piwik no script img

Kommentar SparpolitikRituelle Leere

Die CDU ist im Wahlkampf und verabschiedet sich inhaltlich aus der Politik. Was CDU-Chef Thomas Röwekamp als Sparpolitik präsentiert, ist aber nur halbgar - den mutigen Sanierer gibt er nur vor.

Es ist wieder Wahlkampf. Also jene Zeit, in der sich die Parteien meist, so weit es geht, inhaltlich aus der Politik verabschieden. Zugunsten von allerlei Phrasen und ebenso vollmundigen wie hohlen Ankündigungen. Das beweist gerade wieder die CDU.

Dieses Schauspiel kann man müde belächeln, solange es nur um die Selbstvergewisserung der Konservativen geht, dass man, jawoll!, 2011 natürlich wieder das Land regieren werde. Mit wem auch immer.

Das kann man als leeren, scheinbar der politischen Selbstverpflichtung dienenden Pomp abtun, wenn es darum geht, ob die Schuldenbremse aus dem Grundgesetz nicht auch in der hiesigen Landesverfassung stehen sollte.

Aber man kann es nicht mehr ernst nehmen, wenn CDU-Partei- und Fraktionschef Thomas Röwekamp auf halbgare Weise versucht, den ernsthaften, ja: mutigen Sanierer zu geben. Und natürlich den ehrlichen Politiker, der vor der Wahl sagt, was er hinterher an Zumutungen beschließen will. Er glaubt so wenig an seine eigene Vorschläge, dass er sie hinter langatmigen Ausführungen über Details möglicher Verfassungsänderungen versteckt. Das ist keine Sparpolitik. Das ist Politik, die man sich sparen kann. Genauso wie einen CDU-Spitzenkandidaten Thomas Röwekamp bei der Wahl.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!