piwik no script img

Kommentar Renten-DebatteProfiteure von morgen

Ulrike Winkelmann
Kommentar von Ulrike Winkelmann

Es ist unwahr, dass es den Jüngeren schadet, wenn heute eine Rentengarantie ausgesprochen wird. Die aktuellen Beitragszahler könnten von der Garantie stärker profitieren als aktuelle Rentner.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.

11 Kommentare

 / 
  • CB
    Christian Bauer

    Ich denke die im Artikel geaeusserte Argumentation hat einige gravierende logische Fehler!

     

    Es wird davon ausgegangen, dass das Rentensystem 2040 ueberhaupt in seiner heutigen Art weiter existiert - schonmal nicht wirklich sicher.

     

    Profitieren moegen auf der einen Seite natuerlich die heute jungen Alten von von morgen. Es geht aber darum, dass sie von anderen Methoden wesentlich mehr profitieren wuerden. Profit ist immer die relative Zunahme eines Wertes gegenueber einem anderen. Der Artikel verzerrt das so als ob Profit aus dem Nichts entstehen kann!!! Das ist eben genauso als ob ich Geld drucke und es an alle verteile. Da werden auch nicht alle reich von!

     

    Ein bisschen einfach gedacht - meiner Meinung nach.

    MFG,

     

    Christian

  • MS
    M. Stocker

    Wenigstens eine Redakteurin, die in der Taz noch nicht den Verstand verloren hat. Ich hoffe noch eine kleine Weile.

  • F
    Frank

    Ulrike Winkelmann hat Recht und die ganze aufgeregte Debatte derzeit über angebliche Generationenungerechtigkeit zeigt nur einmal mehr: könnten sie nicht auf die Dummheit des Wahlvolks rechnen, würden div. Populisten wg. mangelnder Erfolgsaussichten nicht versuchen, Konflike zwischen Arm und Reich als Konflikte zischen Alt und Jung umzucodieren.

  • B
    Beitragszahler

    Die ganze Diskussion ist schon deshalb überflüssig, weil die "Rentengarantie" keinen Verfassungsrang besitzt und jederzeit mit einfacher Mehrheit wieder zurückgenommen werden kann. Seit Jahrzehnten werden die Regeln für die Rentenversicherung je nach Kassenlage und/oder Wahlkampfstrategie geändert. Nichts ist für die Ewigkeit - und wer schon lange vor Riester durch hoch verzinste Sparverträge für sein Alter privat vorgesorgt hat, wird heute mit ständig sinkenden Sparerfreibeträgen bestraft.

  • V
    vic

    Meine Worte.

    Die heute jammernden Junior-Listungsträgerlein

    sind die Rentner von morgen.

    Und dann werden sie vermutlich wieder jammern.

  • EO
    erika oczipka

    Na, ganz so einfach scheint es mir nicht. Ich gebe zu bedenken, dass die jetzigen und früheren Rentengenerationen gezwungen waren, in die Rentenkasse einzuzahlen, entsprechend ihrem Bruttoeinkommen. Wenn wir mal versuchen, die Preisentwicklung bis 2040/2050 betrachten, kann die Rente nur mehr eine Zusatzrente sein. Das ist sie für die Generation der heute knapp über 60-jährigen auch schon. Wer heute als Rentner kein Eigenheim besitzt und keine Lebensversicherung, kann mit der Rente gerade so auskommen, selbst wenn er den Höchstsatz erhält.

    Mit dem Alter kommen die Krankheiten, und mit denen die zusätzlichen Kosten, die die Kasse vielfach nicht übernimmt. Die Mieten haben sich seit den 70er-Jahren verdoppelt.

    In Zukunft wird also die Rente immer mehr zu einem zusätzlichen Einkommen. Warum befreit man die Menschen nicht von diesem Zwang und lässt sie selbst das Geld anlegen. Ich würde wetten, dass am Ende ein Plus errechenbar sein würde gegenüber der staatlich verordneten Rente.

  • A
    Arbeiter

    Die 500 Milliarden Euro,die an bankrotte Banken verschleudert werden, dank Steinbrück, da hat ihm nie die Sorge um spätere Generationen (die ewig daran abzahlen) im Wege gestanden. Aber bei Sozialabbau, da hört man diesen Lobbymann der Finanzwirtschaft laut debatieren.Es ist nur noch widerlich!

  • S
    schröder

    schön das wenigsten,ein(e)journalist(in)unser rentensystem verstanden hat!!! und das auch mal in einem kommentar geschrieben werden durfte! das umfrageergebnis zeigt ja nun wirklich das die verdummung letzendlich gewirkt hat!!!

  • W
    wolfgm

    Nun langsam langt es, wenn diese Politikern die seit der Gründung der Bundesrepublik wissen das jedes Jahr Milliarden Steuer hinter zogen werden,nur weil 2500 Finanzbeamte seit der Gründung der BRD fehlen;und somit keinerlei Kontrollen stattfinden dies wohlwollend in Kauf nehmen.Weil sie selbst im großen Maße Beihilfe Steuern zu hinter-ziehen betreiben und ihren Klüngel begünstigen oder indem sie diesen Zustand nicht abstellen,solchen Leuten spreche ich die Sorge ab die sie haben.Diese Politiker-Generation die dieses Land regiert gehören vor Gericht gestellt wegen Hochverrat und Begünstigung des Kapitals und das Verbrechen Verschuldung des ungeborenen Lebens.Gruß wolfgm

  • M
    Martina

    Die Rentengarantie wird sich kaum halten lassen wenn sie nicht mehr bezahlbar ist - vielleicht bringt sie denn Rentnern noch ein paar Jahre was aber irgendwann muss sie ja wieder gekippt werden. Denn wo soll das Geld herkommen?

  • RS
    Reinhold Schrader

    Eines wird bei der Rentendebatte gerne übersehen: die Rentner von heute waren die Beitragszahler von gestern. Sie haben ihren Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung der BRD geleistet und haben einen Anspruch auf eine dementsprechende Rente. Das Problem ist, daß man immer noch meint, die Arbeitnehmer, so sie denn Arbeit haben, müßten die Renten finanzieren. Vor dieser Unmöglichkeit wurde schon Konrad Adenauer gewarnt aber er hat diese Warnung abgeschmettert mit den sinngemäßen Worten " ach wat, die werden schon Kinder haben". Diese Kinder haben leider nur keine Arbeit, weil durch Automatisierung und Rationalisierung immer mehr Arbeitsplätze wegfallen. Diese Schieflage war schon deutlich zu erkennen, als Norbert Blüm immer noch herumtönte "die Renten sind sicher" Sicher sind die Renten nur, wenn der Rententopf ein prozentualer Anteil des Bruttosozialprodukts ist, ganz gleich, wie dieses erwirtschaftet wird. Das bedeutet noch lange nicht "Einheitsrente", weil jeder seine Rente haben soll in dem Maße, wie er dazu beigetragen hat.