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Kommentar PechsteinUnverschämte Eisschnellläuferin

Andreas Rüttenauer
Kommentar von Andreas Rüttenauer

Sie hält die Nationale Anti-Doping-Agentur für "zu blöd" - und nicht nur die. Der Ton Claudia Pechsteins ist unerträglich. Die deutsche Funktionärselite scheint nichts dagegen zu haben.

C laudia Pechstein schwadroniert weiter. Ihr Ton wir immer unerträglicher. Sie wettert aus einer Opferrolle, die sie sich selbst zugewiesen hat, nicht nur gegen Journalisten, die wissen wollen, was sie so alles anstellt mit ihrem Hochleistungskörper.

Sie beschimpft die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada, die ihrer Meinung nach "zu blöd" ist, um ihren Fall so zu verstehen, wie sie es selbst tut. Geht's noch, Frau Schnellläuferin? Das fragen sich viel zu wenige Menschen, die in diesem Land mit dem Hochleistungssport befasst sind.

Müsste nicht ein Aufschrei durch die Sportwelt gehen? Müsste nicht der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds einschreiten und klarstellen, dass er eine derart ehrverletzende Kritik an der Nada nicht gutheißen kann? Müsste nicht der Sportminister, von dessen Fördergeldern Pechstein profitiert, der unverschämten Athletin Einhalt gebieten?

Und müsste die Stiftung Deutsche Sporthilfe, die Pechstein wieder in die Eliteförderung aufgenommen hat, nicht deutlich machen, dass sie die im Raum stehenden Vorwürfe ernst nimmt, und überprüfen, ob Pechstein nicht gegen den Sporthilfe-Eid verstoßen hat?

Nichts von alldem geschieht. So kann Pechstein getrost annehmen, sie spreche stellvertretend für den deutschen Sport. Der arrogante Ton, in dem ihr Management die Presseerklärungen für sie verfasst, deutet eh darauf hin, dass sie der Meinung ist, sie gebe der schweigenden Mehrheit des deutschen Sports endlich eine Stimme.

Bild: taz
ANDREAS RÜTTENAUER

ist Redakteur im Sportressort der taz.

Muss sie das nicht sogar denken? Der deutsche Sport hat sich längst neu formiert und steht in Treue fest hinter seinen Sportlern. DOSB-Präsident Thomas Bach hält es tatsächlich für möglich, dass die Bluttherapie, die Pechstein in Erfurt hat vornehmen lassen, vielleicht doch nicht verboten war, statt Sportler zu ermahnen, jegliche Blutexperimente zu unterlassen.

Sportminister Hans-Peter Friedrich beobachtet den Leistungssport immer noch mit "gewissen Grundvertrauen", wie er der SZ verraten hat, und lässt die Bundesmittel für die Nada stagnieren. Die Verwicklungen der Freiburger Universtätsmedizin in ein westdeutsches Dopingsystem werden gerade erforscht, da schlägt sich der Thüringer Sportärztebund auf die Seite von Blutbestrahler Andreas Franke, statt zu fragen, wie viel sportbetrügerische Energie hinter der UV-Behandlung des Bluts steckt.

Es geht im Fall Pechstein längst um mehr als die Legalität gewisser Behandlungsmethoden. Es geht um den Verfolgungswillen des deutschen Sports. Wenn es diesen einmal gegeben haben sollte, so scheint er jetzt nicht mehr vorhanden zu sein. Das klare Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs im Fall Alberto Contador zeigt aber, dass man sich mit einer derart laxen - Einstellung im Anti-Doping-Kampf - international nur blamieren kann. Gottlob!

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Andreas Rüttenauer
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40 Kommentare

 / 
  • E
    Eisläuferin

    Nachdem inzwischen offiziell klargestellt wurdet, dass hinsichtlich der "Causa Erfurt" Frau Pechsteins Darstellung zutrifft und der Schwall von Unterstellungen, die Herr Rüttenauer auch in diesem Artikel verbreitete, zwar ehrenrührig, aber haltlos ist, bleibt nur die Frage offen: Wie korrigiert die TAZ und Herr Rüttenauer jetzt das unsäglich falsche Bild, dass sie verbreiteten?

  • HP
    Hermann Phrodit

    Wenn "Frau" Pechstein ein Hormonproblem hat, soll "sie" doch bei den Männern starten...

  • MH
    Matti Hein

    Im Rahmen meines Medizinstudiums habe ich mich ausführlich mit dem Fall Pechstein beschäftigt. Ich habe alle ärztlichen Gutachten, die Anklageschrift, Urteil und sämtliche anderen Unterlagen gelesen und verstanden, die zu diesem Fall öffentlich sind. Dabei ging es noch um ihre hereditäre Xerozytose. Die neuen Anschuldigungen sind lächerlich und jeder, der Claudia Pechstein so scharf verurteilt, wie meine Vorredner hat nie Sport gemacht oder noch nie für irgendwas leidenschaftlich gekämpft. Inwiefern stellt sich Pechstein als Opfer dar bzw. macht sich selbst dazu? Diese Aussage impliziert, sie sei kein Opfer. Ergo muss sie ja Täter sein. Ich bitte um einen Beweis für ihre Schuld? Oder gilt für eine Athletin nicht das gleiche Recht wie für alle. Tritt für sie die Unschuldsvermutung außer Kraft?

    Meine Meinung zu dieser Farce: Der Arzt (Franke) ist ein Scharlatan, die Dopingjäger schlampig, skrupellos und ohne Respekt für den Sportler, die Medien fallen ihrer Gier nach Schlagzeilen, schlechter Recherche und scheinbar grenzenloser Ignoranz zum Opfer und das Publikum schaut tatenlos zu und lässt sich eine Meinung diktieren, ohne zu fragen. Leidtragende ist die Athletin, die mit ihren Versuchen, sich zu wehren aussieht wie eine Lügnerin oder schlechte Schauspielerin. Das schöne daran: Sie kämpft und bleibt nicht stumm.

  • J
    jörgkrauß

    Hier gehts ja richtig ab! Nur kurz, egal aus welcher Blickrichtung ich Doping betrachte. Ist es nicht so, das irgendwie alle, von A-Z am medialen "Umsatz" beteiligt sind und es "die Wahrheit" im Sportdoping gar nicht gibt? Aber jeder hat etwas zu Ihr zu sagen und "beizutragen". Ich würde Doping freigeben, das hätte zwar ebenso nichts mit den Wahrheiten des Bezahlsports zu tun, würde aber die Sportwelt in zwei Lager trennen und wir könnten evtl. als Zuschauer selbst entscheiden, was wir sehen wollen. Aber auch hier würde ich trotzdem sagen, wir haben wirklich wichtigere Themen und wünschen deshalb ohne mein Steuergeld der Frau Polizei(ober)meisterin Pechstein für ihr weiteres Leben alles erdenklich Gute. Und Herr Rüttenauer, also mir persönlich reicht es völlig, den DFB zu demokratisieren und diese Verbands-Seilschaften ins Licht zu holen. Dann sehen wir weiter.

  • C
    Chris

    NADA, WADA und Co. haben sich mittlerweile dermaßen verfranzt, sich selbst so oft widersprochen, das in diesem ohnehin komplexen und medizinisch ungeklärten Fall von Claudia Pechstein wohl niemals eine Entscheidung gefällt werden kann, die nicht in Frage zu stellen wäre.

    Es gibt bis heute, wie schon mal geschrieben, trotz

    Hausdurchsuchung, Telefon- bzw. Handyabhöraktionen,

    zig Dopingkontrollen, Gutachten und ich weiß nicht noch alles nicht einen wirklichen handfesten Beweis für Doping.

    Alles beruht nur auf Indizien und Vermutungen.

    Die Antidoping Bemühungen wurden mit den bisherigen Aktionen eher geschädigt und ins Lächerliche gezogen, als das es etwas genutzt hätte.

    Einen positiven Aspekt gibt es: UV-A und UV-B Strahlung ( in Maßen ) sind bewiesenerweise gut für

    die Gesundheit und Leistungsfähigkeit und verbessern das Blutbild. Als Hobbysportler überlege ich daher, regelmäßig in ein Solarium zu gehen.

    Ob das irgendjemand als Doping betrachtet,

    ist mir wirklich egal.

  • WB
    Wolfgang Bender

    Endlich spricht hier mal einer aus, was viele echte Sportfans - und Kenner schon lange denken. Schade nur, dass über diese Dame überhaupt noch berichtet wird. Komplettes mediales Schweigen wäre am Besten.

  • W
    Wolf

    Hi Mark, Ho Nikolaus,

     

    ihr dürft doch den Troll nicht nur verbal füttern!

     

    Manchmal ist auch eine Mehrheit "blickiger", wenn Ihr Euch wirlich profilieren wollt; spendet dem Troll etwas Bargeld, vielleicht gründet er eine eigene Zeitung und bietet euch jeden Tag Junk-Journaille......

  • AJ
    Andreas J

    Wer Sport machen will soll das tun. Aber der Profisport gehört abgeschaft. Es geht den Beteiligten nur um die Kohle und es geht um sehr viel Kohle. Die internationalen Sportverbände erinnern einen schon mehr an die Mafia und die Sportler ziehen sich jeden Scheiß rein um ihre Leistung zu steigern, was durch Wissenschaft und Ärzte unterstützt wird. Jetzt wird schon über Gendoping gesprochen.Macht Schluß mit dem Scheiß! Es ist nur Sport.

  • M
    Maddin

    Gegen Doping wettert die taz stes leidenschaftlich - ok.

     

    Aber wenn sich zigtausende mit Dreck zukiffen, lächelt die taz nachsichtig. Schlimmer noch, sie macht sich seit Jahr und Tag für Legalisierung und Verbreitung stark.

     

    Wann endlich wettert sie gegen Doping UND Drogen?

  • H
    Henkson

    Solange wie mit Sport und allem was in dieser Materie mit Geldverdienen zu tun hat, Millionen über den Tresen wandern, ist er nicht wert, gewürdigt zu werden.

     

    Ich habe genug von überbezahlten Fußballprofis,hochgedopten Radsportlern, betriebsblinden Eisschnelläuferinnen und dem anderen Gesocks.

     

    Mahlzeit

  • F
    fhirsch

    Warum stellt eigentlich niemand die Frage, was das eigentlich für ein Scheiß-Sport ist, bei dem die Akteure ihren täglichen Medikamenten-Cocktail kriegen und ihr Blut irgendwelchen Voodoo-Methoden unterziehen müssen, um überhaupt noch mithalten zu können?

     

    Am besten der Staat hört mit der Förderung komplett auf. Kontrollieren kann das eh keiner, und wenn man es doch tut, dann geht ein Gekreische unter den "Sportlern" und unter den Leserbriefschreibern los, dass es nicht mehr feierlich ist. ("Es ist nichts BEWIESEN!", "DIESE Methode war aber nicht illegal, sondern nur semi-illegal." usw.) Ich kann es nicht mehr hören.

  • M
    Mark

    Vielen Dank für diese klaren Worte, Herr Rüttnauer! Das ist das, was ich an der taz mag - kein weichgespülter Journalismus, um tunlichst keinem potentiellen Leser auf die Füße zu treten, sondern Klartext, der zuweilen polarisieren mag.

     

    Ich wundere mich doch sehr über die anhaltende Zustimmung für Frau Pechsteins Positionen, gerade hier unter den Kommentaren. Da wird Herrn Rüttnauer Unkenntnis vorgeworfen und die für sich selbst angenommene Kenntnis u.a. aus Fernsehfilmen oder gar der Bibel abgeleitet. Gehts noch?

     

    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich hier einige Konservative verirrt haben...

     

    Im Übrigen möchte ich mal festhalten, dass es sich um einen Kommentar und nicht etwa um einen Bericht handelt - und ein Kommentar enthält nun einmal Meinung. Wer damit nicht klarkommt, der lese doch den LOKUS - dort gibt es Fakten, Fakten, Fakten... Wie auch in der Bibel :D

  • P
    parteinahme

    Diese Artikel ist unverschämt und zeugt wie schon in vorrangegangenen Kommentaren vermerkt, von Unwissen.

    Ist der Leser besser informiert als die Zeitung?

     

    Die Taz sollte überlegen wessen Sprachrohr sie sein möchte. Mit dieser Art von Pressekultur begibt sie sich unterhalb eines Springerverlags. Glückwunsch!

     

    Und für Frau Pechstein wünsch ich alles Gute.

     

    Einer in dessen Namen Frau Pechstein gerne weiter gegen Generalverdacht vorgehen kann!

  • AW
    Au Wei

    Angesichts solcher Beiträge überfällt mich das plötzliche Bedürfnis, der taz ein paar kuschelig weiche Waschlappen vorbei zu schicken. Damit sich der emotional entgleiste Autor den Schaum vom Mund wischen kann.

    Und ein paar Paletten Beruhigungstee dürften auch nicht schaden.

     

    Was will der Autor denn zum Ausdruck bringen? Dass er als DFB-Präsident das Potential hätte, die Bevölkerung mit unkontrollierten Wutausbrüchen genau so gut zu unterhalten wie einst Giovanni Trappatoni oder Rudi Völler?

  • G
    gerdos

    Sehe das ähnlich wie Jenny. Insbesondere bei Eisschnelläuferinnen und zuletzt bei Magdalena Neuner nach dem Massenstart in Oslo fiel mir nicht zum ersten Mal auf, dass das Gesicht der Athletin mit kleinen Pickeln übersät war.

     

    Warum fragt der Journalist nicht nach dem Grund dieser Veränderung der Haut einer jungen sportlich aktiven und sehr oft an der frischen Luft trainierenden, der Pubertät längst entwachsenen jungen Frau?

     

    Mediziner kennen das Symptom der Dopingakne. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Wer im internationalen Spitzensport mithalten will, kommt ohne leistungssteigernde Mittelchen nicht aus und ist auch bereit, den gesundheitlichen Preis dafür zu zahlen.

    Einige glauben, den Spätschäden durch frühzeitige Beendigung der sportlichen Karriere zu entgehen.!!!!!!!

  • N
    Nikolaus

    Reitet hier gerade die Pechstein-Truppe eine amateurhafte Denial-of-Service-Attacke, oder wie soll man den gesammelten Schwachsinn der Kommentare hier verstehen? Seit Jahren verkauft sich diese verurteilte Betrügerin (Doperin) als verfolgte Unschuld. Das war schon immer widerlich, und dass sie jetzt schon wieder die Rächerin ihrer selbst geben muss, lässt einem wirklich die Galle hochkommen. Super-Kommentar, danke dafür, und mehr davon!

  • T
    TEich

    "Journalisten, die wissen wollen, was sie so alles anstellt mit ihrem Hochleistungskörper"

     

    Mann, mann, mann, Rütti, da können solche wie Du nur von träumen.

  • H
    H2O

    "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren."

     

    Ich bitte dies zukünftig auch für Ihre Artikel gelten zu lassen. Dann werden solche Artikel zukünftig hoffentlich in einer nicht beleidigenden Form veröffentlicht.

  • J
    jürgen

    Lieber Herr Rüttenauer,

     

    über einen anderen Reporter sagte Hans Joachim Friedrichs in seinem letzten Interview:

     

    "Nichts gelesen, nichts kapiert, aber immer mitten am Elend und voll im Bild."

     

    Bitte fragen Sie nicht, wieso mir das einfällt, wenn ich Ihren Artikel lese !

  • HH
    Hans Höfer

    Was ist bloß aus der taz geworden? Täglich eine linke, radikale Zeitung?

     

    Wie wäre es mal damit, den Leistungssport prinzipiell zu hinterfragen? Warum ist gesundheitsschädliches Doping untersagt, aber nicht übertriebenes, gesundheitsschädliches Training? Warum ist Doping ungerecht, nicht aber, wenn ein Sportler "von Natur aus" fitter ist als der andere?

     

    Die Abmachung gilt nach wie vor: Ihr schafft den Sportteil wieder ab und ich schließe ein "politisches Abo" ab!

  • SC
    Sodan Chuzperus

    Sehr verehrter Herr Rüttenauer, ich danke Ihnen aufrichtig für Ihren kompetent kritischen Kommentar. Gottlob, Sie sind ein Mann der sich zu einer komplizierten Fragestellung einfach, manch einer würde kolportieren „vereinfachend“, auszudrücken weiß. Als Leser fasst man automatisch Vertrauen zu dem Medium seiner Wahl, denn wenn ein Mann mit ihrem journalistischen Talent für die taz schreibt, dann kann es nur gut um diese Zeitung stehen.

  • R
    Richtigsteller

    Ein Hoch auf den Kommentator. Endlich mal jemand, der nicht vor Pechsteins Leuten kuscht. Ist es denn so schwer zu begreifen, daß sie einfach den meisten Leuten etwas vormacht?????? Jede Entnahme oder Manipulation ist verboten. Sie glaubt schon selber nicht mehr, daß sie irgendwann gedopt hat. Anscheinend Alzheimer, denn vor der Wende, zu Juniorenzeiten, wurden die blauen Vitamine verteilt.... Schon vergessen??????? Ein Mal Dynamo, immer Dynamo.

  • M
    menschenfreund

    Ich bewundere Calaudia Pechstein für Ihre Leistungen und die Art und Weise, wie sie die unglaublichen Vorgängen um sie ertragen / überstanden hat.

    Ich bin gegen Doping, weil es die Athleten gesundheitlich schädigt, weil es die Mitbewerber, Freunde, Sponsoren und die Zuschauer nebst Gremien der jeweiligen Sportaart betrügt.

    Bei Claudia Pechstein jedoch habe ich den Eindruck, daß man ihr - aus welchen Gründen auch immer - richtig "an die Karre fahren" wollte.

    Ich wünsche ihr viel Erfolg ud Spaß am Sport.

  • RH
    Ralph Heger

    Es ist schon eigenartig. Ich lese gerne Ihre Zeitung weil sie kritisch ist.

    Was ist denn hier passiert? Da schreibt ein wütender, die Angelegenheit Pechstein offensichtlich nicht kennender Autor, der offensichtlich auch nicht die geringste Ahnung der medizinischen Inhalte der Vorwürfe gegen Frau Pechstein hat ein wütendes Pamphlet.

    Sachlichkeit wird hier nicht einmal versucht.

    Werfen Sie diesen Schreiber doch hinaus!

  • J
    Jenny

    Wie blauäugig ... als ob irgendwelche Sportverbände (weltweit) Aufklärung in Sachen Doping wollen! Ab und zu muss mal ein Sportler herhalten, damit man angebliche vortäuschen kann. Die einzelnen nationalen Verbände haben die Hoheit über die Kontrollen. Sie entscheiden nach was kontrolliert wird wie diese durchgeführt werden. Man läßt einfach nach Mitteln suchen, welche in der jeweiligen Sportart eher nicht viel nützen, wenn man sie einnimmt und lässt nach den am häufig genutzten Mitteln nicht suchen!

    Es geht um sehr viel Geld im Spitzensport! Wer glaubt, es ginge sauber und mit rechten Dingen zu, der glaubt auch an den Weihnachtsmann!

    Mit dem Finger dann mal auf einen Sportler zu zeigen ist lächerlich, denn es hängen fast alle mit drinne und wissen auch alle Bescheid, einschließlich Journalisten!

  • M
    Mixizpetelka

    Man sollte nicht vergessen, dass Frau Pechstein bereits zwei jahre Sperre abgesessen hat und dass Sie jetzt mit dem Rücken zur Wand steht.

    Im übrigen handelt es sich bei der bereits verbüßten Dopingsperre um einen vor dem ordentlichen Gericht noch nicht rechtskräftig entschiedenen Fall.

    Aus dieser Sicht ist es schon erlaubt zu behaupten, die Dopingprüfer hätten nicht den richtigen Durchblick.

  • DW
    Damals wars

    "Es geht im Fall Pechstein längst um mehr als die Legalität gewisser Behandlungsmethoden. Es geht um den Verfolgungswillen des deutschen Sports."

     

    Es geht um den Verfolgungswahn.

    Ich sehe den Redakteur so richtig vor mir, wie er seine Drogen (Nikotin und Koffein) so zu sich nimmt, während er diesen Artikel schreibt.

     

    Die Heuchelei hat mich schon bei der laufenden Zahnpastatube angek.... .

     

    Über seine Unschuld lief ein fast 2 stündiger Film im Fernsehen.

    ....

    Erst wurde Pechstein verrissen und behauptet, sie hat gedopt. Dann stellt sich heraus, das die veränderten Blutwerte bei manchen Menschen normal sind. Was vorher immer bestritten wurde.

    Dann erzählt man wieder was mit Bestrahlen von Blut.

    Dann wieder, das das kein Doping ist.

     

    Und wenn sich jemand gegen diesen Irrsinn wehrt, wird sie als unverschämt bezeichnet!

     

    Offensichtlich weiß in diesem Land niemand richtig Bescheid.

    Daher ist Dieter Nuhr wärmsten zu empfehlen!

  • R
    reblek

    "Ihr Ton wir immer unerträglicher." - Noch jemand, der sparsam mit den Buchstaben umgeht, statt "wird" zu schreiben.

    "Müsste nicht der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds einschreiten und klarstellen, dass er eine derart ehrverletzende Kritik an der Nada nicht gutheißen kann?" - Und wie steht es mit Herrn Vesper, der aus dem Laden kommt, der angeblich ganz und gar gegen Doping ist?

    "... immer noch mit 'gewissen Grundvertrauen'..." - Mutmaßlich hat der Zitierte "mit gewissem Grundvertrauen" gesagt.

  • DH
    Du hast ja recht

    Ja, ich fand das auch besser als nur Amateure nach Olympia fuhren und nur in ganz wenigen Fällen mal einer auf der Tour de France wegen heimlichen Dopings tot vom Rad gefallen ist.

     

    Aber nun mal ehrlich: Warum sollen sich Profis nicht verhalten wie arme Säcke die an Pilotstudien mit neuen Medikamenten teilnehmen? Und wenn die sich unbedingt konsumprostituieren wollen - warum sollte man die Ergebnisse von Sonnenlicht-Bestrahlung des Blutes nicht mit Interesse betrachten, so wie man die technischen Experimente in der Formel 1 im nächsten Modell von Opel verwenden könnte?

     

    Entscheidend ist doch, ob du und ich so blöd sind und uns selbst an solchen Experimenten beteiligen, Pillen schlucken in der Mucki-Bude, vor dem Geschlechtsakt oder vor dem nächsten Sponsorenlauf zugunsten von Eritrea, vor den Augen der lieben Nachbarn?

  • A
    anke

    Sie haben vermutlich recht, Herr Rüttenauer, wenn Sie unterstellen, dass es in letzter Zeit eher um den "Verfolgungswillen des deutschen Sports" geht als um irgendwelche Legalitäten. Der Deutsche Sport, allen voran seine Führungselite, ist ganz offensichtlich geradezu wild entschlossen, die Verfolgung der Konkurrenz auch auf dem weiten Feld der medikamentösen Grenzerweiterung aufzunehmen, zu intensivieren – und natürlich zu gewinnen. Er mag sich damit im internationalen Anti-Doping-Kampf blamieren. Was aber die Definition der sportlichen Leistung an sich angeht, ist er durchaus up to date mit seinem Verfolgungs-Wahn.

     

    Im Übrigen frage ich mich beiläufig aber ernsthaft, ob es einer einzelnen Eisschnelläuferin moralisch tatsächlich angekreidt werden sollte, wenn sie sich gegen eine zahlen- und einflussmäßig deutlich überlegene Journalisten-Meute auch mit Worten zur Wehr setzt, die nicht dem aller letzten Stand der offiziellen Hofettikette entsprechen. Sie, Herr Rüttenauer, scheinen ein entsprechendes Bedürfnis noch nicht gehabt zu haben, sonst würden Sie nicht ausgerechnet in der taz diese seltsame Mischung aus Zeremonienmeister und Anstandsdame herauskehren. Waren Sie am Ende einfach nie schnell genug?

     

    Wie bitte? Sie ist unverschämt, diese Frage? Na sowas!

  • Y
    yberg

    der künftige DFB präsident andreas rüttenauer müßte doch wissen,daß der ausleseprozeßden,spitzensportler durchwandern,keineswegs lämmchen produziert.

     

    schon in der bibel,markus8:36, steht:

     

    was nütze es,wenn eine weltmeistertitel gewönne und nähme doch schaden an ihrer seele...

     

    herrn rüttennauer kann ich nur raten im rahmen seiner hotelübernachtungen öfterdie bibel aus der schublade zu holen und zu studieren,und keineswegs die im hotelsender kostenpflichtigen filmchen zu goutieren.

     

    das zukünftige amt verpflichtet

  • CP
    Claudia P.

    "Das fragen sich viel zu wenige Menschen, die in diesem Land mit dem Hochleistungssport befasst sind."

     

    Genau!!! Außer deutschen Journalisten interessiert sich nämlich NIEMAND fürs Doping! Seht das doch mal ein!

  • S
    Satch

    Ist die Idee eines "sauberen Profisports" nicht ein Widerspruch in sich? Man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass Menschen, die sich so schinden, wie es der Profisport fordert, und damit auch noch so viel Geld verdienen, auf Hilfsmittel verzichten. Man muss sich doch nur die ständigen Verletzungen anschauen, dann wird klar: Wer Profi wird, weiß, dass er in den nächsten Jahren möglichst schnell genügend Erfolge sammeln muss, um mit 30 noch genug Geld zum Leben zu haben. Da zu erwarten, dass Sportler, meist noch im jugendlichen Alter, nicht dopen, halte ich für völlig irreal. Entweder man will Profisport, dann gibt es auch Doping zu Hauff. Oder man schafft den heute bekannten Spitzensport ab.

  • N
    N.Patschinski

    Sehr guter und gelungener Kommentar.

    Die Arroganz dieser Frau ist wirklich unerträglich und verursacht Brechreiz bei jedem,der für "sauberen Sport" ist.

    Aber am allerschlimmsten sind die deutschen Funktionäre.Man hat den Eindruck,das Doping,solange es für deutsche Medaillen,Rekorde etc.gut ist schöngeredet wird.Bei Nicht-Deutschen aber drakonische Strafen verlangt werden....

    Der Polit-und der Sportbonze sind Zwillinge!

  • C
    Chris

    Claudia Pechstein hat im Grunde völlig Recht.

    Es gibt bis heute in ihrem Fall keinen wirklichen Beweis für Doping, trotz Hausdurchung, Telefonabhöraktionen und unzähligen Dopingtests.

    Und auch der Erfurter "Fall" ist noch lange kein bewiesenes Doping. Die WADA hat jahrelang von diesen UV - Behandlungen gewußt, was wirklich bewiesen ist.

    Und sie als nicht bedenklich eingestuft. Es laufen Untersuchungen, mehr nicht. Trotzdem werden Artikel wie dieser verfaßt, die nur zeigen, das nicht richtig nachgeforscht wird, bevor etwas veröffentlicht wird.

    Hauptsache, man kann mit einem bekannten Namen die Leserzahlen steigern.

    CP sorgt dafür, das nicht nur die Artikel dieser

    Art zu lesen sind, sondern auch die der anderen Seite. Absolut O.K.

    Aber für bestimmte Leute ist es wohl störend, wenn ein Sportler die "Frechheit" hat, sich zu wehren.

  • G
    Gottlieb

    Arrogantes Gerede aus der Opferrolle, Unverschämte Eisschnellläuferin, Pechstein schwadroniert weiter, immer unerträglicher, Geht's noch, Frau Schnellläuferin? eine derart ehrverletzende Kritik, der unverschämten Athletin Einhalt gebieten? Der arrogante Ton, Gottlob!

     

    Haben Sie Ihren Text eigentlich mal selbst gelesen? Gottlob, Gleiches mit Gleichem?

     

    ...im Fall ANDREAS RÜTTENAUER zeigt aber, dass man sich mit einer derart laxen - Einstellung im Kommentarschreiben - international nur blamieren kann. Gottlob!

  • MS
    Mario S.

    Ich frage mich warum sich westdeutsche Sportjournalisten so auf die Pechstein eingeschossen haben.

  • W
    wauz

    Geld verdienen?

     

    Im Profisport wird viel Geld "verdient", sogar von den Sportlern. Irgendwer aber muss dieses Geld bezahlen. Und genau das sollten sich die Irgendwers gut überlegen. Ein guter Anfang ist ein GEZ-Boycott, es geht weiter bei NOlympia-Initiativen, Blockaden von z.B. Radrennen, Protesten jeder Art...

    Wer Sport machen will, soll es tun. Aber bitte hört auf, diese Trolle zu füttern!

  • W
    Wolf

    Hallo Herr Rüttenauer, vielleicht einen Clown verschluckt?

    Frau Pechstein ist das Opfer, und anders als den bunten Papageien, die zu zweit beim Training in 3 Reihen nebeneinander auf den Landststrassen "üben", glaube ich ihr.

     

    Für die Sperren, die sie ertragen musste, kann Frau Pechstein meinetwegen auch mit Kokosnüssen nach der "Nationalen Anti-Doping-Agentur" werfen.

  • H
    Hans

    Informieren Sie sich erst mal über den Fall Pechstein und das Unrecht was ihr angetan wurde, bevor Sie so einen Kommentar schreiben.