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Nichts wird dieses Öl aufhalten, ist e nicht mehr zu sehen, so verklebt es Korallenbänke und schließlich den Meeresgrund.
Daran wird auch ein Präsident nichts ändern, der sich ein Bild vor Ort macht. Soll er sich doch ein Bild schicken lassen.
Flora und Fauna wird für immer vernichtet, Menschen an der Küste arbeitslos.
Ein keiner Trost immerhin; über die Nahrungskette nehmen auch Ölmanager und ihre Politiker den Dreck letztlich wieder zu sich.
1. Wir ließen uns dazu breitschlagen, jedes Jahr megatonnenweise Öl auf den Straßen zu verheizen.
2. Wenn jedes in den vergangenen 40 Jahren gebaute Kohlekraftwerk seine "Abwärme" nicht über Kühltürme entsorgen würde, sondern Häuser beheizen, dann würde sehr viel weniger Öl für Gebäudeheizungen verbrannt werden.
Das heißt: Wenn statt irrationalem "way of life" und statt Profitstreben einzelner Konzerne nüchternes Kalkül unsere Technik bestimmt hätte, dann würde es bis heute keine hochriskanten Ölbohrungen geben.
Es erfordert noch mal Anstrengung und endlich mal den Einsatz von Intelligenz von den technischen Irrwegen wieder abzukommen.
Auf lange Sicht werden wir vernünftig werden müssen, denn auch die "neuen Ölressourcen" sind begrenzt.
Fangen wir besser gleich an...
Der Zoo Leipzig hat vor Besuchern ein Zebra an Löwen verfüttert, daraufhin hagelte es Kritik. Die Empörung versteht der Nürnberger Zoodirektor Dag Encke nicht.
Kommentar Ölpest: Am Anfang der Katastrophe
Je weniger man tun kann, um die schwarze Pest zu stoppen, desto wichtiger werden symbolische Handlungen. Also muss der Präsident vor Ort sein und Leadership in Gummistiefeln ist gefragt.
Zwölf Tage nach dem Untergang der BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" hat die Katastrophe gerade erst begonnen. Denn erst wenn ölverschmierte Vögel sterbend ins Wohnzimmer hoppeln, wird das Ausmaß des Desasters für die Welt begreifbar.
800.000 Liter Öl fließen täglich aus dem Bohrloch, und die Reparatur soll Monate dauern. Diese Hilflosigkeit und die Vorstellung eines unerbittlich sprudelnden Lecks in absoluter Dunkelheit in unzugänglicher Tiefsee machen das Unglück so beklemmend. Da ist wieder Leadership in Gummistiefeln gefragt. Je weniger man tun kann, um die schwarze Pest zu stoppen, desto wichtiger werden symbolische Handlungen. Also muss der Präsident vor Ort sein. Also zieht man tausende Helfer zusammen. Denn hier wird nicht nur ein schöner Strand geschwärzt, hier erstickt eine der schönsten Küstenregionen weltweit, ein Mythos der US-Landkarte.
Wie in Zeitlupe erleben wir eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Ölförderung. Schon jetzt ist die Ausdehnung des Ölteppichs von 9.000 Quadratkilometern - halb so groß wie Sachsen - gigantisch, und sie wird weiter wachsen. Wer erinnert sich jetzt noch an den Präsidentschaftswahlkampf mit dem verbohrten John McCain, der mit dem Slogan "Drill here, drill now" durch die Lande gereist war und - auf dem Höhepunkt der Ölpreiskrise - am liebsten gleich die halbe Arktis angebohrt hätte. Und das wird kommen! Mit den hohen Ölpreisen und dem Erreichen des weltweiten Fördermaximums (peak oil) wird die Ölgewinnung noch aufwändiger und gefährlicher. Und die Schere zwischen einer wachsenden Nachfrage und der gleichzeitig stagnierenden und später sinkenden Förderung wird alle Hemmungen beseitigen.
So haben die Katastrophenbilder vor allem eine Funktion: der Welt noch einmal klarmachen, welche Risiken sie mit der Förderung in immer größeren Tiefen eingeht. Aber mehr als verschärfte Sicherheitsbestimmungen dürfen wir nicht erwarten.
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Kommentar von
Manfred Kriener
Autor
Manfred Kriener, Jahrgang 1953, ist Umweltjournalist und Autor in Berlin. Themenschwerpunkte: Klima, Umwelt, Landwirtschaft sowie Essen & Trinken. Kriener war elf Jahre lang taz-Ökologieredakteur, danach Gründungschefredakteur des Slow-Food-Magazins und des Umweltmagazins zeozwei.. Zuletzt erschienen: "Leckerland ist abgebrannt - Ernährungslügen und der rasante Wandel der Esskultur". Das Buch schaffte es in die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von Umweltministerin Svenja Schulze in der taz vorgestellt. Kriener arbeitet im Journalistenbüro www.textetage.com in Kreuzberg.
Ein Plädoyer für das Konkrete
Sind Utopien was für Faule?
Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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