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Der Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit, auch wenn er bei manchen Gegnern des Schächtens gegeben sein mag, ist so alt wie die Forderung nach einem Schächtverbot selbst. Allerdings ist es ebenso ideologisch generell eine derartige Scheindebatte zu führen und das eigentliche Thema damit abzulösen. Wir haben ein Tierschutzgesetz, unbefriedigend aber immerhin. Wenn dieses erreichte aufgeweicht wird, zudem aufgrund eines, wie man mal deutlich sagen muss, BLUTABERGLAUBENS,ist es völlig legitim sich als Tierschützer dagegen auszusprechen. Genaugenommen hat es auch nichts mit Ausgrenzung, sondern mit Gleichbehandlung zu tun. Denn das Tierschutzgesetz sollte unabhängig von religiöser Herkunft für jedermann genauso zählen wie alle anderen Gesetze eben auch. Bei Tieropfern, Polygamie oder anderen religiösen Bräuchen stehen die hierzulande geltenden Gesetze auch über dem Recht auf freie Religionsausübung, nur wenns um Tiere geht werden zu gunsten der "politischen Korrektheit" gerne mal beide Augen zugedrückt. Verfassungsrechtlich ist dieses Sonderrecht jedenfalls reine Willkür da der Grundsatz des Tierschutzgesetzes "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen" aus irrationellen Gründen verworfen wird.
zum Thema Iris:
"Die Vertuschung der zusätzlichen Grausamkeit der moslemischen Kultur Tieren gegenüber führt zu einer weiteren Abstumpfung unserer Bevölkerung."
Da in den industrialisierten christlichen Ländern mehr geschlachtet wird als anderswo, leiden dort auch die Tiere am meisten (maschinelle Schlachtung, Tiere nur halbtot, 100 Entzündungen etc.).
"Seit Jahrzehnten müssen wir uns nur noch gegen die Überfremdung und Islamisierung wehren..."
Das ist der Tonfall der Neonaziband "Landser". Das hätte ich nicht veröffentlicht! Andererseits vielleicht gut, sowas auch mal mitzukriegen. Bittere Grüße, DP
Es ist wieder einmal absolut blauäugig, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung innerhalb der nächsten Jahrzehnte zum Veganer machen zu wollen. Es wird so und so schon ein harter Kampf, die Leute zu weniger tierischem Eiweiß zu bewegen und dazu mehr Geld auszugeben. Selbstverständlich gehört das Schächten in Deutschland verboten und wurde gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Deutschen wieder eingeführt. Die Vertuschung der zusätzlichen Grausamkeit der moslemischen Kultur Tieren gegenüber führt zu einer weiteren Abstumpfung unserer Bevölkerung. Wir hatten vor der EU zusammen mit der Schweiz noch das weitgreifendste Tierschutzgesetz. Seit Jahrzehnten müssen wir uns nur noch gegen die Überfremdung und Islamisierung wehren anstatt die Energie für die uns anvertraute Natur mit ihren Mitgeschöofen zu verwenden.
Danke für diesen Beitrag, klarer kann man es nicht auf den Punkt bringen.
dass einige hier den Vegetarismums nicht nur moralisch sondern auch gesetztlich durchsetzen wollen fällt auf. Die Frage in dem Zusammenhang wär aber wohl auch die ob die Landwirte und vor allem kleine und mittelgrosse Bauern alleine mit Anbau und Vertrieb von Gemüse und Obst genug erwirtschaften könnten? Falls nicht welche strukturellen oder politischen Massnahmen für die Landwirtschaft wären dann fällig? Das müsste in dem Zusammenhang wohl mal in einem eigenen thread diskutiert werden.
Wir brauchen beides genauso dringend?
Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr 1 Milliarde Tiere geschlachtet. Wir brauchen kein moralisches Nein, wir brauchen ein gesetzliches Nein zur Schlachtung und Tierhaltung. Tiere brauchen ein Recht auf Leben. Die Vegetarismus Debatte findet statt während der industrielle Tiermord Rekordzahlen schreibt. Es ist nicht die Verantwortung des Einzelnen Fleisch zu essen oder nicht.
Wenn es nur ein "moralisches Nein" zum Fleischverzehr geben soll, ist das gleichbedeutend mit Gleichgültigkeit, denn Moral kann schwer verordnet werden.
Ein moralisches Nein ist auf keinen Fall ein Ersatz für ein klares Gesetz. Und es macht durchaus Sinn zuerst jene Praktiken zu kritisieren, die die schlimmsten Konsequenzen haben.
Klar sind es wohl leider wieder mal nur fragwürdige gedankliche Querverbindungen, die eine Mehrheit für ein Verbot des Schächtens in den Niederlanden möglich machten. Und es gibt ja durchaus auch zahlreiche gläubige Jüd_innen und Muslime, die durch eine Betäubung kein Problem mit ihrem Glauben sehen. (Wieso sollte eine schonendere Tötungsmethode auch gegen die Regeln eines Gottes sein, der angeblich gnädig und mitleidvoll ist? Da lässt sich schon eher einleuchtend hinterfragen wie töten überhaupt mit solch einem Gottesbild vereinbar sein soll...)
Diese Sachlichkeit tut richtig gut!
Weiter so und mehr davon.
eine humane toetung kann es begrifflich schon gar nicht geben. es ist ein paradox
...und der Verweis auf die Wikipedia-Seite zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4chten
Ich bitte um besondere Beachtung des Abschnittes "Schächtverbot in der Zeit des Nationalsozialismus" als Judenfeindliche Maßnahme.
Danke taz,
dp
ich bin verblüfft und verstört über einige kommentare zum artikel von frau sezgin. einigen hätte es vielleicht ganz gut getan, den artikel richtig zu lesen! z.b. JdB, der mir mit seinem kommentar "Ich bin zutiefst erschüttert, dass Frau Sezgin die Würde und das Leiden eines Tieres als Pipifax bezeichnet" seine unkenntnis zeigt. wer den artikel richtig gelesen hat, wird verstanden haben, dass ihr die würde und das leiden eines tieres sehr am herzen liegen. und lieber herr wolf26, die frage nach dem langen aufenthalt in der sonne, gebe ich gern an sie zurück, eine andere erklärung für ihren unqualifizierten kommentar ist für mich momentan nicht denkbar? und lieber herr hagen, der islam gehört zu europa wie sie und ich! sollte ihnen diese gesellschaft nicht gefallen, sind sie herzlich dazu aufgerufen, sich irgendwo im wald eine kleine hütte zu bauen und den rest ihrer tage dort (ungestört vom islam) zu verbringen. vielleicht möchten sie ihnen der herr dittmann und franzi anschließen? es wäre ja auch schade, wenn sie dort ganz allein wären, jeder will schließlich ein wenig gesellschaft, um so schöner, wenn man gemeinsame überzeugungen teilt.
und stephanie, ihnen möchte ich folgendes auf den weg geben: auch ein schwein vom biohof wird nicht zu tode gestreichelt. es gibt kein humanes töten! in einem kommentar kam die frage auf,ob das töten anderer lebewesen nicht ein integraler und wichtiger bestandteil dieses ökosystems ist und ob das das töten nicht auch zum leben dazu gehört? ich würde gern wissen, ob der fragesteller jemals seinen eigenen sonntagsbraten erlegt und ausgenommen hat? in einer industrienation ist es normalerweise nicht mehr notwendig, täglich auf die jagd zu gehen und fleisch zu essen, um sein überleben zu sichern.
ich kann mich nur frau sezgin anschließen: "ein gesetzliches Ja zur Gleichberechtigung der Religionen - und ein moralisches Nein zum Fleischessen. Wir können beides haben - und beides brauchen wir genauso dringend."
Ich bin erschrocken über einige Kommentare, die hier abgelassen wurden, von sowohl Rassisten als auch Speziesisten.
Auch wenn ich Frau Sezgin zum Glaubensthema nicht ganz zustimme - was ist falsch an ihrer Tierleidaussage?
Wäre es euch egal, wenn ihr im Jugendlichenalter sterben würdet, wenn der Tod schmerzlos ist?
Erstmal ist es naiv zu glauben, dass man sich sicher sein kann, die Tiere seien schmerzfrei gestorben, nur weil das Biosiegel draufklebt. Wenn man sich mal ein klein wenig schlaumacht, wird man erfahren, dass Bio immer noch eine Massentierhaltung ist (bis zu 10.000 Hühner in einem Betrieb), dass die Tiere immer noch leiden, immer noch transportiert werden (und Tiertransporte sind immer Leiden).
Außerdem: Wenn wir den Tieren ihr Recht auf Leidfreiheit gewähren, warum dürfen wir dann das elementare, grundlegende und wichtigste Recht missachten: Zu leben!
Egal wie schmerzfrei das Leben des Tieres war, trotzdem will es weiterleben! Außerdem haben Tiere auch Gefühle, Kühe schreien und suchen tagelang nach ihren Kindern, wenn man diese wegnimmt, um an die Milch zu kommen. Eure Familie würde auch um euch weinen, wenn man euch tötet!
Es ist nicht egal, ob Biofleisch oder konventionelles Fleisch, Bio ist geringfügig besser, aber beides ist falsch und Bio ist bei weitem nicht genug! Warum streuben sich die Menschen dermaßen heftig (und oft aggressiv), diesen kleinen Schritt zu tun? Sind wir wirklich so grausam? Wir verurteilen Chinesen, wenn sie Hunde essen, beschweren uns über jedes einzelne gequälte tier, was es in die Medien schafft, aber wenn wir es nicht sehen (es aber jeder weiß), ist es in Ordnung?
Die Moral ist doch längst da, wir müssen sie nur einhalten!
Bei den Kommentaren haben offensichtlich vorwiegend Ekelpakete in die Tasten gehauen.
Natürlich ist das neue Schächtverbot in den Niederlanden rassistisch motiviert. Es ist auch verlogen, nür über das Schächten reden zu wollen, wenn man die benso barbarische "normale" Schlachtpraxis ausblendet. An sich ist das Verbot dennoch richtig: zwangsneurotische Speisegesetze sind keine Begründung für zusätzlich zugefügtes Leid. Und wer Tiere aus moralischen Gründen überhaupt nicht töten (lassen) und essen will, der kann nicht ernsthaft im Namen der Religionsfreiheit dem Schächten das Wort reden.
In den wesentlichen Punkten stimme ich dem Artikel von Frau Sezgin zu - eines möchte ich jedoch klarstellen: Es gibt bereits ein "gesetzliches Ja zur Gleichberechtigung der Religionen". Mehr noch: Die Gleichbereichtigung der Religionen und die Religionsfreiheit ist sogar im GRUNDGESETZ verankert.
Im Übrigen sollte man festhalten, dass der Streit um Religionssymbolik in Klassenräumen keinesfalls mit dem Kopftuchverbot für Lehrerinnen begonnen hat, sondern mit dem berühmten "Kruxifix-Urteil".
Ein sehr beachtenswerter und lobenswerter Kommentar in der sonst nicht sehr tierfreundlichen TAZ.
Den selbstherrlichen, arroganten und fleischfressenden Leserbriefschreibern, die sich offenbar einen Dreck, weder um das Tierleid noch die Folgen der Massenproduktion von Fleisch für die Umwelt der restlichen Menschheit scheren, ist zu wünschen, daß sie auch mal in eine Situation kommen, in denen Jemand, der Macht über sie hat, wegen eines eingebildeten Gaumenkitzels oder sonst einer Lust sich ebenso kaltschnäuzig über ihre eigenen Existenzwünsche hinwegsetzt, damit sie lernen, wie das ist. Leider fühlen sie sich als Angehörige einer ebenso skrupellosen Mehrheit sicher, ideologisch gestützt von verantwortungslosen Geschäftemachern und Regierungen, denen auch alles egal ist,solange man Geld damit machen kann.
Natürlich ist es richtig kein Fleisch zu essen. Inzwischen haben wir uns ja auch auf den Verzicht von leckerem Hunde, Katzen und Menschenfleisch geeinigt. Bei Pferden schwankt noch eine Minderheit. Es ist eine Frage der Zeit bis die kulturelle Entwicklung zur Ächtung jeden Fleischkonsums führt. In dieser Entwicklung haben Religionen deren Urvater dazu bereit war seinen eigenen Sohn zu opfern keinen Platz. Man sollte anfangen darüber nachzudenken wie man 5000 Jahre Angstprojektionen überwindet und die Religionen endlich zu harmloser Folklore degradiert, statt sie in die emanzipatorische Diskussion mit einzubinden!
als ob ein Mensch der Fleisch und insbesondere das Töten von Tieren ablehnt, in einer Religion die Tiere in Gut und Böse einteilt auch nur irgendetwas inspirierendes oder diskussionswürdiges finden würde.
Das ist das intelligenteste, was ich seit langem zum Thema gelesen habe. Einfach, effektiv, ethisch vertretbar und rundum gut. Exzellent.
Was hat eigentlich Schächten mit Religionsfreiheit zu tun? Gott verlangt, dass Tiere in einer bestimmten Art und Weise getötet werden? Das ist einfach nur eine Wahnvorstellung. Von denen gibt es in den Religionen leider viele.
Jeder mag an Gott glauben. Jeder mag sich Gott vorstellen, wie er will. Aber diese kleinlichen Vorschriften sind typisch menschlich. Weg damit! Es kann nicht sein, dass der Gesetzgeber dafür auch noch Ausnahmen schafft.
Tierquälerei, weil man glaubt, Gott verlange das so? Irgendwo muss auch beim Tolerantesten das Verständnis aufhören. Bei mir ist die Grenze bei solchen archaischen Ritualen überschritten! Leider war der deutsche Gesetzgeber zu feige, hier klare Grenzen zu ziehen.
Ich versuche, so tolerant wie möglich zu sein. Das kann aber nicht bedeuten, dass man alles zulässt. Sonst überlässt man das Feld den Fanatikern. Die geben nicht nach. Damit hat der Tolerante verloren. Ich bin übrigens Atheist und Vegetarier.
Die meisten Kommentatoren sollten sich noch einmal die Überschrift durchlesen. Und die "Fleischesser" haben offensichtlich bereits BSE, wenn man sich ihre Schreibfehler ansieht. Was Schule und Lehrer unter diesem Artikel zu suchen haben, begreife ich auch nicht.
Ich bin auch Vegetarier und stimme dem Artikel zu.
Wer sich einredet durch einen reinen Verzicht auf Fleisch irgendwas zu ändern belügt sich selbst. Das ist wie die Todesstrafe für Sklaven abzulehnen, aber die Sklaverei samt Tötung ungewollter Kinder und Auspeitschen bis zum Tod beibehalten zu wollen.
Können die ganzen islamophoben, rasssistischen Hass - Comments nicht mal gelöscht werden? (der Islam gehört nicht nach Europa und so). Die zeigen eigentlich nichts außer das es Nazis im Besitzt eines Rechners und zu viel Zeit gibt. Ansonsten frage ich mich wen die Damen und Herren Trolls denn immer mit wir meinen. Die Menschheit? Drunter mach ichs nicht.
Deutschland halt's Maul.
Ja, es ist Pipifax, sich um "humanes Töten" zu streiten und jeder Mensch darf sich fragen, ob er sich eine Elektrozange an der Schläfe wünschen würde, bevor man ihm die Gurgel aufschneidet.
Der Text zeigt, dass Rassismus und Speziesismus einher gehen und dass Ethik ganzheitlich zu verstehen ist.
Ein guter Ansatz, den man in anderen Bereichen des Journalismus vergeblich sucht.
Leider beschränkt es sich thematisch auf den Fleischkonsum, die Autorin scheint Vegetarierin zu sein...
Go vegan! ;o)
Wieder mal das einseitige Standard-Muster:
Das Opfer ist der Islam, welcher angeblich in jeder Hinsicht “...human...”, “...friedliebend...”, “...besänftigend...”, “...sanft...”, “...modern...” usw. ist. Das Böse ist auch klar verortet, es sind die westlich-demokratischen Gesellschaften, die als “...rassistisch...”, “...ausgrenzend...”, “...stichelnd...”, “rechts”, “...Pipifaxebene...” etc. bezeichnet werden. Man hätte als Überschrift besser “Ich klage an!”” oder “Ich verurteile!” wählen sollen, das hätte es besser getroffen. Für einen richtigen Kommentar genügt es nicht, die Welt in Gut und Böse zu spalten, man braucht auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion bzw. -kritik...
ich plädiere für die abschaffung aller religionen und fleisch ist ein genuss und das ist auch gut so.
@ Franzi,
aber mit einem Kreuz um den Hals dürfen Sie ????
SCHREIBFEHLERBERICHTIGUNG zu dem eben abgegebenen Kommentar (im ersten Satz):
Logisch - Fleischverzicht ist konsequenter (sic!) Ein schlicht genialer Möchtegern-Gutmensch-Satz. Aber wenn Fleischesgier siegt, oder Religionsphantasien die Welt geiseln, muss zumindest das leidensfähige Tier möglichst qualMINDERND abgemurkst werden. Das BETÄUBUNGSLOSE Abmetzeln/Schächten von Tieren ist als bewußte, VORSÄTZLICHE Tierquälerei einzustufen - sonst wäre diese Tötungsart nicht lt. regulärem Tierschutzgesetz in Ländern wie NL und D ausdrücklich verboten.
Toleranz endet immer an der Nasenspitze des gegenübers, die hier auf einem Ethikverständis eines Albert Schweitzers "Ehrfurcht vor ALLEM Leben" basiert. Zudem gilt weltweit: When you are in Rome, you have to do as Romans do!"
Hier gilt immer (noch) eine deutsche Gesetzgebung und nicht die Scharia. Ebensowenig es sich ziemt, im Hindukusch, oder auf dem Basar in Bagdad öffentlich in Sepplhosen, Bikini o.ä., Schweinhaxe verzehrend zu spazieren - ziemt es sich nicht, hier inkognito im Burkagewand zu wandeln, oder Tiere betäubungslos abzumetzeln.
Abschießend: Im Zusammenhang mit der Tierquälerei Schächten statt Argumten inflationär wieder einmal nur die Rassismuskeule zu schwingen, ist nur noch lächerlich und nicht ernst zu nehmen und disqualifiziert nur die Schreiberin - hier eine H. Sezgin.
Gesetzliches Nein zur Religion!!!!!!!!
YEAHHHHHHH!!!!!!!!!!!!
Bei uns herrscht Religionsfreiheit. Das heisst, dass jeder die Religion annehmen darf, die er möchte. Natürlich hat das zur Folge, dass Religionen, denen viele Menschen angehören, auch mehr Gewicht in der öffentlichen Diskussion haben. Das ist zwar nachvollziehbar, aber vom Gesetz nicht so vorgesehen. Was wir brauchen ist insgesamt ein Weniger an Religionen. Keinerlei staatliche Förderung für irgendeine Religion. Keinerlei Rücksicht für Religionen (egal welche), wenn sie versuchen andere Religionen einzuschränken oder staatliche Gesetze zu umgehen. Die Religion gehört ins Private. Der Staat und seine Gesetze müssen IMMER Vorrang haben.
Was das Schächten betrifft: Ich sehe weder Vor- noch Nachteile in bestimmten Tötungsmethoden. Es ist vielmehr die Massentierhaltung und damit auch die Massenschlachtung, die das Töten zur Grausamkeit werden lässt. Ein individuelles Schlachten/Schächten wäre immer mit weniger Leid verbunden. Dafür bin ich auch bereit, das Doppelte für einen Burger bzw. Fleisch im Allgemeinen zu bezahlen.
@libertador:
"...Selbstverständlich ist aus der Sicht des Tierschutzes ein Verbot der Schächtung lediglich ein klitzekleiner Fortschritt und auch bestimmt nicht ein entscheidender. Aber er macht klar, dass religiöse Freiheit ihre Grenzen hat, was selbstverständlich für alle religiösen oder ähnlichen Glaubenssysteme gelten muss..."
Ein sehr guter Kommentar! Volle Zustimmung...
Viele scheinen der Auffassung zu sein, dass Schächten eine besonders grausame Tötungsart sei. Das wurde seinerzeit von den Nazis fleißig propagiert, um Antisemitismus zu schüren. Richtig angewandt, ist Schächten aber nicht schlimmer für die Tiere als der Massenbetrieb in modernen Schlachthöfen. Wird die Halsschlagader sauber durchtrennt, ist das Tier ohne großes Leiden auf der Stelle tot. Persönlich bin ich (evangelischer Christ) nicht zu Fleischverzicht bereit, weiß aber, dass Tiere dafüt ihr Leben lassen müssen. Vegetarier haben meinen Respekt, sollte sich aber nicht für moralisch wertvollere Menschen halten. Ein gewisser A.H. aus Br. aß auch kein Fleisch.
danke für diesen beitrag!
noch immer heisst es allzuoft, "im ausland" fände die "barbarische" tierquälerei und umweltverschmutzung statt.
doch: bei uns ist es nicht anders, nur institutionalisierter und hinter besser verschlossenen türen...
"Doch es gibt keine sanfte, "humane" Tötung von empfindungsfähigen Lebewesen"
warum nicht? wenn ein lebewesen aus dem leben scheidet, bspw durch eine giftspritze, so empfindet es lediglich den stich einer nadel. weiterhin werden im sterbeprozess jede menge körpereigener drogen freigesetzt.
"... die leben wollen"
da scheinen sie ja ein ganzes stück vor den menschen zu stehen, die sich damit seit jahrzehnten hauptberuflich beschäftigen...
weiterhin versteh ich auch nicht, warum nur muslime und nicht auch juden einen platz in dem kommentar erfahren.
"Es ist typisch für rassistische und ausgrenzende Diskurse, dass sie andere in vermeintliche Zwickmühlen zwingen [...] und ein moralisches Nein zum Fleischessen."
ist nicht auch ihre aussage ausgrenzend und verurteilend? ist nicht das töten anderer lebewesen ein integraler und wichtiger bestandteil dieses ökosystems? gehört das töten nicht auch zum leben dazu? ich bezieh mich hier lediglich auf die moralfrage, ob es gut,schlecht oder sonstwie wäre, ein lebewesen zu töten, um es zu essen, nicht auf massenhaltung,stierkämpfe etc.
hinzu kommt das problem, dass sich diese religionen (hier: judentum und islam) benachteiligt fühlen könnten, da nur sie in ihrer ausübung beschnitten werden (nicht jede religion oder lebensanschauung verlangt (noch immer) das blutopfer)
"Stattdessen: ein gesetzliches Ja zur Gleichberechtigung der Religionen - und ein moralisches Nein zum Fleischessen. Wir können beides haben - und beides brauchen wir genauso dringend."
Dem stimme ich uneingeschränkt zu!
Also ich bin auch Veganerin und nichtreligiös, aber diese "Argumentation" kann ich nicht nachvollziehen.
Natürlich ist Fleischverzicht das Konsequenteste, aber wenn man sich nun mal voerst entschieden hat, Fleisch zu essen (was ja nun mal bisher für die überwältigende Mehrheit gilt, ob uns das nun passt oder nicht), warum soll es denn dann Pipifax sein, sich damit auseinanderzusetzen, wie die verspeisten ganz genau zu Tode kommen?
Sonst wird von veganer Seite doch immer - zu Recht - kritisiert, dass Tatsache und Art der Tötung von Flischessern vollkommen verdrängt werden. Und wenn dann doch mal die Details in aller Ausführlichkeit beleuchtet werden, dann soll das auch wieder nicht richtig sein?
Ich bitte Sie!
Es ist ja auch nicht egal, ob die Tiere beispielsweise vom Biohof oder aus Massentierhaltung stammen und dergleichen mehr.
Es ist auch am Konsequentesten, erst gar keine Kriege zu führen, wenn sie aber geführt werden, ist es trotzdem nicht egal, ob beispielsweise die Genfer Konvention eingehalten wird oder nicht.
Über das Schächten (ob mit positivem oder negativem Vorurteil) nicht diskutieren zu wollen, ist ein Verteidigungsreflex, wenn man sich von Islamkritik aus Prinzip mit angegriffen fühlt. Das ist bei der grassierenden Islamfeindlichkeit zwar mehr als verständlich, argumentativen Standards genügt es aber trotzdem nicht.
Schwacher Text.
Das Schächten reicht in eine Zeit, in der dies sinnvoll war. Denn es garantierte FRISCHES Fleisch. In der heutigen Zeit, wir besitzen u.a. Kühlschränke/Lebensmittelkontolleure etc., ist dies nicht mehr notwendig. Es ist in jedem Falle kaum nachzuvollziehen, dass daran festgehalten wird, andere westliche moderne Neuerungen aber gerne angenommen werden (Sozialgeld/Fernseher etc.).
Kopftücher an Lehrerinnen sind also O.K.? Hat die "Autorin" schon mal vom Neutralitätsgebot gehört? Der Staat darf keine Weltanschauung etc. favorisieren, er MUSS neutral sein. Lehrer dürfen auch nicht mit Turban oder einem CDU-Button in die Schule kommen!!!
Ich bin diese schön färbenden "Alle Nicht-Muslime sind-Scheiße" Artikel so satt!
Warum schreibt die Autorin nicht über die Umstände an deutschen Schulen? Eine Freundin von mir arbeitet als polnische Lehrerin (blond) an einer städtischen Realschule mit hohem Moslamanteil. Kann sie als Frau diese Wesen unterrichten ohne vorgeführt und beleidigt zu werden? NEIN! Das schafft mittlerweile nur noch der einzige türkische Lehrer an der Schule.
Ist das nicht eine Kapitulationsbekundung? Was würde passieren, wenn deutsche Kinder sich weigern würden, von ausländischen Lehrern unterrichtet zu werden? Sollen russische Kinder demnächst nur noch von russichen Lehrern beschult werden?
Muslime (Aleviten ausgenommen) nehmen uns, unsere Kultur und unsere Menschenwürde NICHT ernst. Liegt da vielleicht der HAse im Pfeffer?
Das sehe ich genauso. Religionsfreiheit hin oder her - über ein Kopftuchverbot kann sich durchaus gestritten werden, da muslimische Frauen dies durchaus nicht als Diskriminierung begreifen müssen, da es evtl. mit ihrer Religion verankert ist. Das (koschere) Töten von Tieren ist aufgrund der zugefügten Schmerzen und des Leids im Vorfeld generell abzulehnen. Ich hoffe, dass das irgendwann in der Gesellschaft ankommt.
Vielen Dank also für diesen Kommentar.
Herman
Der Islam gehört wirlich nicht zu Europa. Wir brauchen
ihn auch nicht.
Na, hattet ihr mal wieder kein Geld mehr für qualifizierte Artikel?
Ein sehr klarer, guter und sympathischer Kommentar.
Danke für die Darstellung der Diskussionsebenen!
Zitat: "Stattdessen: ein gesetzliches Ja zur Gleichberechtigung der Religionen - und ein moralisches Nein zum Fleischessen."
Ja Gleichberechtigung der Religionen ist gut ... aber nur, wenn die Church of the FSM auch gleichberechtigt wird. Und natürlich auch alle anderen - und eigentlich hab ich dann ja auch einen Freibrief alles tun was ich will; brauch es ja bloß zum heiligen Gebot meiner Religion erklären. Denn wer soll (aufgrund welcher Kriterien) entscheiden, was religiös ist und was nicht?
Nein im Ernst: jeder soll seine Religion ausüben können, aber die Forderung, dass die Gesetzgebung die Religionen berücksichtigt, ist einfach nur Unsinn. Ansonsten trete ich wirklich noch der "Church of Kopimism" (http://kopimistsamfundet.se/english/) bei.
Auf der einen Seite Rassismus rufen, auf der anderen Seite antisemiten ein Forum bieten. Schade Liebe taz, mein Abo neigt sich dem Ende zu.
ist einfach ehrlich:
Mich persönlich interessiert der religiöse Hintergrund dieser Geschichte nicht. Mich stören die Tierschützer mit ihren skurillen Theorien über Leben, Tod und Leid. Womöglich verhält es sich ja so, dass der Sterbende lieber bei vollem Bewusstsein ist, anstatt betäubt seinem Ende entgegenzutreten. Ich bin auch ein Tierfreund, aber man muss nun mal akzeptieren, dass der Tod zum Leben dazugehört. Ihre Aufforderung halte ich für durchweg richtig Frau Sezgin. Man sollte weniger Fleisch konsumieren und insbesondere der Massentierhaltung ein Ende setzen.
Zum Glück leben wir in einem freien Land wo ich noch selbst entscheiden darf ob ich Fleisch essen will oder nicht. Und ich esser sehr gerne Fleisch!
Selbstverständlich ist aus der Sicht des Tierschutzes ein Verbot der Schächtung lediglich ein klitzekleiner Fortschritt und auch bestimmt nicht ein entscheidender. Aber er macht klar, dass religiöse Freiheit ihre Grenzen hat, was selbstverständlich für alle religiösen oder ähnlichen Glaubenssysteme gelten muss.
Es muss in der Diskussion eine Unterscheidung zwischen Kritik und Diskriminierung getroffen werden. Die Einschränkung die in diesem Fall getroffen werden soll trifft auf alle Menschen zu, es ist nicht verständlich wieso man ein Sonderrecht auf Tierquälerei haben sollte, nur weil einem das aus der eigenen Überzeugung heraus so geboten ist.
Wenn heute ein Kultist sein Kind Opfern wollte, würde das auch staatlich nicht toleriert werden.
Hier stehen nunmal unvereinbare Interessen gegenüber und hier muss Rechtstaatlichkeit gelten. Gleiches Recht für alle.
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
Kommentar Schächtungsverbot: Fleischverzicht ist konsequenter
Ich plädiere für ein gesetzliches Ja zur Gleichberechtigung der Religionen - und ein moralisches Nein zum Fleischessen. Alles andere ist Pipifax.
Holland hat jetzt das Schächten verboten. Kopftücher bei deutschen Lehrerinnen, Burkas auf französischen Straßen und Minarette in der Schweizer Landschaft sind auch schon nicht mehr erlaubt. Und so stichelt Europas Rechte weiter, immer hübsch ein symbolischer Kampf nach dem nächsten.
Er tarnt sich als "Sachfrage" und signalisiert doch allen Beteiligten klar die eigentliche Botschaft: Der Islam gehört nicht zu Europa. Und wenn, dann bitte sittsam, bescheiden und unsichtbar.
So fühlen sich die letzten verbliebenen Multikulturalisten zum x-ten Mal verpflichtet, das Schächten zu verteidigen, während Tierschützer und moderne Muslime sich schlaumachen, was die "humanere" Tötung sei.
Ja, es stimmt, streng genommen verlangen die Scharia-Regeln für das Schächten ein Besänftigen des Tiers, das den Tod und das Blut der anderen nicht sehen darf. Im Unterschied zur industriellen Fließbandschlachtung gilt bei jedem einzelnen Tier die Maxime: so sanft wie möglich.
Doch es gibt keine sanfte, "humane" Tötung von empfindungsfähigen Lebewesen, die leben wollen. Die Tiere werden von ihren Familien getrennt, in Enge transportiert und - egal ob schonend, betäubt oder nicht - ihres Lebens beraubt!
Genau darüber sollten wir streiten. Grundsätzlich. Nicht auf dieser Pipifaxebene, auf der deutsche Tierschutzvereine regelmäßig gegen das Schächten wettern und auf ihren eigenen Sommerfesten teilweise noch Würstchengrill anbieten! Und nicht so frömmelnd wie manche Muslime, die schwärmen, die Tiere bekämen doch vorher noch die "Basmallah"-Segensformel ins Ohr geflüstert.
Es ist typisch für rassistische und ausgrenzende Diskurse, dass sie andere in vermeintliche Zwickmühlen zwingen. Ich plädiere dafür, sich nicht darauf einzulassen. Stattdessen: ein gesetzliches Ja zur Gleichberechtigung der Religionen - und ein moralisches Nein zum Fleischessen. Wir können beides haben - und beides brauchen wir genauso dringend.
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Kommentar von
Hilal Sezgin
Autor
Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.