkauft werden. Von Beust verhökerte ihn trotzdem - genützt hat das weder ihm noch der Stadt.

Das aktuelle Volksbegehren ist ein Zeichen für demokratische Reife. In der zentralen Frage der künftigen Hamburger Energiepolitik hat die SPD offensichtlich keine gesellschaftliche Mehrheit hinter sich. Auch mit dem Umweltflügel der eigenen Partei hat Olaf Scholz nun ein Problem, das sich eher noch verschärfen dürfte.

Geschwiegen haben die roten Ökos, von denen es so wenige nicht gibt, bislang nur aus Parteiräson. Das Volksbegehren beschert ihnen Aufwind - auch für die von Scholz ignorierten Themen der städtischen Mobilität: Stadtbahn, Radverkehr, Umweltzone und City-Maut.

Unter dem Deckel, den der Bürgermeister aufs politische Fass gepackt hat, brodelt es.

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Hamburg-Redakteur
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1 Kommentar

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  • R
    Rainer

    Nicht nur in Hamburg brodelt es. Ich hoffe die Politik wird bald vernünftig und verhält sich endlich mal wahrhaft demokratisch.

    Ich glaube viele Menschen sind es leid, als Stimmvieh benutzt zu werden, wobei ihre Stimme nach der Wahl oft zur Legitimation einer Politik benutzt wird die sie oft gar nicht gewollt haben.