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Jürgens-Pieper war vollkommen überfordert,was das Bildungs-und Wissenssystem sowie das Gesundheitssystem betrifft,zumal sie hier keine adäquaten Abschlüsse vorweisen kann.Dieses Ressort sollte jemand bekleiden,der aus dem fachbereich medzin kommt.
Soso, JüPi hat also das SchülerInnen-LehrerInnen-Verhältnis in Bremen verbessert. Mir bleibt von dieser Senatorin in Erinnerung, dass sie in den letzten Jahren jeweils bis Juli gebraucht hat, um zusammenzuzählen, dass sie im August zu wenig LehrerInnen hat. Wer so arbeitet, vermag weder das eigene Personal zu motivieren noch andere zu überzeugen, mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Es geht also völlig in Ordnung, dass diese Senatorin endlich ihren Hut genommen hat.
Bildung? Aufstiegschancen?
Nicht mit deutschen Schulen! Es ist völlig wurscht, man könnte die Schulen auch zusperren, das Ergebnis bleibt das Gleiche: soziale Stellung wird vererbt, Können und Wissen ist für die meisten Stellungen unnötig und was doch gebraucht wird, lernt man irgendwo, bloß nicht in der Schule.
Insofern braucht es auch keine Bildungssenatorin.
Der Kommunist Julius Christiansen hat kürzlich seinen 100sten gefeiert. Der Diskurs zum Ukraine-Krieg erschreckt ihn. An der DDR fand er vieles gut.
Kommentar Rücktritt in Bremen: Verblödung hat Zukunft
Eine Politik unterhalb ihrer Ansprüche ist mit der Bremer Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper offenbar nicht zu machen.
Vor einem Jahr ließ sich Ex-Bürgermeister Henning Scherf (SPD) im Spiegel mit der scheinbaren Einsicht zitieren, die große Koalition habe „ein paar Lehrer zu viel“ eingestellt – eine krasse Aussage. Denn in Wirklichkeit hatte sein Senat für das bundesweit schlechteste numerische Schüler-Lehrer-Verhältnis gesorgt.
Wie zynisch diese Diagnose war, lässt Renate Jürgens-Piepers gestriger Rücktritt ermessen: Sie hat aufgegeben, weil es ihr zwar gelungen ist, derartige Kennzahlen auf einen deutschen Durchschnittswert zu hieven – ein Erfolg im Haushaltsnotlageland! – nicht aber auf einen Wert, der den Erfordernissen des Zweistädtestaats und von guter Bildung entspräche: Inklusion verwirklichen, eine neue Schulform aufbauen, die das stressige Gymnasium so alt und muffig aussehen lässt, wie es ist, und den Ausbau der Ganztagsschule – das kostet.
Unterhalb dieses Anspruchs – ist Bildungspolitik mit Jürgens-Pieper offenbar nicht zu machen. Das ist aller Ehren wert – und es wäre angebracht, darüber nachzudenken. Denn Konsolidierungspfad und Schuldenbremse haben nur den Sinn, unsere Kinder und Enkel nicht mit Schulden zu erdrücken. Bloß: Eine verschuldete, aber gut ausgebildete Generation hat durchaus Chancen, aus der Misere zu entkommen. Eine nicht ganz so verschuldete, die aber leider verblödet ist, hat dagegen keine.
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Kommentar von
Benno Schirrmeister
Reporter und Redakteur
Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.
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Benno Schirrmeister
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