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Kommentar Oury JallohAlte Zweifel, neue Irritationen

Im Fall Oury Jalloh ist das Strafmaß für den angeklagten Polizisten nun etwas höher ausgefallen als erwartet. Leider bedeutet das nichts.

Klare Aussage: Demonstrant vor dem Landgericht in Magdeburg. Bild: dapd

D ie Justiz hat es mit aller Kraft darauf angelegt, den seit Jahren währenden Prozess um den Tod des Sierra Leoners Oury Jalloh endlich abzuschließen. Schon im Frühjahr hatten die Richter versucht, das Verfahren einzustellen, waren damit aber gescheitert. Mit entsprechender Motivation verhandelten sie daraufhin weiter: Anträge, mit neuen Gutachten die weiter offenen Fragen in dem mysteriösen Fall aufzuklären, wurden reihenweise abgelehnt. Das Magdeburger Landgericht entschied sich, die verbleibenden Fragezeichen zu Nebensächlichkeiten zu erklären.

Für ebenso nebensächlich hält es das Gericht offenbar, dass die Dessauer Polizei seit Jahren Menschen in Gewahrsam sperrte, ohne dies je wie vorgeschrieben einen Richter prüfen zu lassen. Dem angeklagten Polizisten wurde dieser im Prozess bekannt gewordene Umstand sogar mildernd ausgelegt: Weil er - leitender Beamter in einem Polizeirevier - angeblich nicht wissen konnte, dass man Leute nicht länger in eine Zelle stecken darf, ohne einen Richter zu fragen, wollte das Gericht ihn nicht für den schwerwiegenderen Tatbestand der Freiheitsberaubung mit Todesfolge verurteilen.

Dass sein Strafmaß höher ausfiel als von der Staatsanwaltschaft gefordert, ist einerlei: Solange Jallohs Tod nicht vollständig aufgeklärt ist, macht es letztlich keinen Unterschied, ob er 9, 90 oder 190 Tagessätze für Jallohs Tod bezahlt. Das Gericht mag sich davon versprechen, dass ihm nicht vorgeworfen wird, den Tod eines Afrikaners nicht sühnen zu wollen. Den Vorwurf, ihn nicht aufklären zu wollen, wird es so aber nicht los.

Bild: taz
Christian Jakob

ist Redakteur der taz.

Denn der Argwohn ist in der Welt, seit Jalloh starb und schon seine Leiche nicht richtig obduziert wurde: Die Justiz will es gar nicht so genau wissen, was geschehen ist. Ob diese Befürchtung berechtigt ist, weiß bis heute keiner. Sie restlos auszuräumen wäre aber die Pflicht der Kammer gewesen. Dazu hätte gehört, so lange zu verhandeln, bis alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, das Vorgefallene, soweit es eben noch geht, auszuleuchten.

Die aus der Verhandlungsführung sprechende Haltung, irgendwann sei es aber auch mal gut mit der Beweisaufnahme, ist angesichts eines derart haarsträubenden Todesfalls nicht akzeptabel. Was bleibt, ist das Signal, dass eben doch nicht alle gleich sind im Land. Dass die Justiz im Falle eines toten Deutschen ähnlich verhandelt hätte, glaubt in den migrantischen Communitys nämlich niemand.

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Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
Christian Jakob
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Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
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18 Kommentare

 / 
  • T
    tommy

    @blindekuh, Hannes:

     

    Kann nach wie vor nicht nachvollziehen, aus welchem Grund die Polizisten Jalloh ermordet haben sollten. Nicht dass ich Polizisten nicht einiges an willkürlicher Gewalt zutrauen würde. Aber ein geplanter Mord an einer gefesselten Person? Und dann noch auf diese Weise, bei der den Beteiligten doch klar gewesen sein müsste, dass das langwierige und wohl kaum karrierefördernde Ermittlungen nach sich ziehen wird? Erscheint mir wenig plausibel.

    Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Jallohs Verwandte und Freunde einfach nicht akzeptieren können, dass Jalloh am Zustandekommen der für ihn tödlichen Situation einiges an Mitverantwortung trug (was es nicht weniger skandalös macht, dass ein Mensch in staatlichem Gewahrsam auf solche Weise zu Tode kommt). Da ist es natürlich einfacher, an die Geschichte vom rassistischen Mord zu glauben, bei der die Schuld klar verteilt ist und den Verstorbenen kein Makel trifft. Aus Sicht der Beteiligten verständlich, aber als Außenstehender erscheint mir dieses Mordszenario, solange es darauf keine wirklichen Hinweise gibt, abstrus.

  • N
    Nordtwind

    @) Hannes und blinde Kuh

     

    Bei so viel geheuchelter Empörung wird mir schlecht. Es lassen sich zahlreiche "Skandalurteile" (siehe unten) in der jüngeren deutschen Justizgeschichte finden, aber erst der untergerührte Rassismus macht diese Suppe scharf, nicht wahr? - Ihr billiges, zur Schau gestelltes "Maulheldentum", das nicht einmal mehr den Konjunktiv kennt, ist einfach unerträglich.

  • H
    Hannes

    Zitat Tommy: "Dass Jalloh aber ermordet wurde, dass also die Polizisten ihn in voller Absicht angezündet und vebrennen lasen haben, wie dies fortwährend suggeriert wird, dafür gibt es keine Beweise und das erscheint mir zwar als nicht gänzlich unmögliches, aber doch reichlich unwahrscheinliches Szenario, für das bisher auch niemand eine plausible Begründung liefern konnte."

     

    Die Motive könnten purer Rassismus sein, oder die Vertuschung einer anderen Straftat. Eine von der Nebenklage veranlasste Obduktion (nicht vom Gericht!) lässt da einige Spekulationen zu.

     

    Sie haben Recht, es gibt keine Beweise. Weil es in zwei Gerichtsverfahren gar nicht darum ging, was geschehen sein könnte. In beiden Verfahren wurde die Selbstmord-Hypothese ungeprüft angenommen, andere Möglichkeiten wurden ingoriert.

     

    Wir werden nie wissen, wie Oury Jalloh zu Tode kam. Weil deutsche Polizisten eine Aufklärung hintertrieben haben, und die deutsche Justiz dies einfach hinnimmt; es schlicht nicht wissen wollte.

     

    Mein Vertrauen in diese Justiz ist weg, denn der Verdacht bleibt: Oury Jalloh, das war Mord!

  • BK
    blinde kuh

    nachtrag @tommy:

    zunächst erstmal gibt es keine beweise dafür, dass oder wie sich oury jalloh selbst angezündet hat! ganz im gegenteil gab es bei der asservation gar keine feuerzeugreste - das 3 tage später mysteriös aufgetauchte feuerzeuge hat nachweislich keinerlei spuren des opfers, seiner kleidung oder aber von der matratze (in deren resten es doch angeblich "gefunden" worden sein soll!), kann mithin also definitiv nicht das "tatwerkzeug" oder überhaupt in der zelle gewesen sein!

    da sich keine weiteren reste eines feuerzeugs gefunden haben, ist die hypothese von der selbstentzündung (von der staatsanwaltschaft und richterkammer "überzeugt!" sind) weder beleg- noch nachvollziehbar!

    darüber hinaus ist das bild des brandergebnisses mit fast gleichmäßiger aussenbetonung bei vorbedingungsloser betrachtung eher typisch für die verwendung eines brandbeschleunigers statt für einen einzelnen anfangsbrandherd (anfangsverdacht?!).

    keine stresshormone im urin legen zudem eine bewußtlosigkeit zu brandbeginn nahe.

     

    was diese faktenlage - zuzüglich der von ihnen bereits selbst eingeräumten "mauerei" - bei ihnen "suggeriert", oder ob sie das alles "plausibel" finden, steht selbstredend dahin.

    mit ihrer persönlichen einschätzung, dass das (in der tat 'unglaubliche') "szenario" bewußt zündelnder polizisten für sie "reichlich unwahrscheinlich" ist, sind sie wahrlich nicht allein - und mit der versuchten disqualifizierung der initiative in gedenken an oury jalloh im gleichen atemzug auch nicht!

     

    wenn nicht sein kann, was nicht sein darf, wird einfach alles so selektiv wahrgenommen und subjektiv "angereichert", dass man hinterher sogar noch den betroffenen einen strick draus drehen kann!

     

    vorschlag für's szenario:

    nach bichtemann 2002 gab's 2005 schon wieder einen schwerwiegenden zwischenfall in zelle nr.5...panik...spuren verwischen...feuer...

    ...das wäre dann im affekt...und nicht "bewußt" - das feuer meine ich!

  • JS
    Jean-Paul Satre

    Das Gutachten, demzufolge Ulrike Meinhof bereits tot war, als sie sich erhängte, durfte auch nie jemand glauben, genauso wenig wie, daß die Knarren in Stammheim nicht in den Plattenspieler passten, mit dem sie angeblich geschmuggelt wurden.

  • B
    Berliner

    Selten einen unqualifizierteren Kommentar gelesen. Aber, was will man von der taz auch schon erwarten?

     

    Mein Mitleid hält sich in Grenzen...Ein Gast besäuft sich, randaliert und belästigt Frauen. Wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Gewahrsamnahme. Drückt in der Zelle wiederholt den Notknopf und verarscht die Beamten bei der Nachschau. Als keiner mehr auf seinen Mißbrauch des Notknpfs regierte, zündete er die Matraze an...Tja, dabei kam er zu Tode. Bedauerlich,aber er hat es selbst zu verantworten.

  • BK
    blinde kuh

    um eines zum phänomen polizeigewalt gegen (weiße)deutsche gleich zu beginn mal festzuhalten: dass sich die solidarität innerhalb der einheimischen weißen community nicht so wirkmächtig zu artikulieren vermag, liegt sicher nicht an der black community!

    die, welche von ihrem sofa aus notorisch den "gleichen" widerstand gegen das natürlich auch auf ihresgleichen auftretende problem strafloser polizeigewalt einfordern, sollten hierzu zunächst mal ihren eigenen hintern mobilisieren - wenn es denn wirklich ernst gemeint wäre?!

    und abgesehen davon: wenn schon jemand einen body-count der opfer beginnt, kann auch auffallen, dass farbquotient der toten opfer ganz sicher nicht dem realen verteilungsmuster der hautfarben in diesem land entspricht!

     

    @teemaschine: seit wann sollte es denn aufgabe eines reporters sein rassistischen "eindrücken entgegenzuwirken" - zumal, wenn er für die taz arbeitet? das "format" des artikels besteht gerade im finger, den er in die wunde des deutschen rechtsstaates legt und sich eben hierdurch von den vielen anderen, platt "format"ierten abhebt! dass die black community empfindet wie berichtet, ist keineswegs ein manko!

     

    @bismarck:

    natürlich ist die gewaltbereitschaft deutscher polizisten hier das primäre thema. dass rassistische motivation "erst" auf rang 2 kommen soll, disqualifiert das phänomen keinesfalls für kritische bewertung - oder?

    und eine verbrennung eines nicht-schwarzen menschen kenne ich nur aus den geschichtsbüchern über's mittelalter (und da waren es wohl hauptsächlich frauen).

    ansonsten stimme ich ihnen gerne zu!

     

    @h.körner

    falls es ihrer selbstgerechtigkeit entgangen sein sollte ist der fall mario bichtemann erst durch das wirken des aktuellen widerstandes der breiten öffentlichkeit bekannt geworden! insofern kein gegenteil, sondern teil der geschichte!

    dass sie selbst erst jetzt zum fall polemisieren, adelt sie nicht, da ihre "empörung" ja v.a. sie selbst treffen müsste!

     

    @horatio:

    gute nacht!

    außer dass sie wohl selbst einen gott haben, kann ich kein inhaltliches argument in der sache entdecken! gut-mensch/schlecht-mensch/bla-bla-bla...

    ich geh mal davon aus, dass sie diese taz-ausgabe auch nicht gekauft haben - oder?

     

    @vic:

    es macht eben doch einen kleinen unterschied, wieviele tagessätze verhängt werden...ab 90 tagessätzen liegt eine schwerwiegende straftat vor und der betreffende gilt als vorbestraft.

    ist aber nur ein phänomen am rand, weswegen dieses mal eine revision seitens der verteidigung wahrscheinlich sein wird.

     

    @toni:

    wer lesen kann, ist klar im vorteil - hier geht es um aufklärung und nicht um's strafmass!

    zudem waren die täter keine deutschen polizisten und es steht nicht zu erwarten, dass eine gerichtliche klärung verhindert, beweismittel vernichtet oder das verfahren einseitig auf ein selbstverschulden des opfers ausgerichtet werden soll!

    im übrigen hält sie keiner davon ab, sich mit gleichgesinnten für eine gerechtigkeit in der sache einzusetzen - falls sie hier defizite in der strafverfolgung erkennen sollten! argumentfreie polemik in kommentarspalten ist wenig öffentlichkeitswirksam!

     

    nicht zu vergessen:

    danke herr jakob...und bleiben sie ruhig bei der taz

    ;-)

  • A
    aujau

    Ist in der Zelle nicht schon einmal einer verbrannt? Ein deutscher Obdachloser, hört man so. Hat diese Zelle nicht noch einen zweiten Eingang? Die Story stinkt, das Urteil auch.

  • T
    tommy

    Dass ein Fehlverhalten seitens der Beamten vorliegt, ok, das ist wohl nicht bestreitbar und muss auch geahndet werden. Die Mauerei von seiten der beteiligten Polizisten ist auch inakzeptabel; ein solcher Korpsgeist ist in einem demokratischen Gemeinwesen nicht hinnehmbar.

    Dass Jalloh aber ermordet wurde, dass also die Polizisten ihn in voller Absicht angezündet und vebrennen lasen haben, wie dies fortwährend suggeriert wird, dafür gibt es keine Beweise und das erscheint mir zwar als nicht gänzlich unmögliches, aber doch reichlich unwahrscheinliches Szenario, für das bisher auch niemand eine plausible Begründung liefern konnte. Man wird den Eindruck nicht los, dass verschiedene Pro-Einwanderungsgruppen und "communities" diesen Fall für ihre ganz eigenen Zwecke nutzen wollen. Mit berechtigter Kritik an Polizeigewalt hat das auch nicht allzu viel zu tun.

  • T
    Toni

    Würden Sie sich mal so für eine gerechte Strafe für die Mörder des Johnny K. vom Alex einsetzen. Aber der war ja nur ein Asiate und wurde nicht von deutschen ermordet. Heuchelei ist das für mich!

  • AG
    Arno Greutz

    Rechtsstaat, so´n Scheiss, wa?

    Die Lücken im System sind nach bitterer 53 jähriger Erfahrung gewollt.

    Sollten wir besser wieder auf die bewährte Nazi- oder Stasijustiz zurück greifen??

  • V
    vic

    Dem Artikel ist nichts hinzuzufügen.

  • U
    Uncas

    Ein kleiner Artikel, ein fokussierter, kein polemischer, ein ehrlicher, ein guter Artikel, leider einer der wenigen...

  • H
    Horatio

    Der Journalist als Gutmensch mit Dauer-Paranoia: der Staat, bzw. in diesem Fall die Justiz als staatliches Organ, vertuscht, misst mit zweierlei Mass usw.

    Kein Wunder, dass die Print-Medien Schwierigkeiten haben, sich zu finanzieren (-> Frankfurter Rundschau).

    Bei solchen Journalisten...

    Mein Gott, heute schon aufgewacht oder dauer-verschlafen? P.S.: Im Artikel fehlen noch Hinweise zu SOZIALER GERECHTIGKEIT!

  • HK
    H. Körner

    Leider reine Propaganda. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt, denn im gleichen Polizeirevier starb 2002 ein Deutscher wegen eines nicht entdeckten Schädelbruchs, ohne daß sich die Presse und diverse Interessenverbände und "Opferanwälte" mit großem Geschrei darauf stürzten.

  • OV
    Otto von Bismarck

    >>Dass die Justiz im Falle eines toten Deutschen ähnlich verhandelt hätte, glaubt in den migrantischen Communitys nämlich niemand.

  • T
    Teermaschine

    " Was bleibt, ist das Signal, dass eben doch nicht alle gleich sind im Land. Dass die Justiz im Falle eines toten Deutschen ähnlich verhandelt hätte, glaubt in den migrantischen Communitys nämlich niemand."

     

    Dann wäre es doch an Ihnen, Herr Jakob, diesem Eindruck entgegenzuwirken, oder? - Nein, Sie sitzen längst viel zu tief in ihrem ideologischen Schützengraben, als dass Sie die Realität mit einem Mindestmaß an Objektivität wahrnehmen. Sagt Ihnen der Fall Harry Wörz etwas? GerichtsreporterInnen von Format brauchen derlei xenophobe Aufladung nicht - Sie müssen noch viel lernen, sonst müssen Sie immer bei der taz bleiben...bis ans Ende ihrer Tage!

  • H
    Hobosapiens

    "Für ebenso nebensächlich hält es das Gericht offenbar, dass die Dessauer Polizei seit Jahren Menschen in Gewahrsam sperrte, ohne dies je wie vorgeschrieben einen Richter prüfen zu lassen. Dem angeklagten Polizisten wurde dieser im Prozess bekannt gewordene Umstand sogar mildernd ausgelegt: Weil er - leitender Beamter in einem Polizeirevier - angeblich nicht wissen konnte, dass man Leute nicht länger in eine Zelle stecken darf, ohne einen Richter zu fragen, wollte das Gericht ihn nicht für den schwerwiegenderen Tatbestand der Freiheitsberaubung mit Todesfolge verurteilen."

    Soviel zum Thema, Unwissenheit schützt vor Stafe nicht...

     

    Artikel 1 des Grundgesetzes:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

     

    Artikel 3 des Grundgesetzes:

    Vor dem Gesetz sind alle menschen gleich (und manche ein wenig gleicher)

     

     

    Dieses Urteil ist die blanke Hohn...