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Es war vordem so geregelt, das Firmengründer entsprechendes Eigenkapital haben mussten. Heute gründet man spekulative Firmen, wo von vornherein, die Boni der Aktionäre die Hauptrolle spielen. Man ist allein auf diese angewiesen, weil man die Firma auf Sand gebaut hat. Management und Aktionäre wollen möglichst absahnen. Die Angestellten sind nur Mittel zum Zweck derselben. Unten wird gespart oben herrscht Saus und Braus. Wie soll so ein Wirtschaftssystem auf Dauer funktionieren? Wo bleibt die Kaufkraft, wenn die Masse im Neo-Liberalismus (überall)verarmt.
Wenn Sesterz-nichts-mehr-wert-sein, kriegt nur Julius Cäsar Ärger, kein Grund, nicht freundlich in die Zukunft zu blicken, das hat uns doch René Goscinny schon vor 35 Jahren erklärt. Ein bisschen weniger Hype um die irreale Welt der Aktienanleger und Derivatehändler und etwas mehr Blick auf richtige Arbeit und reale Handelsgüter bei der Beurteilung von Volkswirtschaften wäre angebracht.
Ja, "gezielte Steuererhöhungen für die Reichen" sind immer das probate Mittel. *Kopf Schüttel*
"Schon gezielte Steuererhöhungen für die Reichen würden ausreichen,"
Da ist sehr interessant, aber die liebe Frau Kommentatorin versteht nicht, dass die Reichen längst in einem anderen Staat leben. Da hat die Zahlungsunfähigkeit des einen Staates mit dem Reichtum des anderen nichts zu tun. Also wird man von den Reichen nichts bekommen.
Ein erschreckend dümmlicher Beitrag, der von nicht vorhandenem Fachwissen ebenso wie einer traurigen Provinzilität zeugt. Jeder, der einmal eine US-Werkshalle betreten oder die Steinzeit-Computer an der Börse in Chicago gesehen hat, weiß, dass die Krise rein ökonomische Ursachen hat, die durch das unvorstellbar wirtschaftsfeindliche Handeln der US-regierung noch massiv verstärkt wurde.
Deshalb: Raus aus allen Kriegen, mindestens 30 % der Mitarbeiter des öD in den USA sofort entlassen, Steuern rauf - und den Haushalt ausgleichen. Oder "Tschüss Weltmacht" sagen.
Schwacher Kommentar. "Investoren können sich nicht irren ..." Entscheidet sich China, die Verluste durch US-Staatsanleihen zu ertragen, haben sich die Investoren geirrt.
... China und Russland können sich dies leisten, Europa nicht. Nashs-Gesetz wird leider immer wieder falsch auf den Universitäten interpretiert. Das Spiel gilt nicht als unentschieden, wenn einem das Einsatzgeld ausgeht, sondern es ist VERLOREN.
LG
"Der drohende Bankrott hat politische, nicht ökonomische Gründe."
Ab da kann man sich den Rest des Artikels wohl sparen. Die aktuelle Wirtschaftslage in den USA ist alles Andere als entspannt. Ich empfehle entsprechende Lektüre zum Arbeitsmarkt, welcher das ganz gut widerspiegelt.
Die Interpretation der Ökonomie in Form des momentanen Kapitalismus frisst sich gerade selbst auf. Die gehandelten Werte und daraus auch der Wert der Devisen haben nichts mehr mit den realen Gütern und Anlagen zu tun. Das merkt bald auch der letzte Anleger.
Schuld an der Misere ist nicht die Politik an sich, sondern das System dieser, welches erfolgreich von der Wirtschaft unterwandert wurde und ausgenutzt wird.
Bleibt die Frage, wie wir aus dem Schlamassel wieder heraus kommen. Und damit meine ich jetzt keine weiteren Geldpressen.
Netter Beitrag. Danke.
Für mich wäre allerdings der Zusammenbruch dieser Finanzwirtschaft ein Grund zur Gelassenheit.
Neuntklässler:innen schneiden in der Pisa-Studie so miserabel ab wie noch nie – in allen getesteten Bereichen. Corona erklärt den Trend nur zum Teil.
Kommentar US-Bonitätskrise: Gute Gründe für Gelassenheit
Der Dollar ist in Gefahr, die größte Volkswirtschaft könnte kollabieren. Wahrscheinlich ist das allerdings nicht, denn die Krise hat politische und keine ökonomischen Ursachen.
Das Undenkbare wird derzeit denkbar. Die Zahlungsfähigkeit der USA wird bezweifelt, ihr Rating angekratzt. Plötzlich scheint möglich, dass selbst die größte Volkswirtschaft der Welt kollabiert und die Leitwährung Dollar damit wertlos wird. Doch so dramatisch dieses Szenario klingt - sehr wahrscheinlich ist es nicht. Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Standard & Poors ist eigentlich eine Nichtnachricht, die niemanden aufregen sollte. Für ausgeruhte Gelassenheit gibt es gleich vier gute Gründe.
Erstens: Die Herabstufung war keine Überraschung. Seit Wochen haben die Ratingagenturen gedroht, die USA abzustrafen, wenn der Staatshaushalt nicht glaubhaft saniert wird. Jetzt wurde nur vollzogen, worauf alle gewartet haben.
Zweitens: Standard & Poors bietet keine neuen Informationen. Alle Details über den US-Haushalt und das Kürzungsprogramm waren bekannt. Die Investoren sind daher nicht auf die Ratingagenturen angewiesen, um die Schuldenkrise in den USA zu beurteilen - und sie haben längst eigene Analysen angestellt.
Drittens: Die Investoren sind bemerkenswert gelassen. Das zeigen die extrem niedrigen Zinsen, die die USA für ihre Kredite zahlen: 2,5 Prozent sind es bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Da die Inflation derzeit bei 3,6 Prozent liegt, nehmen die Investoren sogar Verluste in Kauf, nur um ihr Geld in den USA parken zu können. Misstrauen sieht anders aus.
Viertens: Die Investoren irren sich nicht, wenn sie meinen, dass die USA ein sicherer Hafen sind. Der drohende Bankrott hat politische, nicht ökonomische Gründe. Schon gezielte Steuererhöhungen für die Reichen würden ausreichen, um das Defizit im amerikanischen Staatshaushalt deutlich zu senken.
Stellt sich die Frage: Warum trudeln die Börsen dann trotzdem in die Panik? Es wirkt irrational, dass die Aktionäre durchdrehen, während die Besitzer der US-Staatsanleihen ruhig bleiben. Aber so seltsam ist diese Diskrepanz nicht. Die Aktionäre sind nur die Letzten, die begreifen, was los ist: Die Konjunktur bricht ein, und die Gewinne schwinden.
Die Besitzer der US-Staatsanleihen haben das schon länger verstanden, weswegen sie sogar reale Negativzinsen akzeptieren. Nun folgen ihnen auch die Börsen. Dabei ist nur konsequent, dass die Aktionäre auf allen Kontinenten aufschrecken - denn für die Konjunktur sieht es weltweit nicht gut aus. Auch in Europa nicht.
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Kommentar von
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).