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Kommentar SchulgesetzHer mit den Schritten!

Kaija Kutter
Kommentar von Kaija Kutter

Die SPD-Spitze hat sich im vorigen Wahlkampf darauf festgelegt, dass eine Schule für alle politisch nicht durchsetzbar sei.

E s geschehen noch Wunder. Da wurschtelt sich die Hamburger SPD seit Jahren mit der Floskel durch, dass man die Schule für alle als "Fernziel" anstrebe, nicht aber als reale Option im Hier und Jetzt. Und dann das: es sollen tatsächlich konkrete Schritte überlegt werden.

Aber Vorsicht! Papier ist geduldig. Wer weiß, ob diese Ankündigung tatsächlich auf dem November-Parteitag zu Beschlüssen führt. Die SPD-Spitze hat sich im vorigen Wahlkampf darauf festgelegt, dass eine Schule für alle politisch nicht durchsetzbar sei und sich mit der CDU auf das Zwei-Säulen-Modell ab Klasse 5 verständigt. Nur wurde ihr Angebot verschmäht. Mancher Stratege hat das nicht verwunden und hofft, dass die Volksinitiative gegen die Primarschule im November so erfolgreich ist, dass die schwarz-grüne Koalition platzt. Dann wäre die Idee des längeren gemeinsamen Lernens tot - und die SPD könnte als Junior-Partner einer großen Koalition an die Macht.

Im Sinne einer kindgerechten Schule ist das nicht. Die Befürworter einer Schule für alle sollten jetzt das eine tun und das andere nicht lassen. Sie sollten auf ein Konzept der SPD zur Schule für alle drängen und heute für die Primarschule stimmen. Es wäre ein Zeichen der Solidarität mit Schulsenatorin Christa Goetsch, die dieses bitter nötig hat, und der Lebendigkeit der eigenen Partei.

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Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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