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Kommentar SPDDie Europartei sind wir

Kommentar von Gordon Repinski

Das Thema Europa bleibt anfällig für Populismus. Trotz gegenteiliger Bekundungen. Und davor ist auch das Programm der SPD nicht sicher.

D ie SPD hat ein neues politisches Spielfeld entdeckt, es heißt: Die Europapartei sind wir. Mit großer Geste haben sich die Sozialdemokraten am ersten Tag des Parteitags zum eigenen Kontinent bekannt, die europäische Solidarität über eigene nationalstaatliche Interessen gestellt. Das ist verantwortungsvoll - und wohlfeil zugleich.

Dass sich die Sozialdemokratie das Thema Europa greift, ist an sich nicht überraschend. So wie Kanzlerin Angela Merkel in der Europäische Union nationale Interessen in den Vordergrund stellt, das provoziert Kritik. Es ist als eklatante Schwäche in der Bundesregierung enttarnt.

Auf der anderen Seite stehen in der Troika der SPD mit Sigmar Gabriel, Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier Personen mit einem staatstragendem Habitus an der Spitze, die sich über internationale Themen und verantwortungsvolles Handeln profilieren wollen. Das wird die Attacke der Sozialdemokraten auch in Zukunft prägen und internationaler machen.

taz
GORDON REPINSKI

ist Parlamentskorrespondent der taz.

Aber was bedeutet eigentlich das, was die SPD dort verlangt, also: die vollkommene Solidarität mit Europa? Es bedeutet, dass Deutschland bereit sein muss, Geld auszugeben. Und auch wenn die SPD so tut, als sei es die Lösung: Eine Finanzmarktsteuer allein wird dafür niemals ausreichend sein. Denn weder ist klar, wann und wie diese Steuer kommt, noch ist absehbar, was europäische Solidarität in der aktuellen Finanzkrise kosten wird.

Woher das Geld kommen soll, darauf liefert auch die SPD bei ihrem laufenden Parteitag keinerlei Antwort. Sie flüchtet sich ins Vage. Sie ist sich auch nicht schlüssig, ob Eurobonds und ein stärkeres Eingreifen der europäischen Zentralbank der richtige Weg sein soll.

Die Krise Europas ist tief, und sie bleibt unberechenbar. Deshalb gibt es keine einfachen Antworten. Im Gegenteil: Das Thema Europa bleibt anfällig für Populismus. Trotz gegenteiliger Bekundungen: Davor ist auch das Programm der SPD nicht sicher.

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3 Kommentare

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  • G
    goetz

    Die SPD als Europartei ist gerade dabei sich ihr eigenes Grab zu schaufeln, der der Euro hin ist, hinner geht gar nimmer.

     

    Natürlich merken das die Privilegierten nicht weil sie ja für ihr Geld nicht arbeiten müssen, also von irgendwo her ihre Tantiemen bekommen.

     

    Der Otto Normalverbraucher zu dem ich mich zähle, spürt dies jeden Tag. Erst einmal in den ständigen Preiserhöhungen die die Privilegierten entweder nicht mitkriegen oder es ihnen einfach egal ist.

     

    Und dann natürlich am Lohnniveau was ständig nach unten revidiert wird, die Leute "ausgelagert" und doch Leiharbeiter so lange ersetzt werden, wie sie noch funktionieren. Da aber viele Leiharbeiter die Sklavenschinderei nicht mehr mitmachen können, weil es einfach an die Substanz geht, braucht man natürlich ständig "neue Leute, bzw. ausländische Arbeitskräfte".

     

    Was das mit dem SPD Parteitag zu tun hat, kann ich Ihnen genau sagen. Glauben Sie etwa im Ernst, das da noch eine Handvoll Arbeiter oder Leiharbeiter auf dem Parteitag der Solzialdemokraten waren ?

     

    Der Euro ist hin und die Parteienlandschaft wird sich spätestens nach dem Euro Aus radikal verändern. Von welcher Weißwurst der Steinmeier oder Steinbrück träumt, wer weiß, Bilderberger sind sie allemal.

     

    Goetz

  • W
    wejo01

    SPD= durch Sozialiste in die Pleite gefühtes Deutschland

  • M
    Marina

    Mensch Gordon, wird das nicht auf die Dauer langweilig, von morgens bis abends immer nur "Höhere Steuern!!!!!" zu schreien?